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NORVEGEN 1999 – TAGEBUCH
Kristiansand-Runde-Vestkapp-Geiranger
11.06. - 29.07.1999
Notiert von Stojan Deprato
Übersetzung: Carla Deprato
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1.Tag – 11.06.1999 - Freitag: San Maurizio (I) – Kappel (CH) - 436 km
Um 11.35 Uhr, geplant war 10.00 Uhr, fahren wir los.
Zum 2.Mal machen
sich Carla und ich (72) auf den Weg in den weiten Norden, nach Norwegen. Heute,
nach 4 Jahren
geht es wieder auf die lange Reise. Nur bis zur Fähre in Dänemark (Einschiffen
für Norwegen) und zurück sind ca. 4000 km, aber Norwegen ist so schön, daß wir
es wiedersehen müssen.
Alle Namen der Ortschaften, Inseln, Fjorde usw., mit roter Farbe gedruckt, sind in den beiliegenden Karten zu finden. Leider haben wir auf dieser Reise noch immer nur unsere alte Filmkamera VHSc dabei (und keine, wie 2002 und später, die digitale Fotokamera) und können leider nicht unsere Fotos präsentieren.
Die Sonne scheint, und wir fahren mit demselben Wohnmobil, wie vor 4 Jahren. Es
ist ein wenig älter geworden und hat einige km mehr auf dem „Buckel“, aber wir
fühlen uns damit wohl und es ist auch in gutem Zustand. Wir haben es mit allem
Möglichen beladen. Diesmal haben wir auch ein Gummiboot (Zodiac 2,60m) mit Ruder
mitgenommen. Den Außenbordmotor haben wir jedoch zu Hause gelassen, denn außer
dem Aus- und Abladen jedes Mal aus dem Kasten auf dem Dach, wurde es auch ein
Problem mit dem Benzin aufbewahren, welches in seinem kleinen Reservoir
zurückbleibt, und in dem Kasten auslaufen könnte, weil der Motor dort horizontal
liegen muß. So haben wir also vor, einen ruhigen, geschützten Fjord zu finden,
wo wir 50 – 100m von der Küste entfernt in tieferem Wasser angeln können. Dieses
Mal haben wir dafür keine Fahrräder mitgenommen, denn während
unserer Reise 1995, die 51 Tage lang dauerte, haben wir sie nur einmal in
Stockholm gebraucht, die übrige Zeit haben sie sich auf
dem Gepäckträger
gesonnt und den Staub und Regen aufgefangen.
Außer Nudeln, Soßen, Öl, Essig usw. nehmen wir auch ein wenig Bier und Wein mit. Denn Fisch ohne einen Schluck Wein dazu ist nicht so gut und wir haben jedoch die Absicht möglichst jeden Tag den guten norwegischen Fisch zu essen.
Unsere Reise führt über Milano, Chiasso und den San Gotthard bis nach Kappel, wo unser Sohn Davor mit seiner Familie lebt. Um 14.25 erreichen wir die schweizerische Grenze. Carla bereitet uns auf dem Parkplatz vor Lugano ein gutes Mittagessen. Um 16.40 fahren wir durch den San Gotthard Tunnel, um auf der anderen Seite des Tunnels im Regen herauszukommen. Zum Glück dauert er nur kurze Zeit. Um 18.15 Uhr kommen wir in Kappel an. Wieder hat es zu regnen begonnen.
Nach einem sehr guten Abendessen bei Davor und einem gemütlichen Familienabend verbringen wir eine angenehme, ruhige Nacht in unserem Wohnmobil.
2.Tag –
12.06.1999
– Samstag: Kappel (CH) –
Steinberg (D) – 400/836 km
Wieder ein sehr schöner, warmer Tag. Um 10.00 Uhr fahren wir nach dem Frühstück los, über Basel nach Frankfurt. Um 10.45 Uhr sind wir in Deutschland. Bei Karlsruhe kommen wir in einen großen Stau. Ein Lastwagenanhänger ist auf der Autobahn umgekippt und wir verlieren eine halbe Stunde Zeit. Nach Mannheim wollten wir uns mit Ulla und Herbert, unseren Campingfreunden aus Medulin in Istrien, auf einen Tankstelle treffen, aber sie sind nicht da. Wir fahren weiter und erreichen Steinberg, wo Carlas Verwandte Tante Ursel und Onkel Werner wohnen, um 15.30 Uhr zum Kaffee und Kuchen. Wir bleiben auch zum Abendessen und plaudern bis Mitternacht. Wieder schlafen wir im Wohnmobil in einer kleinen Nebenstraße in herrlicher Ruhe.
3. Tag – 13.06.1999 – Sonntag: Steinberg (D) – Pinneberg (D) – 571/1407 km
Um 8.30 stehen wir auf. Es nieselt! Wir frühstücken bei Uschi und um 10.10 geht es los nach Pinneberg. Nach 50 km Fahrt hört der Regen auf und bis Pinneberg haben wir gutes Wetter und wenig Verkehr. Die Reise geht über Kassel, Göttingen, Hannover und Hamburg. Bei Göttingen macht Carla wieder ein gutes Mittagessen auf dem Parkplatz der Autobahntankstelle. Es gibt Knackwürste mit Senf. Ausgezeichnet! Um 17.10 Uhr kommen wir in Pinneberg bei Carlas Cousine Rotraut und ihrem Mann Waldemar an. Zusammen schauen wir den Grand Prix in Kanada im Fernsehen an (Schumacher hat seine Maschine gegen eine Wand kaputt gefahren). Danach gibt es ein gutes Abendessen.
Wir haben genau vor Rotrauds Haus geparkt und um 23.30 Uhr geht’s zu Bett. Wieder eine sehr ruhige, warme Nacht.
4. Tag– 14.06.1999 – Montag: Pinneberg (D) – Hirtshals (DK) – 555/1962 km
Es
ist schon ziemlich spät, 10.45 Uhr, als wir uns auf den Weg nach Hirtshals
machen. Rotraut ist schon arbeiten gegangen und Waldemar
gibt uns eine schöne große
Dose mit Gulasch, welches Rotraut für heute gekocht hatte, mit auf den Weg. Sie
dachten, daß
wir noch einen Tag bleiben würden. Für die nächsten 2 Tage sind wir versorgt!
Wir gehen noch im Penny-Markt einkaufen und dann geht’s auf die Autobahn nach
Flensburg.
Das Wetter ist herrlich! Gegen 14.00 Uhr überqueren wir die Grenze und nach 30
km verlassen wir die Autobahn und fahren nach
Aabenraa,
7 km weit entfernt. Wir parken in einem Sporthafen, voll mit schönen Booten,
machen Mittagessen und dabei schauen wir zu, wie ein großes
Segelboot aus dem Wasser ans Land gehievt wird.
Danach geht es weiter über Kolding, Århus und Aalborg bis nach Hirtshals, wo wir um 20.00 Uhr, noch immer mit schönem Wetter, ankommen. Wir gehen gleich ins Büro von Color Line und können gleich die Fahrkarten für Kristiansand für diese Nacht um 00.45 einkaufen. Wir hatten die Karten nicht vorbestellt und wollten eigentlich lieber am Morgen auf die Überfahrt gehen. Aber es war für morgens kein Platz mehr. Die Nachfahrt dauert etwas länger, 6 Stunden und 15 Min. Das wird hart, die Nacht in einem Sessel sitzend zu verbringen. Vielleicht können wir ja in unseren Betten im Wohnmobil schlafen? Wir tanken noch Diesel in DK, denn hier ist es billiger, als in Norwegen. Dann fahren wir auf den Parkplatz des Fischerboothafens, um dort in Ruhe Abendbrot zu essen.
Danach gelingt es uns ein wenig, eine halbe Stunde, zu schlafen.
5. Tag – 15.06.1999 – Dienstag: Hirtshals (DK) – Kristiansand (N) – Farestad (N) – 82/2044 km
Das
Einschiffen auf die M/S
„Christian IV“ beginnt um 00.15 Uhr. Um 00.35 Uhr sind wir mit unserem Wohnmobil
im Bauch des Schiffes geparkt und pünktlich um 00.45 Uhr geht es auf die
Seereise bis nach Norwegen. Die Reise ist jedoch ziemlich anstrengend, denn wir
sind schon müde nach den 555 km von Pinneberg und im Schiff ist es
nicht erlaubt, im Wohnmobil zu
schlafen. Es gibt teuere Schlafkabinen oder Sessel, wenn man Glück hat, einen
freien zu finden (sehr viele gibt
es nicht), oder man kann auf Bänken schlafen. Wir haben versucht im Wohnmobil zu
bleiben, aber man hat uns schnell rausgescheucht: niemand kann während der Reise in den Autos
bleiben.
Um 07.00 Uhr legen wir pünktlich in Kristiansand
an. Es geht schnell ohne Kontrolle durch den Zoll. Zuerst parken wir auf einem
Parkplatz für Camper dicht am Meer und frühstücken. Ich habe Probleme mit dem
Sehen. Ich sehe die Dinge irgendwie doppelt und hoffe, daß
dies nur von der Müdigkeit kommt, nach einer Nacht ohne Schlaf. Aber später habe
ich entdeckt, daß
ich die 555 km von Pinneberg mit der falschen Brille gefahren bin, einer
Reservebrille mit zu starker Dioptrie.
Nach dem Frühstück fahren wir über Vågsbygda nach Langenes. Dort finden wir keinen Parkplatz und fahren weiter über Tangvall, Søgne und Oftenes nach Trysnes. Hier im Fjord parken wir bei einem Segelhafen. Aber auch hier gefällt es uns nicht und weiter geht’s bis Ålo. Dort finden wir eine Straßenausbuchtung auf einem Felsen 30 m vertikal über dem Meer. Von dort aus haben wir eine herrliche Aussicht über den Fjord und die Inselchen.
Das
Wetter ist sehr schön (den ganzen Tag lang) und so genießen
wir die fantastische Sicht, wie aus eine
m
Wolkenkratzer. Nach kurzer Zeit sehen wir ein Fischerboot im Fjord, das in
seinen Hafen einfährt. Wir fahren auch zurück in den Hafen und kaufen vom Boot
zwei schöne dicke Makrelen, beide 1,2 kg. Carla brät sie uns zum Mittagessen.
Danach sind wir richtig hundemüde und gehen schlafen. Aber der Schlaf dauert
nicht lange. Schon nach anderthalb Stunden sind wir wieder wach. Ich gehe zum
Meer herunter und versuche zu Angeln. Aber es rührt sich nichts.
So gegen 18.00 Uhr fahren wir weiter über Tånevik, Eld, Harkmark, Eigebrekk und Tregde und über eine Brücke kommen wir nach Farestad auf der Insel Skjernøy. Dort halten wir auf dem Parkplatz vor einer kleinen Kirche. Es ist ruhig und nahe am Meer. Vor dem Abendessen machen wir einen kleinen Spaziergang. Zum Abendessen gibt es Gulasch mit Nudeln und dann ab ins Bett. Meine Sicht ist immer noch nicht in Ordnung!
6. Tag – 16.06.1999 – Mittwoch: Farestad – 0/2044 km
Wir wachen mit Sonnenschein auf und um 10.00 Uhr machen wir uns von
unserem Parkplatz (++)
auf zu einem Rundgang um die Insel. Wir nehmen die Videokamera, das Angelzeug, 2
Äpfel und ein Paar Kekse, aber nichts zu trinken, was wir später bereuen
sollten!
Wir überqueren eine Hängebrücke für die Fußgänger
(U)
und nach einer halben Stunde kommen wir in eine Bucht, wo die Einwohner sehr
schöne Holzplattformen (P)
gebaut haben, auf denen man sich im Sommer sonnen kann!! Wir gehen weiter,
klettern über Felsen, treffen Schafe mit ihren Lämmchen und nach etwa einer
Stunde kommen wir auf den südlichsten Punkt der Insel (S).Hier
bleiben wir, sonnen uns und ruhen uns aus. Ringsherum sehen wir kleine
Inselchen, mit buckeligen runden Felsen, ohne scharfe Ränder, die bis ins Meer
hinein reichen. Die Meereserosion funktioniert hier nicht? Zur Zeit ist alles
voll mit Quallen. Ich versuche zu angeln und fange zwei Pollack (norw. Lyr) und mehr
nichts. Einer ist ganz schön groß.
Wir klettern weiter immer über die Felsen, die ganze Südküste der Insel entlang.
Hier gibt es keinen Weg und Steg mehr. Endlich zu letzt finden wir einen kleinen
Pfad und kommen um 17.30 Uhr wieder auf unserem Parkplatz an. Wir sind müde,
aber vor allem durstig, kein Wunder nach 7 Stunden Felsenklettertour unter der
Sonne und ohne was zu trinken! Zum Abendessen gibt’s den Rest der Nudeln mit
Gulasch, wunderbar!
Die Nacht ist still und ruhig.
7. Tag – 17.06.1999 – Donnerstag: Farestad – Lindesnes – 56/2100 km
Wir stehen um 8.30 Uhr auf und gleich darauf beginnt es zu nieseln. Um
10.00 Uhr fahren wir mit Regen ab. Wir wollen heute Abend bei den Wasserfällen
in
Lyngdal
ankommen (36 m hoch). Nach 15 km erreichen wir
Mandal,
eine kleine Hafenstadt und halten vor einem Fischladen. Carla kauft geräucherte
Makrelenfilets und einen großen
Berg Krabben, die schon gekocht sind. Ich bin nicht so sehr dafür,
denn schließlich
bei einem solchen „Angler“ Fisch zu kaufen, ist eine Sünde (!), aber Carla
möchte sicher sein um Fisch zu essen, und außerdem
regnet es!
Wir fahren weiter über Vigeland, Snig und Lone nach Høllen, wo Carla entschließt, wir könnten doch Lindesnes, das Südkap von Norwegen besuchen. Dort also kommen wir um 13.30 Uhr an.
In Vigeland hörte es auf zu regnen und hier in Lindesness beginnt es wieder. Wir steigen gleich auf den Leuchtturm (Eintritt 20 NOK pro Person). Der Regen wird stärker und dazu weht noch ein heftiger kalter Wind. Wir filmen alles, aber es ist nicht sehr angenehm. Um den Leuchtturm herum finden wir die Überreste von den deutschen Kanonenstellungen aus dem 2. Weltkrieg. Der Leuchtturm wurde 1916 gebaut und wurde jetzt modernisiert. Der erste Leuchtturm hier wurde ungefähr 1616 (?) errichtet und funktionierte mit Kohle, später mit Talg.
Als wir vom Leuchtturm wieder zum Wohnmobil zurückkehren, hört der Regen auf. Carla beginnt das Mittagessen zu machen und ich gehe ein bißchen in den kleinen Hafen und versuche zu angeln. Ich werfe meinen Blinker aus und schon nach 5 Min fange ich einen herrlichen Pollack von 70 cm. Der Pollack hat ein schönes weißes Fleisch, leicht und köstlich. Natürlich, die große Freude! Zum Mittagessen haben wir die Makrelenfilets und den Fisch von gestern.
Am Nachmittag gehen wir nach dem Erfolg wieder Angeln, diesmal mit herrlichem Sonnenschein. Der Wind weht noch stark. Der kleine Hafen ist voll von Deutschen, die alle angeln, aber von Fischen keine Spur! Wir verlassen den Hafen und versuchen es von den Felsen aus. Dort fangen wir noch 3 kleinere Pollack (Carla fängt ihren ersten Fisch!) und dann noch 2 Köhler (Seelachs, norw. Sei). Diese Fische haben auch weißes Fleisch und schmecken prima!
Um 20.00 Uhr steigen wir wieder auf den Leuchtturm, diesmal mit Sonne und bewundern die wunderschönen Farben im Westen und den großen Ozean. Um Abendessen gibt es die Fische vom Nachmittag. Der große Pollack ist für morgen im Kühlschrank.
Wir schlafen auf dem Parkplatz unter dem Leuchtturm. Es ist ruhig, aber man hört das Rauschen des Windes aus dem Westen.
8. Tag – 18.06.1999 – Freitag: Lindesnes – Loshamn – 86/2186 km
Heute ist wieder ein schöner Tag voller Sonne und es weht ein leichter Wind. Wir machen uns für die Abfahrt bereit, aber um 10.00 Uhr entschließe ich mich, es noch mal mit der Fischerei zu versuchen, solange Carla die Küche aufräumt. Nach dem dritten Wurf ziehe ich wieder einen schönen Pollack an Land, dann nichts mehr! Ich kehre mit meinem Fang zum Wohnmobil zurück, als ich auf der anderen Seite des Parkplatzes, in einer kleinen Bucht viele Möwen sehe, die sich ins Meer herabstürzen und fischen. Ich sage Carla Bescheid, daß wir die Abfahrt verschieben, dann klettere ich über die Felsen, bis ans Ufer der Bucht und beginne zu angeln. Es funktioniert wie verrückt, ein Fisch nach dem anderen ziehe ich an Land! Carla kommt auch und beginnt zu fischen. Sie passt vor lauter Eifer nicht genug auf und verliert ihren Blinker. So macht sie sich daran, die Fische auf dem glatten Uferstein zu putzen, während ich weiter angle.
In ca. anderthalb Stunde haben wir 19 Fische, alles Köhler, herausgezogen. Endlich muß ich auch aufhören, denn an der Küste ist ein 2–3 m breiter Streifen von Algen und ein paar Mal hat schon ein Fisch den Blinker unter diese Algendecke gebracht (wir fischen mit ganz kurzen Angeln, ca. 1,2 m) und dann wird es problematisch, weil wenn Fisch und Blinker sich in den Algen verhaken, ist alles verloren. So verlieren wir 3 Blinker, aber auch Carla beginnt schon zu protestieren, denn wohin mit so vielen Fischen?! Alles zusammen haben wir mehr als 5 kg Fische gefangen!
Carla legt die Köpfe und Eingeweide der Fische den Möwen auf die Felsen und wir kehren zurück. Schon nach 10 m hören und sehen wir hinter uns das Spektakel. Die Möwen kämpfen um die besten Brocken und schon nach 10 Sekunden sind die Felsen sauber.
Am
Wohnmobil angekommen, möchte Carla ihren so erfolgreichen Fischer-Mann filmen.
Touristen, die angekommen sind, bestaunen auch den reichen Fang. Dabei treffen
wir ein sympathisches Ehepaar aus Schweden und da wir so viele Fische haben,
lädt Carla sie
zum Fisch-Mittagessen ein. Das Essen ist ausgezeichn
et: Nudeln auf italienische
Art, gebratener Fisch, Kaffee und Kuchen. Kerstin und Björn sind sehr zufrieden.
Später schicken wir unsere Post ab und „lichten den Anker“. Es ist schon 17.30!! Wir halten bei einem Supermarkt in Hollen (Spangereid), um Lebensmittel und Blinker einzukaufen. Dann geht es weiter über Jåsund und Lyngdal mit der Absicht, den Wasserfall Kvelandsfossen zu besichtigen, aber wir können ihn nicht finden und kehren nach Lingdal zurück, drehen nach Farsund und fahren weiter nach Vanse. Hier drehen wir nach links und um 20.30 Uhr erreichen wir Loshamn.
Dieser kleine Hafen war früher der Sitz der norwegischen Piraten. Wir halten auf einem kleinen Parkplatz vor dem Ortseingang, denn im Ort ist alles nur Fußgängerzone. Der Parkplatz liegt im Grünen, schön und ruhig.
Carla macht das Abendessen: einen herrlichen Risotto mit Krabben, die wir gestern in Mandal gekauft haben, dazu gibt es ein gutes Gläschen Wein und nach dem Essen geht’s ins Bett und wir schlafen sofort ein.
9. Tag– 19.06.1999 – Samstag: Loshamn – Flekkefjord – 87/2273 km
Wir
stehen erst um 10.00Uhr auf. Es regnet fein. Nach dem Frühstück besuchen wir den
sympathischen und sehr sauber und ordentlichen Ort. Wir filmen alles und kehren
zurück. Neben unserem Wohnmobil finden wir ein anderes Wohnmobil mit einer
jungen Familie aus Deutschland. Sie sind sehr zufrieden, als wir ihnen 4 Köhler
schenken. Erst um 12.00 Uhr fahren wir weiter nach
Vanse und hier verlieren wir viel Zeit,
um die Straße
465 nach Kvinesdal zu finden (die Straßenausschilderung
gibt es kaum und außerdem
ist sie unklar zu verstehen). Die Straße
verläuft neben dem Fedafjorden. Es
geht laufend rauf und runter, dazu ziemlich steil und mit vielen Kurven. Auf der
Straße
nach Kvinesdal treffen wir wieder ein deutsches Ehepa
ar, diesmal mit einem
Wohnwagen. Der Herr fischt auch, aber sie hatten nur noch ein kleines Fischchen,
das nicht mal für 1 Person reichte. Wir haben „Mitleid“ (!) und schenken auch
ihnen
4 schöne Fische. Jetzt habe ich wieder ein Motiv, um angeln zu gehen. Es regnet
immer!
Wir fahren durch Hoveland, Sande, Åpta und Guse und um 16.30 Uhr kommen wir nach Kvinesdal, wo wir fast um 180° nach links abbiegen und die E39 nehmen. Auf dem anderen Ufer des Fjordes fahren wir jetzt über Feda und Nuland bis nach Flekkefjord, wo wir um 17.30 Uhr ankommen. Wir tanken Diesel und füllen alle Wassertanks und parken dann im Hafen. Der Parkplatz befindet sich direkt neben dem Kai und hat eine herrliche Aussicht auf den Fjord und das Meer.
Zum Abendessen haben wir unseren schönen großen (ziemlich über 1 kg) Pollack, aus Lindesness. Er ist wunderbar saftig und schmackhaft. Vorher gibt es eine gute Gemüsesuppe, dazu Wein. Aber dieses Mal haben wir keine so ruhige Nacht. Pausenlos kommen Autos auf dem Kai an mit jungen Leuten, die ihr Autoradio auf höchste Lautstärke gedreht haben (es ist Samstag!!). Dann folgt noch ein schönes Gewitter mit heftigem Wind und starkem Regen und Wolkenbruch. Es scheint, als daß einer Eimer voll Wasser auf unserem Dach ausschüttet. Zuletzt kommt noch ein größeres Boot, und legt am Kai an, um dort eine Stunde lang mit laufenden Motoren zu bleiben. Wirklich ein Tumult! Und unser Schlaf? Komplett ruiniert!
10. Tag – 20.06.1999 – Sonntag: Flekkefjord – Skadberg – 89/2362 km
Es regnet bis 9.00
Uhr. Um 10.00 gehen wir raus, um einen Rundgang durch den Ort zu machen und zu
filmen. Um 11.30 Uhr geht unsere
Reise weiter mit der 44 nach Egersund.
Vor Åna-Sira drehen wir nach links in
Richtung des Örtchens Roligheten. Hier
möchte ich versuchen zu angeln, denn die Mündung des langen Fjords
Lundevatnet ist sehr schmal und mit der
Strömung müssten
Fische hereinkommen. Aber Nichts! Ich verhake nur meinen Blinker im Zweig eines
Baumes, der auf dem flachen Meeresgrund liegt, und riskiere ihn zu verlieren!
Wir fahren weiter, es geht sehr steile Straße hinauf bis nach Hauge und um ca. 14.00 Uhr erreichen wir einen Parkplatz (F) dicht am Meer, nur 5 km vor Egersund. Während der Reise wechselte das Wetter von Sonne mit blauem Himmel bis Wolken mit Regen, richtiges Aprilwetter! Die Landschaften sind immer wunderschön, ein See neben dem anderen und einer über dem anderen, alles voller Grün mit Felsen dazwischen, die poliert zu sein scheinen, glatt und rund.
Auf dem Parkplatz machen wir Mittagessen und gleich danach gehen wir zum Meer und probieren zu fischen. Vier Köhler sind unsere Beute, 5 andere sind entkommen, als sie schon fast aus dem Wasser gezogen waren. Ein bißchen werden wir auch von einem kurzen Regen begossen.
Wir fahren weiter.
In Egersund halten wir nicht an, denn
wir wollen bis zur Landspitze von Ysterbrod
kommen. Dort steht ein großer
Leuchtturm zum offenen Meer gerichtet. Aber leider finden wir keinen Parkplatz.
Wir kehren zurück in Richtung
Egersund und vor dem Örtchen Skadberg
parken wir auf einem Gras-Parkplatz mit einem Schild: „No camping“. Nach unserer
Ansicht
dürfte das Schild für den Sommer bestimmt sein, wenn viele Leute ankommen, um an
dem nahegelegenen wunderschönen Strand zu baden. Aber jetzt ist außer
uns keine Menschenseele weit und breit.
Wir gehen hinaus, um einen Spaziergang am Strand entlang zu machen und wieder sehe ich viele Möwen, die sich in Sturzflug ins Meer stürzen. Schnell laufe ich zum Wohnmobil zurück, nehme das Angelzeug und ziehe von einem Felsen (=) in einer halben Stunde 16 Köhler aus dem Wasser. Carla beginnt wieder zu protestieren, aber es war für mich, wie in einem Film: die Fische gingen an den Blinker, wie die Fliegen auf den Honig. Unser kleiner Kühlschrank ist wieder zu voll mit vorzüglichem Fisch, wir müßen wieder Leute finden, denen wir etwas davon schenken können.
Zum Abendessen gibt es, begleitet vom Trommeln des Regens auf unserem Dach, eine gute Suppe und vier heute Nachmittag gefangene Köhler. Natürlich auch einen guten Schluck Wein. Die Nacht ist still und ruhig. Hin und wieder regnet es zur Abwechslung.
11. Tag– 21.06.1999 – Montag: Skadberg – Jørpeland – 171/2533 km
Am Morgen, als wir aufstehen haben wir
Sonneregen. Um 12.50 fahren wir in Richtung
Egersund
ab, aber vor der Brücke drehen wir
nach
rechts und im Fährschiffhafen gehen wir ins Büro von Fjord Line. Uns
interessiert ihre Linie Bergen - Egersund – Hanstholm. Die Preise sind hier
günstiger als bei Color Line (Hirtshals – Kristiansand) und wir werden die
Rückfahrt mit dieser Rederei machen. In Egersund gehen wir kurz in den
Supermarkt, kaufen Lebensmittel und endlich geht es um 13.30 Richtung Nord-Ost,
noch immer mit der 44.
Das Wetter ist jetzt gut. Wir halten auf einem kleinen Parkplatz, dicht am Meer, um die Dachfenster zu reparieren. Es regnet an den Griffen durch. Ich versehe die Fenster mit einem fettem Stuck und hoffe, daß es jetzt regnen kann, wie viel es will.
Nach Brusand beginnt die Ebene, die Küste ist flach. Ringsherum sieht man grüne Wiesen, die mit Steinmauern umgeben sind. Die Wiesen neben dem Meer waren und sind teilweise noch mit großen runden Steinen bedeckt. An vielen Stellen haben die Leute die Wiesen von den Steinen befreit und daraus die Mauern gebaut, die jetzt die Wiesen eingrenzen und für die Kühe herrlich grüne Weideflächen schaffen. Was interessant ist, daß es an dieser geraden, flachen Küste keinen Sandstrand gibt, obgleich vom Ozean die Wellen, sicher oft auch große, direkt herein kommen. Am Ufer sind nur große, runde Steine und keine Felsen.
Wir fahren weiter bei
Varhaug,
dann durch Vik,
Bore,
Sola
und Tananger
und erreichen Stavanger
um 17.15
Uhr. Carla möchte anfhalten und die Stadt besichtigen, aber wir finden keinen
Parkplatz und fahren weiter über
Sandnes
und Vatne
nach Lauvvik,
wo wir um 18.45 Uhr die Fähre nach
Oanes
nehmen. Eine halbe Stunde später kommen wir in
Jørpeland
an. Wir parken auf einem wunderschönen Platz, direkt auf dem Kai, einen Meter
weit vom Meer entfernt. Zum Abendessen macht Carla uns sechs kleine Köhler. Für
die Götter!!
Um 23.10 Uhr hören wir plötzlich ein Möwengeschrei aus dem Hafen. Ich gehe mal raus, um zu sehen, was los ist und kehre gleich ins Wohnmobil zurück, um die Angel zu holen. Gleich beim zweiten Wurf fange ich eine schöne Makrele von ca. 0.60 kg. Carla kommt auch und nach einer halben Stunde haben wir 4 große Makrelen. Am Ende fange ich noch einen schönen Dorsch (norw: Torsk) von ca. 1.50 kg. Nach Mitternacht kehren wir müde, aber sehr zufrieden zum Wohnmobil zurück.
12. Tag – 22.06.1999 – Dienstag: Jørpeland – 69/2602 km
Gestern hat es am frühen Abend geregnet und wir waren etwas beunruhigt
für unseren Ausflug auf den Preikestolen
(Kanzel). Wir sind
mit
Sonne aufgewacht, aber in Richtung Preikestolen waren große
Regen verdächtige Wolken. Wir fahren trotzdem los, aber auf dem halben Weg zum
Berg, beginnt es zu regnen. Wir erreichen den Parkplatz, von wo man ca. 2
Std. lang zu Fuß
aufsteigen muß.
Wir geben auf! Mit diesen Regen hinauf zu steigen würde zu gefährlich sein. Wir
werden es morgen noch mal versuchen, oder wir müssen
den Ausflug verschieben. (Siehe: Norwegen 2002 – 10.06.02).
Wir machen einen Ausflug Richtung Tau über Alsvik. Nach Fiska halten wir dicht am Meer und machen Mittagessen. Nach einer halben Stunde kommen Ferdi und Leonie, unsere Nachbarn von heute nacht auf den Kai von Jørpeland. Wir essen mit ihnen zusammen eine gute Dorschsuppe. Nach dem Essen fahren sie nach Norden weiter und wir gehen angeln. Carla fängt einen Köhler und ich eine schöne große Makrele.
Um 19.00 Uhr kehren wir nach Jørpeland zurück auf unseren Kai. Jørpeland hat eine schöne Hauptstraße mit gut ausgestatteten Supermärkten und Geschäften. Wir kaufen 2 Autokarten von Süd-Norwegen für 130 NOK. Sie sind sehr detailliert (1:350.000).
Um 10.00 Uhr stehen wir auf und um 11.00 Uhr fahren wir wieder zum
Preikestolen,
aber auch heute müssen wir aufgeben. Das Wetter
ist
zwar besser als gestern, aber die Berge sind in den Wolken. Es ist alles grau
und wolkig und nicht gut zum Fotografieren, außerdem
ist alles naß
und glitschig. Wir geben es definitiv auf, den Fels zu erklettern. Vielleicht
werden wir auf unserer Rückreise vom Norden mehr Glück mit dem Wetter haben!
Endlich fahren wir weiter. Um den Weg abzukürzen, fahren wir von Jørpeland direkt nach Norden, über Leitet. Wir nehmen eine kleine Straße, die eine Abkürzung zu sein scheint nach Bjørheimsbygd. Leider können wir dies niemandem empfehlen. Nur steile Auf- und Abfahrten auf einer engen Straße, dazu ist 50% der Straße nicht asphaltiert. Irgendwie erreichen wir die 13 und fahren an der Küste des herrlichen See Tysdalvatnet entlang (9 km lang). Die Straße liegt sehr dicht am See und ist ziemlich eng. Auf der einen Seite ist der See, auf der anderen Seite der Straße steigt ein Berg steil an. Wenn ein anderes Fahrzeug entgegen kommt, muß man eine dafür vorgesehene Straßenausbuchtung finden und dort ausweichen.
Viele norwegische Straßen liegen an steilen Bergen und der Straßenbau ist sicher sehr kostspielig. Die Norweger haben eine gute Lösung gefunden. Sie bauen die Straßen mit gutem oberen Belag, aber schmal und dafür billiger. Alle 100 bis 500 m (das hängt davon ab, ob die Straße kurvenreich ist) gibt es eine Ausbuchtung zum Ausweichen für die Fahrzeuge. Oft werden die Kurven an den Küstenstraßen erweitert, sodass die Fahrzeuge an einander vorbei fahren können. Die ungeschriebene Regel auf diesen Straßen ist: wer sich näher an der Ausbuchtung befindet, muß ausweichen und den Entgegenkommenden vorbeilassen. Auch die kleineren, nicht wichtigen Straßen im Landesinneren sind schmal, aber alle haben Ausbuchtungen.
Wir fahren
durch
Tveit
und Årdal
und erreichen um 12.50 Uhr den Hafen von
Hjelmelandvågen.
Während der ganzen Reise haben wir herrlichen Sonnenschein, zum Gegensatz zu dem
wolkigen Bergwetter am Preikestolen. Die Fähre nach Nesvik
fährt uns vor der Nase weg und leider kehrt sie von dort nicht gleich zurück,
sondern fährt zuerst nach Skar, zurück nach Nesvik
und erst dann kehrt sie zu uns zurück. In der Zwischenzeit versuche ich zu
angeln, aber ohne Erfolg.
Erst um 14.00 Uhr geht es endlich nach Nesvik und dort nehmen wir sofort die Straße nach Sand. Dasselbe Pech noch einmal. Wir sehen in Sand nur noch wie von der Fähre die Leinen losgemacht werden. Wir müssen auch diesmal warten, bis sie aus Sandsfjorden zurückkommt. Der Himmel bewölkt sich und es beginnt zu regnen. Wir hören es auch donnern. Auf unserer letzten Reise (1995 - 50 Tage) war das Wetter sehr variabel: es wechselte oft von Sonne auf Regen, manchmal 2-3 Mal am Tag, aber nie haben wir einen Blitz gesehen oder es donnern hören! Heute ist es das erste Mal!
Um 15.40 Uhr schiffen wir endlich auf die Fähre ein und 15 Minuten
danach sind wir am anderen Ufer
des Fjordes. Wir fahren weiter mit der 46. Es regnet ein bißchen
und es gibt auch einen kurzen Hagelschauer. In
Vikedal
biegen wir nach rechts auf eine enge Straße,
jedoch asphaltiert und nach 8 km kommen wir an einen kleinen, aber schönen und
interessanten Wasserfall
Låkafossen. Auf der Hälfte des
Wassersturzes hat die Natur mit einem enormen Felsen eine Brücke geschaffen, die
über den Canyon und über den Wasserfall gefallen ist. Im Mittelalter diente
dieser Felsen als Brücke von einer Seite zur anderen des Wasserfalls, der noch
heute rauschend mit vielen Wassermassen unter dem Felsen fließt.
Er war der Übergang für die Menschen, die Pferde und das Rindvieh. Der Tunnel
unter dieser Felsenbrücke ist ca. 3 m breit und 7-8 m hoch und die Wasserflut
unter dem Felsen ist sehr stark und geräuschsvoll. Heute befindet sich über der
Spitze des Wasserfalls eine kleine Zementbrücke.
Wir
kehren
nach Vikedal zurück und über
Sandeid
und
Knapphus
erreichen wir
Skjoldastraumen,
eine Meeresenge im Skjoldafjorden. Hier halten wir bei einer Brücke und es
gelingt mir 2 schöne Köhler vom Gesamtgewicht von 1 kg zu fangen. Das Wetter ist
wieder schön, warm und sonnig. Gegen 20.00 Uhr fahren wir weiter nach
Grinde
und drehen hier rechts gen Norden, in Richtung Bergen. Wir fahren durch
Våg,
Førde
und kommen zum Fährehafen
Valevåg,
wo wir die Fähre für Leirvik nehmen müssen (auf unserer nächsten Reise in 2002
werden wir hier anstatt der Fähre einen Unterwassertunnel vorfinden). Heute gibt
es die Fähre nicht mehr und so fahren wir 3 km zurück, drehen nach links und
fahren weiter nach
Tittelsness,
wo wir um 21.30 Uhr ankommen. Wir parken dicht über einem wunderschönen, kleinen
Golf mit einem kleinen Hafen. Zum Abendessen gibt es 2 große Makrelen, die wir
kaum schaffen aufzuessen und um 22.40 gehen wir in den Hafen hinunter, um zu
fischen. Ich fange wieder eine große Makrele und 3 Köhler. Um 23.40 sind wir
wieder in unserem Wohnmobil und spielen noch bis 01.30 Uhr Karten. Es ist immer
noch taghell!
Wir stehen
um 10.00 Uhr auf. Das Wetter ist schön. Wir frühstücken und putzen dann die
Fische und das Wohnmobil. Um 13.00 Uhr machen wir einen langen Spaziergang an
der Ostküste entlang in Richtung Holsvik.
Um 15.00 Uhr kommen wir zurück, essen Mittag und gehen wieder im Hafen angeln.
Aber das Meer ist voll mit Tausenden von weißen
Quallen und angeln kann man nicht. Wir geben den Versuch schnell auf, denn an
die Blinker haken sich nur die Quallen. Es ist eine neben und über oder unter
der anderen. Die Sonne scheint, es ist warm und es weht eine leichte Brise.
Um 17.00
Uhr verlassen wir Tittelsness und in 15 Minuten erreichen wir
Valevåg, wo wir uns für die Fähre
einreihen. Sie kommt in 10 Minuten. Die Überfahrt nach
Skjersholmane dauert ca. 30 Minuten. Auf
dem Schiff treffen wir 3 Albaner, Flüchtlinge aus Kosovo. Sie sind seit 3
Monaten hier und haben noch keine Arbeit
gefunden. Sie erhalten Asylunterstützung und sehen gut gekleidet aus.
Skjersholmane befindet sich auf der Insel Stord und wir fahren weiter nach Norden mit der 545 auf der Westseite der Insel. Es geht über Sagvåg und Fitjar nach Sandvikvåg. Das ist der Hafen für die Fähren nach Bergen, der sich am nördlichsten Punkt der Insel befindet. Von hier geht die Reise weiter nach Süden immer an der Ostküste der Insel entlang, über Vistviki.
Ein paar Kilometer vor dem Hafen Jektevik halten wir um 19.30 Uhr vor einem Camping und machen für 10 NOK ein herrliche Dusche. Im Camping treffen wir auch die ersten Italiener auf dieser Reise, ein Ehepaar aus Alessandria, die schon das dritte Mal zum Nordkapp auf dem Weg sind. Wir schenken ihnen 3 Köhler und eine große Makrele und sie schenken uns eine Flasche Pinot. Vor vier Jahren auf den Lofoten war es umgekehrt, für wir haben für einen großen Fisch Wein verschenkt und jetzt bekommen wir für den Fisch Wein!!!
Um
21.00 Uhr fahren wir hinunter in den Hafen Jektevik um die Fähre nach
Hodnanes auf der Insel
Tysnesøy zu nehmen. Wir haben noch 45
Minuten Zeit und Carla bereitet uns den letzten frischen Fisch für das
Abendessen. Ein bißchen
Fisch haben wir noch eingefroren im Tiefkühlfach. Aber der bleibt als Reserve
und wir müssen für neue sorgen.
Um 21.45 Uhr fährt
unsere Fähre ab, um nach 15 Minuten in Hodnanes anzulegen. Mit der 49 geht es
gleich weiter nach Norden. Nach dem Ort Flåtraker
halten wir am Ende eines kleinen Fjordes, unter dem Örtchen
Holm und versuchen zu angeln. Ich fange
einen Köhler und Carla vier Pollack, zwei davon sind ziemlich groß.
Wir würden hier auch übernachten, aber es gibt Mücken und vielleicht ist der Ort
auch zu einsam gelegen und so fahren wir um 24.25 Uhr weiter nach
Tusnes, aber dort finden wir keinen
Parkplatz. Wir fahren weiter und überqueren eine große
und hohe Brücke, dann nach einem langen
Tunnel
versuchen wir hinabzufahren zu dem Örtchen
Stussvik, aber die Straße
ist zu eng.
Endlich finden wir einen schönen leeren Parkplatz am Ende des Ortes Ølve. Er befindet sich vor einer Kirche und einem schönen, grünen Friedhof. In Norwegen sind die Kirchen fast immer von Friedhöfen umgeben, meistens sind sie am Rand des Dorfes und alle haben schöne Parkplätze, die natürlich nachts immer leer sind. Wir haben oft diese Gelegenheit benutzt. Die Lage dieses Platzes ist ein wenig schräg, aber ist wunderbar ruhig. Die Toten machen keinen Krach. Wir verdunkeln unsere Fenster, denn hier ist es die ganze Nacht taghell und dann....... gute Nacht!!
15. Tag – 25.06.1999 – Freitag: Ølve – Eikelandsosen – 59/3031 km
Wie immer stehen spät auf und frühstücken so um 10.00 Uhr. Der Tag ist
schön und sonnig. Carla macht einen kurzen Spaziergang und um 12.00 Uhr fahren
wir zum Tanken. Als wir gerade die Tankstelle verlassen, treffen wir wieder
Ferdy und Leonie, die in diesen 2 Tagen viele Kilometer im Landesinneren
zurückgelegt haben und jetzt auf dem Weg nach Bergen sind. Wir plaudern etwas
und verabschieden
uns. Danach fahren wir zurück zu der hohen Brücke, zwischen dem Festland und der
Insel
Tysnesøy,
die wir nachts überquert
hatten. Wir wollen das Panorama von oben filmen. Nachts konnten wir das nicht
machen. Danach fahren wir mit der 549 Richtung Norden
und um 15.00 Uhr halten wir an einer Meeresenge (++)
vor Sandvor,
wo wir Mittag
essen. Gleich danach gehen wir unter die Brücke um zu angeln. Carla fängt einen
schönen Pollack und ich drei kleinere Köhler und am Ende fühle ich
etwas sehr großes
an der Angel. Ein großer
schöner Dorsch! Es gelingt mir ihn, fast an die Wasseroberfläche zu ziehen, er
zappelt und schwimmt um sich selbst im Kreis herum, wechselt die Richtung, zeigt
mir seinen gelben Bauch und am Ende zerreißt
er die Angelschnur und verschwindet. Er muß
sehr groß
gewesen sein. Er war schwer, ich konnte ihn bis ca. 1 m unter die Wasserfläche
heben, aber als ich ihn weiter herausziehen wollte hat er alles zerrissen......!
Das Wetter ist noch immer sehr schön.
Um 18.00 Uhr fahren wir weiter Richtung Baldersheim und bei Kilen geht es auf die 48. gegen 20.00 Uhr parken wir auf einem kleinen, aber schönen Rasenparkplatz bei Eikelandsosen, dicht am Meer. Eine Gruppe von 6-7 Jungen (so um 18 Jahre alt) sitzen am Ufer und begrüßen uns sehr wohlerzogen. Wir schenken ihnen einen Liter Wein und Carla unterhält sich mit ihnen auf englisch. Als die Jungen ihren Wein ausgetrunken haben, fragen sie, ob sie bei uns noch ein wenig kaufen können, aber damit sind wir nicht einverstanden!
Zum Abendessen gibt es natürlich Fisch! Danach versuche ich ein bißchen zu angeln, aber alles ist leer! Komisch, bis jetzt haben wir überall viele Quallen im Wasser gefunden, aber hier gibt es keine einzige.
Das Wetter ist noch immer schön, auch in der Nacht!
16. Tag – 26.06.1999 – Samstag: Eikelandsosen – Krossøy – 156/3187 km
Um 9.30 Uhr stehen wir auf. Es
ist sonnig und heiter, ohne Wolke. Wir gehen in den nahen Supermarkt und kaufen
Lebensmittel und Angelzeug
ein. Um 12.00 Uhr ist es inzwischen ziemlich wolkig und wir fahren weiter
Richtung Bergen, mit der 48. Wir wollen jedoch erst Montag in Bergen ankommen,
denn Samstag und Sonntag sind vielleicht viele Sehenswürdigkeiten in Bergen
geschlossen.
Wir fahren heute über
Tysse,
kommen auf die 7 und bei
Trengereid fahren wir auf die
Hauptstraße
E16. Dann geht es über Indre,
Arna
und Assane,
wo wir rechts auf die E39 fahren (links geht es ab nach
Bergen).
Wir überqueren die große
Brücke über den Osterfjorden
(Maut 45 NOK), fahren durch
Knarvik und weiter mit der 57 in
Richtung Lindas
und Fonnes.
Hier drehen wir nach links auf die 565 und um 16.00 Uhr halten wir in einer
kleinen Bucht dicht bei
Oksnes.
Wir essen Mittag und gehen fischen.
Die Sonne scheint schön warm. Ich habe oben nur ein Unterhemd an und Carla trägt einen Bikini. Ich fange zwei Köhler, wir trinken Kaffee und um 21.30 Uhr fahren wir weiter. Wir fahren über die Brücke und nach ein paar Kilometern drehen wir nach rechts Richtung Krossøy. Die Straße ist schmal, aber asphaltiert und führt von einem Inselchen zum anderen. Die Landschaften in diesem Archipel sind wunderschön. Gegen 22.00 Uhr kommen wir in Krossøy an. Hier ist die Straße zu Ende, gleich hinter einer neuen Brücke, die vor ein paar Jahren gebaut worden ist und nun ist auch dieses letzte Inselchen mit dem Festland verbindet. Bis 23.30 Uhr genießen wir die Sonne am Horizont und das herrliche Farbenspiel der Wolken. Besonders Carla ist begeistert und versucht alles zu filmen. Endlich beginnt sie auch das Abendessen vorzubereiten, das wir gegen 01.00 Uhr beenden.
Dann geht es in Bett. Es beginnt auch zu regnen.
17. Tag– 27.06.1999 – Sonntag: Krossøy – Straume – 20/3207 km
Während
der Nacht fiel ein leichter Ragen, aber am Morgen ist es wieder sonnig, ein
wenig mit Wolken, aber schön. Wir stehen spät auf und frühstücken so um 12.00
Uhr!!! Gegen 13.00 Uhr treffen wir einen älteren Herr (Seemann in Pension), der
uns sein Ruderboot zur Verfügung stellt, um ein wenig außerhalb
der Bucht zu fischen. Voller Freude nehmen wir das Angebot an und schenken ihm
gleich
2 Ltr. Wein dafür. Wir ziehen uns warm und so gut es geht wasserfest an, nehmen
unsere Angeln und rudern los. Natürlich nehme ich die Ruder, das Boot ist nicht
gerade leicht zu rudern, aber ich halte aus und rudere um ein Inselchen, alles
zusammen ungefähr 2 km. Carla fängt gleich einen Rotbarsch von ca. 0,3 kg. Bei
mir gehen drei Köhler an die Angel, aber alle drei machen sich unter dem Boot
los und verschwinden. Dazu hat es gleich nach der Abfahrt begonnen zu regnen.
Wir haben Regencapes, aber die sind beim Rudern hinderlich. Auf den anderen
Seite der Insel ist der offene Ozean und hier zu rudern ist sehr anstrengend,
weil es Strömungen und Wellen gibt. Kurz gesagt, die Angeltour mit diesem
Ruderboot ist nicht gerade das, was wir uns ausgemalt haben. Nach anderthalben
Stunden kehren wir zurück. Wir sind vom Regen kalt und nass und haben nur einen
kleinen, wunderhübschen Fisch gefangen! „Scheiß-Abenteuer“
und kein großartiger
Fischgang, nachdem uns der Bootsbesitzer gesagt hatte, daß
es vor der Insel im tieferem Meer die große
n
Fische gibt, an der Küste wären nur kleine. Ha, ha, ha, was für ein Reinfall!!
Vielleicht ist auch das schlechte Wetter schuld? Nach dem Mittagessen versuche
ich unter der Brücke zu fischen. Ich fange 3 Köhler, aber zwei davon werfe ich
ins Meer zurück, damit sie noch wachsen.
Gegen 19.15 Uhr fahren wir mit Sonnenschein ab in Richtung Bergen, mit unserer Beute von 2 Fischen. Neben dem Örtchen Straume, überqueren wir die Meeresenge Fosnstraumen mit der sehr hohen Brücke Fosnstraumbrua, kommen wir auf die Insel Radoy, drehen gleich nach der Brücke nach rechts und fahren zur Küste hinab. Unter der Brücke sind Strömungen (Straume) und starke Stromschnellen. Es wimmelt von Motorbooten, die umher fahren und fischen. Sicher braucht man starke Boote mit guten Motoren, denn die Strömung lässt nicht mit sich scherzen. Wir halten ca. 1 km vom Dorf Straume entfernt, auf der südlichen Seite der Brücke, in einem kleinen Hafen, dicht am Meer. Wir gehen gleich unter die Brücke und versuchen zu fischen. Aber ohne Erfolg. Ich fange nur einen Köhler. Carla verliert die Geduld und geht zum Wohnmobil zurück.
Nach einer halben Stunde, um 23.45 Uhr kehre ich auch zum Hafen zurück und finde Carla, die vom Kai aus einen großen Fisch gefangen hat und ihn nicht aus dem Wasser ziehen kann, weil er alles unter den Kai gezogen hat und um eine Säule umgewickelt hat. Irgendwie gelingt es mir, ihr zu helfen diesen großen Fisch aus dem Meer zu ziehen und dann beginne ich auch zu angeln. In kurzer Zeit fangen wir 11 Köhler, einen von 0,75 kg. Wieder wie verrückt beißt einer nach dem anderen an, bis Carla sagt: Basta! Wir wissen ja nicht, wohin mit soviel Fisch. Außerdem mußten wir sie alle noch putzen und es war inzwischen schon Mitternacht, zum Glück immer noch taghell. Heute haben wir ca. 6 kg Fische gefangen. Um 00.30 essen wir Abendessen. Wir haben die Bäuche voll mit Fischen. Unter anderen war auch der Rotbarsch. Er schmeckte wundervoll, nur schade daß er so klein war.
Wir schlafen in absoluter Ruhe.
18. Tag – 28.06.1999 – Montag: Straume – Bergen – 62/3269 km
Heute
stehen wir „schon“ um 8.15 auf, denn wir wollen nicht zu spät nach
Bergen kommen, wo wir 2 Tage lang bleiben
wollen. Das Wetter
ist schön. Um 10.20 Uhr fahren wir ab und kommen in Bergen um 11.45 Uhr an, mit
einem
leichten Regen. Die Eintrittskarte für die Stadt kostet 5 NOK. Wir nehmen die
falsche Straße,
nicht diejenige, die dicht an der Küste entlang führt, sondern die, die durch
einen 3-4 km Tunnel führt und als Umgehungsstraße
der Stadt dient. Als wir endlich aus dem Tunnel kommen, müssen wir durch die
ganze Stadt zurück fahren, bis zur entgegen gesetzten Seite, wo sich ein
Parkplatz, der speziell für Wohnmobils eingerichtet ist, befindet (P).
Gegen 12.10 Uhr finden wir dort einen schönen Parkplatz am Meer. Es ist wirklich
nur ein Parkplatz, denn ein großes
Schild (No Camping) weißt
darauf hin, daß
man nicht die Liegestühle herausholen kann. Wohnwagen sind nicht erlaubt. Es
gibt aber Duschräume mit warmem Wasser und eine Stelle für WC-Entleerung,
Stromanschlüsse und Trinkwasser. Der Preis beträgt 100 NOK für 24 Stunden, ab
Ankunft.
Carla hat vergessen Essig von zu Hause mitzubringen und mir gelingt es, ein paar Fische für einen ½ Ltr. Apfelessig einzutauschen. Hier kann man nur französischen Essig kaufen, der sehr teuer ist!
Neben uns
parken Roberto und Ingrid aus Como. Auch von Ingrid bekommen wir noch Essig und
sie erhalten 4 schöne Köhler. Nach dem Essen gehen wir in die Stadt. Bergen ist
eine wunderschöne Stadt. Es beginnt abwechselnd zu regnen, mal Sonne mal Regen,
mehr
Regen,
weniger Sonne. Wir schauen die ganze Stadt an. Uns gefällt am meisten der alte
Stadtteil mit den kleinen Holzhäuschen,
alle schön angestrichen mit bunten Farben. Wir besuchen den Fischmarkt (+) unter
freien Himmel, den Hafen, dann einen schönen Park, leider wird der Regen stärker
und wir können die schönen Farben und die Natur der Stadt nicht richtig genießen.
Um 19.00 Uhr kehren wir tot müde zu unserem Wohnmobil zurück. Um 20.00 Uhr ist
ein herrliches Fischabendessen fertig. Nach dem Essen kommen Ingrid und Roberto
zum Kartenspielen. Bis Mitternacht spielen wir Tris (Machiavelli), mit gutem,
französischen Wein dazu.
Es regnet die ganze Nacht und die Dachfenster beginnen wieder Wasser durchzulassen. Morgen muß ich sie wieder reparieren, diesmal aber richtig!
19. Tag – 29.06.1999 – Dienstag: Bergen – 0/3269 km
Der Morgen ist ziemlich sonnig und wir beschließen,
mit der Seilbahn auf den Berg über der Stadt zu fahren, von wo aus man eine
herrliche Aussicht über die Stadt und den Hafen hat. Als wir zu Fuß
in Bergen ankommen, ein Spaziergang von ca. 20 Min, ist der ganze Himmel voll
mit grauen Wolken. Wir gehen wieder auf den bunten Fischmarkt
(+)
und plötzlich kommt ein heftiger Wind auf
und es beginnt
wieder
zu regnen. Also keine Seilbahnfahrt! Wir flüchten uns vor dem heftigen Regen in
ein Touristen-Informationszentrum und bekommen dort die Idee, das Aquarium
(++)
von Bergen zu besichtigen. Dort bleiben wir von15.00 – 18.00 Uhr. Wir schauen
zu, wie die Robben und Pinguine gefüttert werden. Es ist sehr interessant! Auch
kleine neugeborene Pinguine konnten wir bestauen. Im Aquarium befinden sich alle
möglichen Wassertierarten. In einem Glasskäfig gibt es auch die zwei Äffchen
(die kleinsten der Welt), so groß
wie der Handteller eines Menschen. Als wir aus dem Aquarium kommen, finden wir
herrlichen Sonnenschein. Wir kommen zu unserem Parkplatz (P)
zurück und es regnet wieder. Wir finden eine Nachricht von Roberto und Ingrid,
daß
sie abgereist sind, aber sie werden sich per Handy melden.
Wir entdecken, daß unsere Dachfenster nicht nur neben den lockeren Schrauben der Griffe Wasser durchlassen, sondern daß die Schrauben entweder kaputt sind oder nicht mehr existieren, sodass die Fenster sich während schneller Fahrt etwas anheben könnten und Regen durchkommen kann. Die Fenster könnten sich während der Fahrt auch loslösen und wegfliegen. Das wäre eine Katastrophe. Morgen muß ich eine Generalreparatur vornehmen!
Zum Abendessen Fisch und um 23.30 Uhr sind wir in den Betten.
20. Tag – 30.06.1999 – Mittwoch: Bergen – Mo –102/3371 km
Am Morgen steige ich aufs Dach, demontiere komplett die Fenster ab und stelle fest, daß hier die Schrauben nie gewesen sind, es sind nur eingeklebte Stöpsel aus Plastik. Ich gehe in einen nahegelegenen Laden und kaufe Schrauben und Rundscheiben. Ich demontiere die Fenster in Details, putzte alles sauber, bohre die Löcher neu aus, schraube wieder ein, schütze alles mit Silikon und dann montiere ich die Fenster wieder ein. Ich glaube daß die Fenster jetzt besser sitzen, als neu gekauft. Beide Wohnzimmerfenster sind so repariert. Das Badezimmerfenster scheint in Ordnung zu sein.
Zum Mittagessen macht Carla serbische Bohnen mit Spaghetti (sehr, sehr
gut!!). Bis 13.00 Uhr machen wir alles startklar. Wir füllen alle
Wassertanks
voll, leeren das WC und den Abwasserbehälter, machen gründlich alles sauber und
weiter geht’s Richtung Norden. Wir tanken auch, denn in der Stadt findet man
Diesel auch für 7,30 NOK (1800 Lit). Außerhalb
der Stadt kostet es bis 8,30 NOK (2100 Lit).
Um 13.30 Uhr fahren wir los. Es fängt wieder an zu regnen, aber jetzt sind die Fenster dicht! Wir fahren weiter mit der E16, neben dem wunderschönen Sørfjorden, durch Vaksdal und Dale, wo wir auf die 569 fahren. Es regnet immer. Die E16 ist sehr schön, die 564 auch, aber ziemlich schmal. Zwei Autos die sich entgegenkommen müssen auf die Ausweichstellen fahren (sehe 23.06.). Auf einer Abfahrt, in einer ziemlich engen Linkskurve, befinde ich mich plötzlich vor der Nase eines Autobusses. Zum Glück fahre ich auf diesen schmalen Straßen, hauptsächlich in der Kurven 30-40 km/Std. Wir halten alle beide und ich muß zurück im Rückwärtsgang fahren, bergauf ungefähr 50 m (bei den Auffahrten hat immer derjenige Vorfahrt, der bergab fährt). Endlich haben wir die Ausweichstelle, die auf seiner Seite ist, erreicht. Der Autobus weicht aus, und wir können unsere Reise bergab fortsetzen.
Etwas
vor
Stamnes,
halten wir an einem Straumen (Enge mit Strömungen und oft Stromschnellen).
Ich versuche zu angeln, aber ohne Erfolg. Unsere Straße
führt uns ziemlich hoch. Auf Passhöhe finden wir auch Schnee. Um 19.15 Uhr
erreichen wir den kleinen Ort
Mo, am Ende des
Mofjorden,
der eine Verlängerung des
Romarheimsfjorden ist, der
wiederum kommt aus dem
Osterfjorden, weiter aus dem
Herdlafjorden
und erst der
Hjeltefjorden
mündet im offenen Meer. Und bis hierher vom offenen Meer zu kommen sind es
wenigstens 90 km!
Hier parken wir direkt am Fjordufer an der Mündung eines kleinen Flusses, mit einer herrlichen Aussicht auf den Fjord, der eher ein großer See zu sein scheint. Rechts und links von uns sind 2 große Wasserfälle etwa 200 m weit entfernt. Von unserem Wohnzimmerfenster aus sehen wir sie gut. Wenn wir durch das Frontfenster unseres Wohnmobils schauen, sehen wir noch einen Wasserfall ungefähr 1 km weit entfernt. Über den Hügeln über dem Fjord sind kleine Wölkchen. Alles scheint, wie im Märchen. Was stört, ist der Regen. Wir filmen alles. Fische finden wir nicht. Das offene Meer ist zu weit entfernt.
Zum Abendessen gibt es Bratkartoffeln mit Eiern und Speck, Fisch und Wein.
21.Tag – 01.07.1999 – Donnerstag: Mo – Askvoll –183/3554 km
Die ganze Nacht hat es geregnet
und als wir aufstehen, regnet es immer noch, aber das Dach hat die Regenprobe
bestanden. Nicht ein
Tropfen
ist durchgekommen! Um 10.30 Uhr fahren wir nach
Romarheim,
wo wir wieder auf die E39 fahren und direkt nach Norden. Es geht über
Matre,
Hope
und bei Instefjord,
geht die Fahrt hinab zum
Risnefjorden, der eine kleine
Bucht (5-6 km lang) des enormen
Sognefjorden
ist. Der Sognefjorden ist vielleicht der größte Fjord der Welt. Seine totale
Länge beträgt ca. 250 km!
Gleich am Anfang des Risnefjorden (+) gibt es eine große Lachszucht, mit ca. 20 Becken. Die Zucht befindet sich auf einer Plattform, die auf großen Luftbehältern, ca. 30 m von Küste entfernt, schwimmt und an der Küste und am Meeresboden befestigt ist. Das Meer ist hier sehr sauber und relativ tief. In die Plattform sind die Becken für die Fische (ca. 10x15 m) eingebaut. Von der Straße aus können wir die Lachse beobachten, wie sie aus dem Wasser springen.
Wir
beschließen
zu fragen, ob wir die Zucht aus der Nähe besichtigen dürfen. Am Festland neben
Plattform befinden sich die Büroräume, wo man uns freundlich die Genehmigung zu
einer Besichtigung erteilt. Über eine lange Brücke gelangen wir vom Festland auf
die Plattform. Die Böden und die Seiten von den Becken sind aus dicken Eisennetz
gebaut und dann noch mit Nylonnetz überzogen, so daß
Meereswasser überall frei durchströmen kann und die Fische immer frisches Wasser
haben. Alle Becken sind voller Lachse, in jedem einige Tausende. Die, die wir
sehen, sind ca. 1,5-2,0 kg schwer. Im September sind sie als kleine Fischchen in
die Käfige gekommen
und wenn sie ein Gewicht von ca. 2,5 kg erreicht haben, sind sie reif für den
Verkauf. Auf der Plattform befinden sich auch Silos mit Futter, das mit
Pressluft durch lange Rohre (Durchmesser ca. 5 cm) zu den einzelnen Käfigen
gepumpt wird. Dies geschieht in regelmäßigen
Intervallen. Von der Büros aus ist alles über Computer programmiert: die
Zeitabstände und die Futtermenge. Das Futter ist mit Mineralen und Vitaminen
versehen, wahrscheinlich mit Mehl zusammen gehalten in kleinen Kugeln mit ca. 8
mm Durchmesser. Die Röhren
enden ca. 1,5 m über der Wasserfläche und sind in Richtung der Mitte des Beckens
gerichtet. Wenn die Röhren beginnen das Futter ins Wasser zu spritzen, beginnt
das Chaos. Das Wasser beginnt „kochen“ wie im Topf. Wenn das Futter ins Wasser
gespritzt ist, beginnen die Lachse auf ihre Art aus dem Wasser zu springen. Sie
machen nicht so hohe, aber lange
Sprünge und in alle Richtungen. Der ganze Betrieb funktioniert wie eine kleine
Farm und davon gibt es in Norwegen Fjorden Tausende.
Wir
setzen unsere Reise fort und um 13.30 Uhr kommen wir nach
Oppedal.
Dort nehmen wir die Fähre „Sogne“ nach
Lavik.
Nach ca. 20 Minuten sind wir an Land und dort drehen wir gleich auf die 607 nach
Hyllestad.
Unterwegs machen wir Mittagessen auf einem herrlichen Aussichtspunkt über dem
Meer und erreichen dann Hyllestad um 15.30 Uhr. Dort fahren wir links auf eine
kleine, sehr enge Straße
in Richtung Risnes
am Lifjorden.
Es gibt dort eine Meeresenge mit Strömungen (straume), wo wir angeln wollen.
Unterwegs
haben wir eine sehr unangenehme Begegnung mit einem großen
LKW. Auf unserer Straßenseite
fällt der Berg steil ab, ohne Straßenbefestigung
oder Leitplanke. Beide Fahrzeuge halten und dann fahren wir mit
Millimeterdistanz aneinander vorbei.
In
Risnes hört die Straße
leider auf und wir sind noch ziemlich weit von den Meeresenge entfernt. Wir
müssen zu Fuß
einen Wald durchqueren und vielleicht noch über die Felsen klettern: der Zugang
scheint uns sehr schwierig zu sein. Hier gibt es keinen Parkplatz und außerdem
beginnt es zu regnen. Wir fahren zurück nach Hyllestad! Dort nehmen wir die 57,
fahren durch Skor
und Flekke
nach Dale,
wo wir um 17.00 Uhr ankommen. Um 17.35 nehmen wir die Fähre, die uns nach
Elkenes
bringt. Weiter geht die Reise nach
Askvoll
und Follevåg,
8 km nach Askvoll, wo wir übernachten
wollen. Mit einer langen, schmalen Straße
kommen bis zum einer Umkehrstelle, wo es aber keinen Parkplatz gibt und wir
müssen umkehren. Um 19.00 Uhr parken wir endlich in Askvoll, neben dem Ufer auf
dem Parkplatz der Kirche und dem Friedhof.
Zum Abendessen: Schweinekotelett, grüner Salat und für jeden eine Tomate. Carla hat für 2 Tomaten 2.500 Lit (2,5 DM oder 10 DM/kg) bezahlt. Trotzdem ist das Abendessen köstlich. Genug mit Fisch, der Kühlschrank ist noch voll davon. Nach dem Abendessen machen wir einen Spaziergang bis zum kleinen Hafen, wo wir einen Schotten treffen. Er ist aus Schottland mit seinem Segelboot von ca. 12 m gekommen. Die Überfahrt bis nach Norwegen hat 55 Std., d.h. etwas mehr als 2 Tage und 2 Nächte gedauert! Morgen fährt er weiter nach Ålesund.
Es beginnt heftig zu regnen. Carla jammert, daß wir nicht auf den Seychellen sind. Die ganze Nacht regnet es, wie verrückt!
22. Tag – 02.07.1999 – Freitag: Askvoll - Svelgen – 197/3751 km
Nachdem wir die ganze Nacht das Trommeln des Regens auf dem Dach anhören konnten, stehen wir um 9.30 Uhr auf. Es ist ziemlich frisch draußen. Wir beobachten das An- Abfahrten der Fähren und großer schneller Katamarane für Passagiere. Der Parkplatz füllt sich langsam, denn es gibt eine Beerdigung. Der Regen passt zu dem traurigen Event.
Um 13.00 Uhr
kommt die Sonne hervor, aber verschwindet gleich wieder. Um 13.45 fahren wir
ohne Regen ab, aber nach 5 Minuten
beginnt
er wieder. Wir fahren mit der 609 über
Størdal
und Løvik.
Um 15.00 Uhr erreichen wir
Førde, wo wir nicht anhalten. Weiter
geht es auf die 5 durch Naustdal
und gleich darauf geht’s durch einen langen Tunnel (40 NOK). Die Straße
nach
Florø
befindet sich in einem schlechten Zustand. Vor Fløre kommt endlich die Sonne
hervor und um 17.05 Uhr fahren wir in die Stadt. Schon nach 10 Minuten fahren
wir wieder hinaus. Uns gefällt die Stadt nicht. Man findet keinen Parkplatz am
Meer und die Stadt erscheint langweilig. Wir fahren wieder zurück bis zum
Örtchen Grov,
hier drehen wir nach links auf 614 und fahren in Richtung Norden. Auf einer
Hochebene finden wir drei wunderschöne Wasserfälle und filmen alles.
Wieder geht es durch einen langen Tunnel (4 km) und als wir
herauskommen scheint die Sonne. Wir fahren hinunter zum Fjord
Midtgulen und durchqueren den
Ort Idrehus,
wo die Straße
am Meer entlang führt. Plötzlich, vom Wohnmobil aus, sieht Carla Fische aus dem
Wasser springen und auch 3 Männer, die schon angeln. Gleich halten wir an und
halten irgendwie neben einem Haus, nehmen das Angelzeug und los geht’s. Das
Wasser scheint zu kochen und man sieht die Fische wie verrückt herausspringen.
Man braucht nur den Blinker auswerfen, zwei-dreimal drehen und schon hat ein
Fisch angebissen! Man braucht mehr Zeit um den Fisch dann heraus zu ziehen, denn
es gibt Algen und Felsen, und ihn von der Angel zu befreien. Carla zieht 3 große
Makrelen heraus (eine ist 34 cm lang) und 3 Köhler, mir gelingt es, 3 Makrelen
und 14 Köhler zu fangen. Währendessen beginnt es zu regnen, aber das hält uns
nicht auf, bis wir begreifen, daß
wir ja nicht wissen, wo wir so viele Fische aufbewahren können. Carla hört schon
früher auf und sammelt alle Fische ein, die wir auf dem Gras am Ufer verteilt
haben. In 25 Min. haben wir 23 Fische, mit einem Totalgewicht von ca. 7 kg
gefangen.
Fast jede Minute haben wir einen Fisch gefangen, dabei haben wir mindestens zehn
Stück nicht aus dem Wasser gezogen, weil sie sich vorher von der Angel befreien
konnten.
Jetzt müssen wir jemand suchen, um den Fisch zu verschenken. Die drei Männer, die ein Stück entfernt von uns angeln sind Deutsche. Sie werfen einfach alle Fische in einen schwarzen Plastiksack (Müllsack) und als wir weg fahren, fischen sie immer noch mit vollem Last.
Nach dem erfolgreichen Fischzug suchen wir einen Platz für das Abendessen. Es ist schon 20.15 Uhr. Wir finden ihn über dem Hafen von Midtgulen, mit einer herrlichen Aussicht über den Hafen und die Bucht. Von hier aus fahren die Fähren nach Smørhamn, auf der Insel Bremangerlandet. Wir haben 6 saftige, gute Köhler zum Abendessen. Nach dem Essen fahren wir weiter und wollen möglichst einen Platz am Meer finden, wo wir diese ganze Menge von Fischen putzen können und übernachten können.
Endlich erreichen wir um 22.00 Uhr Svelgen, eine kleine Industriestadt (Bergbau). Aber wir finden keinen guten Platz am Meer. Am Ende bleiben wir neben einem Fußballplatz, neben dem Meer und hier können wir unsere Fische putzen. Dazu regnet es.
Um 00.45 Uhr sind wir in den Betten.
23. Tag – 03.07.1999 – Samstag: Svelgen – Kannensteinen – 86/3837 km
In der
Nacht
schien es manchmal aufs Dach zu hageln (oder waren es riesige Regentropfen) und
am Morgen regnet es immer noch. Ganz langsam sieht man hin und wieder die Sonne
hervorschauen und voller Hoffnung darauf, fahren wir um 12.00 Uhr ab, in
Richtung Norden nach
Isane.
Die Straße
führt in die Berge, sie ist gut und es gibt kaum Verkehr. Daneben findet man
sehr schön ausgerüstete Parkplätze. Auf einem davon treffen wir, in einem Art
Lieferwagen,
5 Tschechen aus Prag (4m + 1f). Uns ist nicht ganz klar, wie sie mit 5 Leuten in
so einem schmalen Auto schlafen können. Wir schenken ihnen 7 Köhler. Sie freuen
sich darüber, wie über Manna vom Himmel!
Mit Sonnenschein und ohne Wind kommen wir um 13.15 Uhr in Isane an.
Dort nehmen wir gleich die Fähre nach
Stårheim
(es geht über den großen
Nordfjord)
und fahren sofort weiter nach
Måløy. Wir halten um 14.00 Uhr
in der Nähe vom Ort Haus
um Mittag zu essen. Es gibt Spaghetti alla Bolognese und für jeden eine Makrele.
Ich kann nicht alles aufessen, die Makrele ist zu groß.
Um 16.00 Uhr geht es weiter. Wir halten bei einer Tankstelle bei Bryggja und
u.a. kaufe ich eine Angel mit Rolle (599 NOK). Um 18.30 durchqueren wir Måløy
und fahren direkt nach Oppedal,
wo wir am Ende der Straße
auf einem Parkplatz, der sich am Küstenufer über einem Felsen befindet halten.
Er nennt sich Kannensteinen
und ist hier eine bekannte Sehenswürdigkeit ist. Im Laufe von Jahrtausenden hat
das Meer mit seinen Wellen
ein Kunstwerk geschaffen, welches eine Blume, oder ein Pilz oder vielleicht der
Schwanz eines Wals zu sein scheint. Der Felsen ist
2,0 – 2,5 m hoch. Diese Naturskulptur ist wunderschön mit ihrem Hintergrund, dem
weiten Meer. Heute steht sie unter Naturschutz. Carla gelingt es, auf den
Kannensteinen zu klettern und wir filmen und fotografieren.
Danach ist es Zeit für ein gutes Abendessen: Nudeln mit Tomatensoße und Oliven. Während des Essens genießen wir das wunderschöne Panorama mit dem Atlantischen Ozean, davor der Felsen, dazu ein herrlicher Sonnenuntergang. Heute war ein herrlicher, sonniger Tag.
Die Nacht auf unserem Parkplatz ist sehr ruhig.
24. Tag – 04.07.1999 – Sonntag: Kannensteinen – Selje – 90/3927 km
Heute ist
sehr es sonnig, der Himmel ist blau und heiter. Wir machen noch Fotos mit Carla
auf dem Kannensteinen. Heute ist
besseres
Licht. Um 12.00 Uhr fahren wir endlich ab, durch
Maløy und dann nach Norden über
Langenes und Vedvik bis zum
wunderschönen Strand von Refvik. Der
Strand hat schönen, weißen
Sand und ist 500-800m lang und 50 m breit. Wir sind natürlich warm angezogen,
aber die Norweger sind im Badeanzug am Strand. Es weht ein frischer, kühler
Wind, aber trotzdem sehen wir Kinder, die im Meer herumtollen. Ein Ehepaar
schwimmt und spielt im Wasser mit dem Ball. Das Meer ist sehr sauber und
durchsichtig. Es gibt aber keine Muscheln am Strand!
Wir bleiben ca. 2 Stunden am Strand und benutzen die günstige Gelegenheit, eine schöne, warme Dusche zu machen. Am Strand stehen dafür Duschkabinen zur allgemeinen Verfügung. Dann füllen wir noch alle Wassertanks und Wasserflaschen mit frischem kühlen Trinkwasser voll.
Wir fahren nach Maløy zurück und weiter nach Selje. Wir halten vor dem kleinen Ort Barmsund und Carla bereitet Fisch zu für das Mittagessen. Sehr gut! Nach dem Essen macht Carla einen Spaziergang auf das Inselchen und ich gehe fischen. Meine Beute ist ein schöner Torsk von mehr als 1 kg (43 cm). Wir fahren weiter und sind um 21.30 Uhr in Selje. Wie so oft parken wir auf dem Parkplatz der Kirche mit dem Friedhof (!) und machen einen Spaziergang in den Ort und den Hafen. Wir finden sogar einen offenen Supermarkt (nach 22.00 Uhr am Sonntag!?!). Zurückgekehrt in unser „Häuschen“ gehen wir schlafen.
25. Tag – 05.07.99 – Montag: Selje - Honningsvåg – 59/3986 km
Der Regen
weckt uns auf. Nach 10.00 Uhr stehen wir auf, frühstücken, machen sauber und
Ordnung und so um 12.00 Uhr fahren wir in den Ort. Wir kaufen Lebensmittel im
Supermarkt und um 13.00 Uhr geht’s weiter nach Norden nach
Kjøde, über einen Hügel und dann drehen
wir links ab zum Vestkapp. Auf dem
Hügel finden wir Nebel und auf dem Rest der Reise begleitet uns der Regen. Wir
kommen um 14.30 Uhr nach Leikanger. Im Zentrum geht Carla in einen Supermarkt,
danach geht es gleich weiter in Richtung Eltvik, denn
der Ort gefällt uns nicht besonders.
Wir halten unterwegs vor dem kleinen Ort Borgundvåg, auf einer kleinen Ausbuchtung der Straße, aber nicht weit vom Meer entfernt. Carla macht gute Suppe aus dem gefangenen Dorsch von gestern. Wir essen um 16.00 Uhr. Da es immer noch regnet, beschließen wir, ein Mittagsschläfchen zu halten. Sehr angenehm mit dem Rieseln des Regens!
Um 18.30 Uhr wachen wir auf und um 19.00 Uhr geht die Reise weiter. Zurück nach Leikanger und von hier fahren wir über die Berge Richtung Vestkapp. Es geht an 2 wunderschönen Bergseen entlang. Um 20.15 Uhr sind wir in Årvik, aber wir finden keinen schönen Parkplatz und fahren weiter nach Honningsvåg. Die Straße ist sehr schön. Sie führt durch kleine Tunnel und an tiefen, zum Meer vertikalen Abgründen, am Meer entlang.
Wir kommen in die Bucht von Honningsvåg um 20.30 Uhr und halten gleich dicht am Meer (P), noch ein Stück weit vom Ort entfernt. Ein kleiner Pfad führt zu einem kleinen Kai. Die Bucht ist tief, wunderschön und ruhig, von Häusern umgeben, alles sehr malerisch. Neben unserem „Parkplatz“ steht ein kleines, altes Haus, das vom Dorf isoliert liegt. Vielleicht wohnt hier ein Künstler, sicher ein origineller Typ, denn das Haus ist von allen möglichen ausgefallenen Sachen umgeben: Amulette, Trolls, Anker, Hörner und das Dach, mit Erde bedeckt, ist mit Gras bewachsen. Sehr sympathisch! Es scheint aber unbewohnt zu sein.
Auf der anderen Seite der Bucht ist noch ein etwas größerer Kai, der bis zu uns hinreicht. Diese beiden Kais ergeben zusammen einen engen Eingang für die Boote in einer ziemlich großen Bucht und zu gleicher Zeit ergibt sich sicher durch die Ebbe und Flut eine gute Strömung. Das ist für uns sehr interessant und wichtig. Hier kommen sicher auch Fische durch!!
26. Tag – 06.07.99 – Dienstag: Honningsvåg – Moltustranda – 137/4123 km
Wir stehen auf wie immer: spät. Es hat die ganze Nacht geregnet und gestern abends sind wir deswegen nicht fischen gegangen. Heute morgen habe ich am kleinen Kai gleich 6 Köhler gefangen. Ich war so schön dabei, da kommt von Carla das Kommando: Stop! In unserem kleinen Kühlschrank sind noch 8 Fische und wer soll sie alle essen? Wir wollen sie nicht fangen, nur weil das Angeln Spaß macht und dann vielleicht welche wegwerfen. Also höre ich auf.
Wir machen einen
Spaziergang auf der Straße entlang bis zu den steilen Abgründen und filmen
alles. Von hier haben wir eine
schöne
Aussicht in Richtung Vestkapp, über
den Atlantik und über unsere kleine
Bucht von Honningsvåg.
Es ist sehr wolkig und das Vestkapp steht in den Wolken, so sind die Aussichten für unseren Besuch dorthin nicht sehr rosig. Als wir zu unserem Wohnmobil zurückkommen, finden wir neben uns einen Minibus aus Chemnitz geparkt. Wir treffen ein Ehepaar mit einem kleinen Sohn von 6 Jahren. Sie waren angeln, aber da der Vater die ganze Zeit erklärt hat, wie man das macht, ist der Fischerfolgt nicht groß gewesen.
Zum Mittagessen gibt es 5 Köhler. Das Wetter wird besser und wir brechen zum Vestkapp auf. Die Nachbarn waren dort am Vormittag in den Wolken und haben nichts gesehen.
Die Straße ist sehr schmal und oft auch sehr steil, aber zum Glück ohne Verkehr. Oben angekommen ist es kalt, ziemlich windig aber herrliche Sonne.. Wir haben eine Rundsicht von 360° auf den Atlantik und alle fernen Berge. Die Felsen fallen steil ab, 300 m und mehr bis zum Meer. Es gibt hier weder Baum noch Strauch, alles ist kahl, aber mit herrlichem grünen Gras bedeckt. Manchmal ist es auch ein wenig sumpfig. Wir sind hier ziemlich hoch, die Sicht ist ausgezeichnet und in großer Entfernung sieht man noch die Schiffe auf dem Meer, aber wie kleine Flecken.
Auf der Nordseite sehen wir die Insel Runde. Dort wollen wir morgen hinfahren. Wir treffen einen deutschen Herrn mit seinen beiden Söhnen, die im Auto unterwegs sind. Sie angeln nicht und wie schenken ihnen 4 Köhler für das Abendessen. Sie freuen sich sehr. Um 19.00 Uhr trinken wir guten heißen Tee und dann geht’s zurück.
In Leikanger tanken wir voll und weiter geht es nach Åheim, Tunheim und Åram, wo wir übernachten wollen. Wir finden jedoch nirgendwo einen geeigneten Platz und fahren weiter. Die Straße ist nicht gut, nicht asphaltiert. Im Koparnes nehmen wir um 22.00 Uhr die Fähre nach Årvik. Wir suchen weiter ring um die Insel Gurskoy einen Platz, aber wieder nichts. Endlich machen wir das Abendessen auf einem Parkplatz dicht am Meer (+), mit einer herrlichen Aussicht auf den Golf und den Sonnenuntergang. Obgleich es hier schön ist, beschließen wir doch weiterzufahren, denn der Parkplatz ist sehr einsam, aber neben einer ziemlich verkehrsreichen Straße, die nur 50 m weit entfernt ist. Endlich um 01.00 Uhr finden wir einen schmalen Übernachtungsplatz im Örtchen Moltustranda, neben einem Supermarkt. Wir hoffen, daß uns am Morgen nicht die Lieferautos zu früh aufwecken werden.
27. Tag – 07.07.99 – Mittwoch: Moltustranda – Runde – Moltustranda – 55/4178 km
Niemand ist gekommen, um unseren Schlaf oder unseren Aufenthalt auf dem Parkplatz zu stören und um 10.00 Uhr stehen wir auf. Allerdings auf diesem Platz frühstücken wollen wir nicht. Wir ziehen uns schnell an und ungefähr 2 km weiter finden wir einen kleinen Platz direkt am Meer. Wir stehen 1 m weit vom Wasser entfernt. Auf dem Platz findet sich auch eine kleine Werkhalle, die geschlossen oder verlassen zu sein scheint. Wir frühstücken in herrlicher Ruhe mit einer wunderschönen Aussicht auf die kleine Bucht. Wir sind fast fertig, da erscheint ein Herr, er begrüßt uns und stellt sich als Besitzer dieses kleinen Betriebs vor. Er meint wir können gern dort bleiben und auch zum Übernachten wiederkommen. Er ist sehr nett und gastfreundlich.
Um 12.30
fahren wir zur Insel
Runde.
Das Wetter ist herrlich. Über eine hohe Brücke geht es auf die Insel
Leinøy.
Wenige
Minuten zuvor, sehen wir unter unserer Brücke ein großes,
modernes Schiff der Hurtigruten Linie, auf seiner Fahrt von Bergen – Hammerfest
– und ums Nordkapp nach Kirkenes, vorbeischwimmen. Danach überqueren wir die
Brücke, die auf die Insel Remøy
führt und dann noch eine zur Insel Runde, wo wir um 13.30 Uhr ankommen. Die
Reise hat uns durch wunderschöne Landschaften geführt, wir haben kleine, sehr
schöne und sehr ordentliche Orte gesehen, mit wunderschönen Häusern. Alle waren
aus Holz gefertigt, auch die größeren.
Wir wundern uns, daß
alle Norweger Geld für ein Eigenheim zu haben scheinen, denn außer
in Bergen haben wir keine großen
Mehrfamilienhäuser oder Wohnblocks gesehen. Höchstens gab es Zweifamilienhäuser!
Auf der Insel Runde befindet sich der Nationalpark für die Seevögel. Sie brüten dort auf den Felsen und sind gesetzlich geschützt. Man kann natürlich nicht mit dem Auto in der Park fahren und wir parken (gratis) auf einem schönen Parkplatz auf der nördlichen Seite der Insel, vor dem Eingang in den Nationalpark. Wir finden allerdings auf dem Parkplatz einen Hinweis, daß parken in der Nacht nicht erlaubt ist. In der Nähe befindet sich ein Campingplatz und der Besitzer hat natürlich alles organisiert, um die Übernachtungsgebühren von den Besuchern einzukassieren. Auf dem Parkplatz treffen wir wieder die drei Deutschen (Vater mit zwei Söhnen). Die wir gestern am Vestkapp getroffen haben.
Carla macht Mittagessen und danach um 15.00 Uhr geht es zu Fuß bergauf in Richtung Hügel. Wir passieren ziemlich sumpfige Wiesen, die voll sind mit weißen Wollblumen und erreichen die entgegengesetzte Süd-Seite der Insel. Hier sind wir zugleich auf dem höchsten Punkt des Hügels angelangt, der hier fast vertikal ins Meer abfällt. Auf diesen Abhängen zum Meer nisten alle mögliche Seevögel in riesiger Menge. Natürlich machen sie auch riesigen Krach. Man könnte nur mit Bergsteigerausrüstung (das heißt Seilen usw.), bis zu den Nestern der Vögel kommen, aber dies ist außerdem verboten. Um die Vögel gut beobachten zu können, braucht man also ein Fernglas und damit sieht man auch nur die Vögel, die ganz oben auf dem Felsen nisten. Wer Lust und Mut hat, kann auf sehr steilen Pfaden hinabsteigen in Richtung Meer, welches sich fast senkrecht 250 m unter uns befindet. Man kann auch vom Ort aus eine Bootstour buchen, um die Vögel von Meer aus zu besuchen.
Wir beugen uns gefährlich weit über die Abhänge mit zittrigen Beinen und bestaunen das Spektakel, daß die Vögel mit ihren Flügen von und zu ihren Nestern hin bieten. Besonders schön sind die Papageientaucher mit ihrem schwarz-weiß Gefieder und ihrem roten Schnabel. Sie tragen mehrere kleine Fische vom Meer heraus in ihrem Schnabel, um ihre Jungen zu futtern. Wir kriechen bis zu den Abgründen und filmen, soviel wir können. Am Ende steigen wir bis zum höchsten Punkt der Insel (294 m hoch) und haben 360° ringsherum eine herrliche Aussicht über die Insel und den Atlantik unter uns. Dann geht es wieder zurück über die sumpfigen Wiesen. Unterwegs sehen wir von weiten das große Nest einer Killermöwe. Sie ist viel größer als die normalen Möwen und sitzt majestätisch und ungestört auf ihrem Nest.
Gegen 20.00 Uhr kommen wir ziemlich müde zu unseren Wohnmobil zurück. Es war ein herrlicher, interessanter Tag und ohne eine Wolke. Zum Abendessen, gibt es den letzten Fisch und um 21.00 Uhr fahren wir los auf die Suche nach einem Parkplatz, möglichst am Meer, um noch ein wenig zu Angeln. Wir haben keine Fische mehr. Die Fahrt geht zurück über alle Inseln, die wir am Vormittag überquert hatten. Aber wir finden keinen Platz und beschließen dorthin zurück zu fahren, auf den Parkplatz, wo wir am Morgen gefrühstückt hatten, nahe beim Ort Moltustranda. Wir müßen 1 km weit von unserer vorgesehenen Route zum Geirangerfjorden abbiegen!
Wir parken wieder wie am Morgen und gleich gehe ich fischen. Ich fange 5 Köhler, aber zwei fallen zwischen die Steine, auf denen ich stehe. Schade, denn ich kann sie nicht erreichen und sie müssen ohne Wasser sterben. Ein Fisch ist zu klein, und er wird ins Meer zurück gegeben. Also kehre ich mit 2 Fischen zurück. Gestern hat Carla mich nicht weiter fischen lassen, weil wir zuviel Fische hatten.
Wieder kommt uns der Besitzer der kleinen Fabrik besuchen. Wir trinken zusammen Bier und erzählen. Am Ende schenken wir ihm noch einen Liter Wein und alle sind sehr zufrieden. Es ist interessant, daß wir von Bergen bis hier an der ganzen atlantischen Küste kein italienisches Wohnmobil getroffen haben. Es scheint, daß alle im Inneren des Landes in Richtung Nordkapp unterwegs sind. Man trifft Deutsche, einige Holländer, ein paar Österreicher oder Franzosen, von Italienern keine Spur! Sicher gibt es sie, aber es sind so wenige, daß ein Treffen reine Glücksache ist!!
28. Tag – 08.07.99 – Mittwoch: Moltustranda – See Eidsvatnet – 140/4318 km
Wie gewöhnlich, stehen
wir spät auf. Wir fahren los über Tjørvåg
und Ulsteinvik bis
Hareid, wo wir um 12.00 Uhr ankommen. Wir
stellen uns in die Wartereihe für die Fähre und haben noch genug Zeit, um kurz
im Supermarkt, der sich im Hafen befindet, einzukaufen. Um 12.30 schiffen wir
ein und mit herrlichen Sonnenschein überqueren wir den
Sulafjorden bis wir um 13.30 Uhr im Hafen
von Sulesund anlegen. Wir fahren
gleich weiter in Richtung Osten mit der 61 bis
zum
Vergsund und dann mit der 60 und 656,
neben dem wunderschönen Storfjorden. Wir halten gegen 14.00 Uhr an einer schönen
Bucht in der Nähe von Glomset. Ich
probiere zu angeln, aber der Meeresgrund ist sandig und von Fischen gibt es
keine Spur. Wir fahren weiter und um 15.00 Uhr halten wir wieder an einem
kleinen Fjord, dort wo ein kleiner Fluß
einmündet. Ich sehe, wie Lachse in der Flussmündung springen, aber ich glaube,
um Lachse zu fangen, braucht man andere Köder. Auch ein paar Kinder kommen an,
sicher norwegische, denn sie hopsen gleich ins Wasser (brrrr!!).
Zum Mittagessen macht Carla uns Risotto mit Pilzen, und Salat, super!! Wir genehmigen uns auch ein sehr kleines Bier. Die erlaubte Alkoholgrenze im Blut ist hier fast gleich 0,00%.
Um 14.00 Uhr geht es
weiter. Leider ist der Himmel jetzt mit hochschwebenden Wolken bedeckt, aber
Regen ist nicht in Aussicht und außerdem
ist es angenehm warm.! Mit der Straße
650 kommen wir durch Sjoholt und
Stordal und weiter geht es in Richtung
Linge, wo sich der Fährenhafen befindet.
Die Straße
verläuft immer neben dem Fjord, die Landschaft ist wunderschön, jedoch an
manchen Stellen ist die Straße
sehr schmal. An einer Stelle, wo genau die Straße
sehr eng ist, kommt uns ein großer
Lastwagen entgegen, dahinter noch ein Autobus. Ich fahre
ein wenig vorwärts, dann rückwärts und endlich komme ich durch wie das Kamel
durchs Nadelöhr gekrochen.
Gleich neben uns geht es steil tief ins Meer hinunter, ich streiche etwas in der
Leitplanke entlang, aber zum Glück bleiben wir auf der Straße.
Es folgen steile Auf- und Abfahrten. An den Straßenrändern
wachsen üppige Lupinen. Es sieht sehr hübsch aus. Am Ausgang eines Tunnels
finden wir einen kleinen Parkplatz, halten wir und ich versuche ein wenig zu
angeln, aber der Wind ist zu stark, keine Chance. Trotzdem fange ich einen
Köhler und jetzt haben wir drei, für zwei Personen nicht sehr viel. Es scheint,
daß
man vom Fjordufer aus nicht viel fangen kann, denn das Wasser hier ist sofort zu
tief.
Um 18.30 kommen wir endlich in Linge an und nehmen die Fähre nach Eidsal. Um 18.50 schiffen wir in Eidsal aus und drehen nach links in Richtung des Örtchens Nordal, um einen Platz zum Übernachten zu finden. Wir versuchen auch Fische zu fangen, aber weder kurz nach Eidsal noch in Nordal haben wir Erfolg. Nordal ist ein kleiner, hübscher Ort, der sich im Nordalsfjorden befindet. Es gibt schöne, kleine Häuser, auch ein Camping, aber für uns Nomaden keinen Parkplatz! Wir kehren nach Eidsal zurück, aber auch dort gefällt es Carla nicht und wir fahren den Bergen entgegen, Richtung Geiranger, in der Hoffnung dort irgendwo einen Schlafplatz zu finden.
Nach halber Strecke finden wir in einer total verlassenen Gegend ohne Menschenseele, bei einem wunderschönen Bergsee Eidsvatnet einen idealen Parkplatz (P) und hier 2 m vom See entfernt entschließen wir uns die Nacht zu verbringen. Während der Nacht kommt ein heftiger Wind auf, der kleine See hat Wellen mit weißen Schaumkronen. Für kurze Zeit regnet es auch, aber die Nacht geht trotzdem ruhig vorüber.
Die Aussichten für den nächsten Tag scheinen schlecht!
29. Tag – 09.07.99 – Freitag: See Eidsvatnet – Stryn - 100/4418 km
Wir stehen um 9.30 auf. Das Wetter ist wieder schön. Um 11.40 geht es mit Sonne und ein par kleinen Wolken los. Die schöne Straße, die von unserem kleinen See nach Geiranger führt, steigt noch ziemlich hoch über dem See an und auf dem höchsten Punkt öffnet sich uns ein herrlicher Ausblick auf den ganzen Geirangerfjorden. Welch wunderschöne Überraschung, besonders mit dieser Sonne! Einfach toll! Nach Geiranger, wo wir um 12.30 Uhr ankommen, geht es über viele steile Kurven und Serpentinen hinab. Am Ende des Fjordes, vor der Ortschaft sind drei riesige Kreuzfahrtschiffe geankert (eins aus Oslo, aus Monrovia und eins aus Panama). Sie sind voller Touristen, die mit kleinen Beibooten entweder an Land oder zurück aufs Schiff gebracht werden.
Um
15.45 nehmen wir die Fähre nach Hellesylt und zurück. Unser Wohnmobil ist an
Land geblieben und wir machen als Passagiere einen Ausflug. Alles zusammen
dauert 3 Stunden, davon ist eine Stunde Aufenthalt in Hellesylt. Diese kleine
Kreuzfahrt auf dem Geirangerfjorden ist wunderschön und wir empfehlen sie allen.
Wir haben noch dazu das Glück, sie mit herrlichen Wetter, nur Sonne ohne Wolken,
zu machen. Der Geirangerfjorden ist ziemlich schmal und umgeben von hohen
Bergen, die steil aus dem Fjord aufsteigen. Daher gibt es viele wunderschöne
Wasserfälle zu bestaunen. Die berühmtesten sind die 7 Wasserfälle, „7
Schwestern“ genannt, weil sie in einer Linie, einer neben dem andern in kurzen
Abständen herabrauschen.
Nach 18.30 kommen wir wieder im Hafen von Geiranger an und ich erlaube mir die Freude, noch meinen Blinker eine halbe Stunde im Meer zu baden, aber natürlich ohne Erfolg. Am Ende des Fjordes, zumindest am Ufer gibt es keine Fische. Es ist fast 20.00 Uhr und ich fische, noch immer nur mit einem kurzärmligen Shirt bekleidet und schwitze in der Sonne!! Man kann wirklich nicht sagen, daß es in Norwegen immer frisch ist, wie manche vielleicht denken!
Nach 20.00 Uhr fahren wir weiter nach Süden mit der 63. Die Straße wird sofort steil, mit vielen Kurven und lang bis zu einem See: Djupvatnet, der sich 1050 m über dem Meeresspiegel befindet. Immer noch herrliche Sonne. Der See ist noch teilweise mit Eis bedeckt. Abgebrochene Eisschollen treiben mit dem Wind auf der anderen Seite. Hier füllen wir alle unsere Wassertanks auf mit kristallklaren Bergwasser, das aus einem kleinen Gletscherbach fließt. Es geht weiter bergab mit der 15 bis zum Ort Stryn, am Ufer des Invikfjorden. Dort kommen wir um 22.30 Uhr an und parken auf einem Parkplatz einer Schule. Neben uns ist eine große Wiese mit ziemlich hohem Gras. Die Möwen brüten dort und sicher wurde die Wiese deswegen nicht geschnitten!! Alles ist voll mit Möwen, die überall sitzen, oder fliegen und landen in allen Richtungen und mit großem Geschrei streiten und lärmen.
Wir finden es sehr laut, wir wissen nicht, wie wir schlafen werden oder wird es überhaupt möglich sein.
30. Tag – 10.07.99 – Samstag: Stryn – Kjenndal - 63/4481 km
Gegen 9.30 stehen wir auf. Carla hat trotz der Möwen gut geschlafen, ich weniger gut. Leider ist es bewölkt. Im Supermarkt, der gleich in der Nähe ist, kaufen wir Lebensmittel. Danach vertrödeln wir irgendwie die Zeit und erst um 13.00 Uhr geht es endlich weiter in Richtung Loen. Carla möchte Gletscher Kjenndalsbreen besuchen. Wir halten bei Rake und ich versuche es 10 Minuten lang zu angeln, aber ich bekomme kein Signal von einem Fisch!
Wir kommen in Loen an und drehen ab auf eine kleine Straße am Ufer eines wunderschönen Sees Lovatnet. Er liegt in Richtung des Gletschers und hat eine schöne und sehr intensive türkise Farbe. Wir kommen bis zu einem Restaurant im Ort Kjenndal (2 Häuser!!), wo die Straße aufhört. So scheint es jedenfalls. Man sieht den Gletscher von hier aus, aber es ist noch mindestens 5 km entfernt. Wir schätzen einen Aufstieg vom mindestens 2-3 Stunden und entschließen uns zur Umkehr.
Wir
kommen neben das Dörfchen Bødal, wo
wir auf einem Gedenkstein lesen, daß es hier in dem Jahr 1905 eine große
Tragödie gegeben hat. Ein Teil des Berges, der vertikal in die Höhe ragte und
fast über dem See hing, brach ab und fiel in den See, an der Stelle wo der See
relativ eng ist. Es hat sich eine Riesenwelle von 70 m gebildet, die 2 Dörfer vollständig
zerstört hat und eine große Zahl (61) von Toden gefordert hat. Nach dieser Tragödie
hatten die Leute die Dörfer wieder aufgebaut, aber im Jahr 1936 ist der
restliche Teil des Berges abgebrochen und in den See stürzten erneut ca.
1,000.000 m³ von Gesteinsmassen! Die hohe Flutwelle tötete ca. 74
Menschen und alles Leben und begrub erneut, was in 30 Jahren schon wieder
aufgebaut gewesen war.
Im Örtchen Bødal finden wir eine Wegbeschreibung zum Bødalbreen und beschließen, ihn zu besuchen. Auf dem Hinweis hieß es 5 km, aber nach einer Stunde Weg stellen wir fest, daß das nur die Entfernung bis zum Restaurant Bødalsetter (R) ist, und von dort bis zum Gletscher sind es mindestens noch einmal 1 ½ Std. Weg. Es ist schon zu spät, um diesen Ausflug realisieren zu können, den von Bødal sind wir um 16.00 Uhr aufgebrochenen. Wir beschließen aufzugeben, halten an, essen unsere Sandwichs und um 18.30 Uhr sind wir wieder in Bødal. Dort trinken wir einen Kaffee und ruhen uns ein wenig aus. Um 20.00 Uhr fahren wir zurück nach Loen, um zu übernachten. Während der Fahrt sehen wir auf allen Parkplätzen den Hinweis, daß das Übernachten für Wohnmobile verboten ist.
In Loen finden wir wieder die deutsche Familie aus Chemnitz, die wir schon am Westkapp begrüßt hatten. Alle zusammen versuchen wir vom Kai in Loen aus zu fischen. Nur ich fange einen kleinen Fisch, denn ich gleich ins Wasser zurück werfe. Wir sind weit vom Atlantik und hier vom Ufer aus zu angeln, hat keinen Sinn!
Wir plaudern zusammen und beschließen nach Kjenndal zurück zu kehren, Außerdem erfahren wir, daß der Gletscher, den wir vom Restaurant aus gesehen haben, nicht „unser Gletscher“ ist. Man kann zum Kjenndalsbreen direkt mit dem Auto gelangen und er befindet sich gleich in der Nähe, nur ca. 300 m weit entfernt!
Wir kehren bis zum Restaurant zurück. Carla bereitet für alle Spaghetti mit Auberginensoße. Es schmeckt allen, besonders mit gutem Rotwein dazu.
Um 24 Uhr geht’s ins Bett. Die Nacht ist herrlich ruhig!
31. Tag – 11.07.99 – Sonntag: Kjenndal – Vadheim - 203/4684 km
Um 10.00
Aufstehen. Um 12.00 Uhr grüßen
wir die Chemnitzer, die gestern schon den Gletscher besucht haben, und fahren
bis zum Gletscher. Der Himmel ist bewölkt und das Wetter nicht gerade
sympathisch.
Nach 5 km enger, jedoch relativ guter Sandstraße, erreichen wir einen kleinen Parkplatz (P), von dem man in 500 m zu Fuß den Gletscher erreichen kann. Wir konnten ihn gestern beim Restaurant nicht sehen, da er in einem “toten Winkel” gleich dahinter versteckt liegt. Man kommt nicht ganz bis an den Gletscher heran, denn es ist eine Sicherheitszone davor abgesteckt, aber sonst niemand da, der kontrolliert. Vielleicht löst sich hin- und wieder ein Eisblock, der auf waghalsige Besucher stürzen könnte. Von der Sicherheitsleine bis zum Gletscher sind es ca. 50 m. Der Gletscher ist sehr eindrucksvoll. Er ragt hoch auf bis „zu den Wolken“ und ist umgeben von wunderschönen Wasserfällen. Einige von ihnen sieht man direkt aus dem Gletscher entspringen. Auch unter dem Gletscher sprudelt das Wasser hervor und wird gleich zu einem lebhaften kleinen Fluß der beim Restaurant in einen See mündet.
Es wird zum Gletscher hin immer kälter und es ist ganz schön frisch! Während unseres Besuchs am Gletscher kommt die Sonne heraus und als wir auf unserem Parkplatz zurück sind ist es inzwischen so warm, daß man sich im Badeanzug sonnen könnte. Carla bereitet uns ein Mittagessen für die Götter: Sauerkraut mit norwegischen Würstchen, Senf und gekochten Kartoffeln. Natürlich gibt es dazu ein frisches Bier und alles mit einer herrlichen Aussicht auf den Gletscher, der inzwischen in der Sonne erstrahlt. Zum Nachtisch haben wir frische Erdbeeren mit Zucker und Kefir!! Dreimal besser in unserem Häuschen essen, als im Restaurant!!
Endlich um 15.00 Uhr kehren wir nach Loen zurück und von hier geht es nach Olden. Ich finde eine schöne Position am Meer und versuche zu fischen, aber natürlich kein Erfolg. Wir fahren weiter nach Invik und bei Utvik biegen wir nach links ab. Es geht in die Berge mit vielen steilen Kurven. Die Auffahrt ist sehr steil, aber wir kennen diese Straße schon aus dem Jahr 1995 (15.06), als wir hier nur in entgegen gesetzter Richtung vorbei gekommen sind. Mit einer steilen Abfahrt nach Byrkjelo geht es weiter und von dort neben dem Flüsschen Storelava nach Süden.
Hier
treffen wir in einer Kurve eine Herde von Ziegen, genau wie 1995, aber dieses
Mal nicht
bei
einem Stall, sondern auf der Straße.
Zwei Ziegen begannen einen Kampf, indem sie sich auf die Hinterbeine stellten
und mit den Köpfen zusammen stießen,
eine dritte tat es ihnen nach. Alles mitten auf der Straße.
Eine Autoreihe auf der einen Seite, die andere auf der gegenüberliegenden
Fahrbahn und alle warten geduldig bis diese Corrida der Ziegen zu Ende kommt.
Niemand hupt oder versucht die Tiere fort zu scheuchen. Kein Protest! Man fühlt
keine Nervosität von Seiten der Autofahrer. Herrlich!!! Carla erinnert sich an
die Kühe in Indien, die niemand stören oder fortscheuchen darf. Aber hier,
dieses Gesetz gibt es für alle Tiere und hoffentlich auch für die Menschen!
Wir
fahren an der Küste des herrlichen See
Jølstravatnet
weiter, der mehr als 20 km lang ist. Das Wetter ist herrlich,
ohne
einen Windhauch, so daß
der See ein Spiegel für die nahen, schönen Bergen ist. Wir durchqueren
Førde
und Sande.
Alles ist voll Leben, viele Leute sind auf den Straßen
und in den Cafeterias. Um 20.00 Uhr erreichen wir
Vadheim.
Wir fahren ungefähr 7 km nach Osten nach
Kirkjebø
und versuchen zu fischen. Aber wieder nichts. Carla fängt einen sehr kleinen
Köhler, aber wir werfen ihn gleich ins Wasser zurück. Wir fahren zurück bis
Klævold,
wo Carla um 23.00 das Abendessen macht. Wir finden dort einen sehr schönen
Halteplatz auf dem Eingang nach
Vadheimsfjorden,
der mich sehr an den Eingang zum kleinen Fjord von Plomin in Istrien (Kroatien)
erinnert und hier gelingt es endlich die Nachrichten vom italienischen Radio zu
empfangen, man hört es gut!
Um 23.30 Uhr kehren wir endlich nach Vadheim zurück und parken bei einem alten Schuppen nahe am Meer und dicht daneben ist auch die Mündung eines kleinen Flusses. Es ist schon ziemlich dunkel, aber ich höre in der Flussmündung Fische springen. Vielleicht sind es Lachse. Ich probiere mit dem Blinker und plötzlich fühle ich einen heftigen Ruck, etwas großes ist am Blinker. Ich ziehe eine Makrele von fast einem halben Meter aus dem Wasser, ungefähr 1 kg schwer. Ein Rekord! Eine Makrele zieht wie verrückt in alle Richtungen und kämpft stark ums eigene Leben, diese große besonders stark! Danach gibt es nichts mehr. Um 01.00 Uhr gehen wir schlafen .
Heute von der Abfahrt beim Gletscher bis jetzt hatten wir einen herrlichen Tag, voll mit Sonne.
32. Tag – 12.07.99 – Montag: Vadheim – Ostereidet - 136/4820 km
Wir stehen gegen
9.00 Uhr auf, das Wetter ist sehr schön, ohne eine Wolke und warm. Um 11.15
fahren wir weiter nach
Lavik.
Bei Aven versuche ich zu angeln, aber
natürlich ohne Erfolg. Um 12.15 kommen wir in Lavik an un dort nehmen wir die
Fähre und erreichen um 12.50 Uhr Oppedal.
Nach 6 km unterbrechen wir unsere Reise, die Küste sieht hier gut aus und
probieren unseren Blinker zu „baden“. Diesmal funktioniert es! Carla fängt an
einen Köhler, ich auch einen und dazu noch eine ziemlich große
Makrele.
Wir setzen unsere Reise fort und bei Insterfjord drehen wir nach rechts nach Norden, durchqueren Brekke und bei Takle drehen wir nach links in die Berge. Die Auffahrt ist steil und noch steiler und enger die Abfahrt. Entlang geht es am engen und langen Ausgulfjorden bis seiner Mündung in Gulafjorden. Hier, unter einer Brücke, finden wir schöne Stromschnellen. Das sieht nach einem guten Fischplatz aus, aber wir fangen nichts.
Wir fahren weiter
entlang Eidsfjorden in Richtung Süden
und 2 km nach Grinde halten wir auf
einer Straßenausbuchtung
und Carla bereitet das Mittagessen und ich probiere am nahen Meer (+)
neben der Straße
zu angeln. Der Meeresboden ist leider flach, aber trotzdem in kurzer Zeit habe
ich einen schönen Pollack und wieder eine sehr schöne Makrele. Zum Mittagessen
brät Carla die große
Makrele von gestern abend (Vadheim) und dann den Köhler von heute morgen und wir
haben Mühe alles aufzuessen. Als Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Zucker und zum
Ende natürlich
Kaffe. Man lebt wirklich gut in Norwegen!
Um 18.15 fahren wir
weiter nach Bergen. Carla möchte das schöne Wetter ausnutzen,
um
noch einmal (für ein oder zwei Tage) Bergen anzuschauen, denn als wir letztes
mal in Bergen waren, regnete es immer. Während der Fahrt, irgendwo zwischen
Hatlevik und
Risnes, sehen wir ein Camping, welches in
einer schönen Bucht liegt und von kleinen, dicht beieinander liegenden Inselchen
umgeben ist. Das wäre ein guter und idealer Ort für unser Gummiboot, denn durch
die vielen Inseln ist es geschützt von Wellen und Wind, Na, vielleicht ein
anderes Mal?!?
Um 18.45 Uhr kommen wir in Duesund an, um die Fähre nach Mastfjorden zu nehmen, aber die ist uns vor der Nase weggeschwommen. Wir müßen bis 19.25 Uhr warten und sind dann um 19.35 in Mastfjorden. Gleich fahren wir weiter nach Süden und nach Einestrand halten wir bei einer wunderschönen Brücke über einem kleinen Fjord. Ich versuche von der Brücke (+) aus zu angeln, es ist ein bißchen zu hoch, ich verliere einen Blinker (?) und von Fischen keine Spur. Dabei sah es nach einem guten Platz aus, mit der Enge und dem Stromschnellen (Straume) unter der Brücke.
Wir fahren weiter und suchen einen Schlafplatz und finden ihn bei Ostereidet auf dem Parkplatz einer Tankstelle. Wir haben eine herrliche Aussicht auf den Osterfjorden.
Das Wetter ist immer noch schön, wir hoffen, daß es auch morgen in Bergen so sein wird.
33. Tag – 13.07.99 – Dienstag: Ostereidet – Bergen - 49/4869 km
Als
wir
aufwachen finden wir ziemlich viele Wolken, es scheint jeden Moment mit dem
Regen zu beginnen und wir beschließen
den Besuch von Bergen auf morgen zu
verschieben. Heute wollen wir die Insel Holsnøy besuchen. Aber als wir in
Richtung Süden nach Bergen zu fahren, entscheiden wir doch zum Glück anders
herum und fahren doch nach Bergen. Glücklicherweise beginnt sich das Wetter zu
bessern und um 12.00 Uhr sind wir bei unserem Camping (siehe 28.06) angekommen.
Schon um 13.15 Uhr macht Carla sich auf den Weg Bergen noch einmal anzuschauen.
Ich bleibe im Wohnmobil um auszuruhen und auch dieses Tagebuch, mit dem ich
schon in Verspätung bin, weiter zu schreiben.
Carla kommt um 19.15 zurück. Sie hat das Nationalmuseum (Munch) besichtigt, ist mit der Seilbahn auf den Berg, mit einer herrlichen Aussicht auf Bergen, gefahren, hat die Kunstgalerie für moderne Kunst besucht und auch ein Klavierkonzert gehört. Der programmierte Besuch für morgen ist ausgefallen, heute ist alles gemacht. Carla ist sehr zufrieden und das ist die Hauptsache. Vor dem Abendessen machen wir eine ausgiebige Dusche. Hier in diesem Minicamping ist das ausgezeichnet organisiert. Für Abendessen gibt es Fisch mit Wein. Wir trinken den Pinot Grigio, den wir von einem Campingnachbarn aus Alessandria (24.6.) geschenkt bekommen haben. Aber es reichte uns nicht ganz und wir haben noch mit unserem Wein ein bißchen nachgeholfen.
Wir verbringen die Nacht in friedlicher Ruhe.
34. Tag – 14.07.99 – Mittwoch: Bergen – Ovågen - 105/4974 km
Früh am Morgen fühlt Carla sich übel und muß sich übergeben. Sie ist davon überzeugt, daß ihr der Wein aus Allessandria nicht bekommen ist, denn er war prickelnd und sie meint, das nicht vertragen zu haben. Schon gestern Abend fand die ihn nicht so gut.
Wir stehen um 9.30 auf und
frühstücken, räumen das Wohnmobil auf, tanken Frischwasser und lassen das
Schmutzwasser ab, usw. Um 12.20 Uhr geht unsere Reise weiter zu den Inseln
Fjell und
Øygarden. Wir wollen ein wenig die Inseln im Nordwesten von
Bergen erkunden, die miteinander durch
viele schöne Brücken und gute Straßen
verbunden sind. Bei der Ausfahrt aus Bergen verfahren wir uns ein wenig und
landen in Varden, in einem Außenbezirk
von Bergen. Die Straße,
auf der wir uns befinden ist, bis 14.30 Uhr gesperrt!
Also halten wir an, denn wir haben keine Lust nach Bergen zurück zu fahren und richtige Wege zu suchen. Auf der Karte ist hier ein Straumen, eine Stromschelle, verzeichnet. Vielleicht ein guter Fischplatz! Aber unsere Hoffnung erweist sich umsonst, denn die Meeresenge ist nur 8 m breit und das Wasser schießt so schnell hindurch, daß unser Blinker, von 25 g, nicht untergeht, sondern schwimmt wie ein Flügelboot. So kann man natürlich überhaupt nicht fischen. Ich versuche es an verschiedenen Plätzen, etwas weiter vom Straume fischen, aber kein Erfolg. Ich verliere noch dabei einen Blinker.
Carla versucht es auch, aber gibt es nach wenigen Würfen auf und geht Mittagessen bereiten: Nudeln mit Tomatensoße, sehr, sehr gut! Gegen 15.00 Uhr geht es weiter nach Westen. Beim Örtchen Fjell drehen wir nach rechts gen Norden. Für kurze Zeit regnet es auch und dann am Ende erreichen wir die Insel Hellesøy. Das ist der nördlichste Punkt der Straße. Hier treffen wir eine Gruppe von Polen, die mit einem Autobus reisen, mit der Aufschrift "Unterwasserfilmen", aber ich glaube jedoch sie sammeln Muscheln und vielleicht archäologische Funde. Wir sehen, daß sie, etwas versteckt am Ufer, einen großen Katfisch (norw. Steinbit) von ungefähr 10 kg putzen. Den haben sie, wie sie erzählen, mit einer Harpune unter Wasser gefangen, in einer Tiefe von ca. 40 m (natürlich mit Flaschen getaucht). Sie sind zu viert und schon einen Monat lang hier.
Später treffen wir am Ufer auch
zwei Iraker, die mit einer Angel eine schöne Flunder gefangen haben, Sie sind
genau dabei den Fisch auf dem Felsen zu putzen.
Wir plaudern auch mit ihnen. Es gibt hier mehrere von ihren Landsleuten. Sie
wohnen alle im Hotel und sind politische Flüchtlinge. Sie sind mit der Regierung
von Sadam nicht einverstanden.
Wir versuchen auch zu angeln, aber es sind inzwischen zu viele Quallen im Meer und von Fischen ist keine Spur. Im kleinen Hafen putzt ein Fisher seinen täglichen Fang auf seinem kleinen Boot und ist umgeben von Möwen. Sie schwimmen um sein Boot und kämpfen um die Eingeweide, die der Fischer ins Wasser wirft. In seinem Boot hat er ca. 10 große Köhler und noch viele kleine. Außen hängt vom Boot ein großes Netz ins Meer in dem ein Dutzend große Dorsche schwimmen. Vielleicht bereitet er alles vor, um die Fische morgen auf dem Markt zu verkaufen. Man sieht, er hat einen reichen Fang gehabt. Wer weiß, wo und wie er alle diese Fische gefangen hat.
Uns gefällt diese Gegend nicht sehr zum Übernachten, mit diesen seltsamen Gruppen aus Polen und dem Irak und wir beschließen nach Süden zurück zu fahren. Wir halten ein paar Mal und am Ende halten wir auf einem Kai in Ovågen. Der Kai ist sehr primitiv aus Steinen gebaut, nahe bei einem Museum (Kunstmuseum). Ich beginne fischen und es beginnt regnen, aber trotzdem gelingt es mir, noch einen schönen Pollack zu fangen.
Carla vorbereitet ein gutes Abendessen, dann spielen wir Karten und dann, ab ins Bett!!
35. Tag – 15.07.99 – Donnerstag: Ovågen – Solsvik – 28/5002 km
Wir wachen mit ziemlich guten Wetter auf, kein Regen, sogar ein bißchen Sonne. Heute morgen, so um 6.00 Uhr, haben die Möwen ein derartiges Konzert gemacht, daß man es nicht aushalten konnte, fast gesundheitsschädlich! Carla hat zuletzt das Dachfenster ruckartig aufgerissen und zum Glück haben sich die Viecher erschreckt und sind weggeflogen.
Wir
fahren
gegen 11.00 Uhr ab, gen Süden. Nach kurzer Zeit halten wir unter einer Brücke
an, um unser Angelglück zu versuchen. Ich fange drei kleine und einen schönen
großen Lyr. Danach fahren wir auf die Insel Turøy.
Wir halten auf einem schönen Parkplatz neben einer Brücke. Diesmal habe ich kein
Glück mit den Fischen. Carla macht die 5 Lyr zum Mittagessen und den eingelegten
Fisch aus der großen Makrele, die wir vor drei Tagen gefangen haben. Unser
Kühlschrank ist zu klein und eingelegter Fisch hält sich auch ohne Kühlschrank
ein paar Tage. Nach dem Mittagessen steigen wir auf einen kleinen Berg mit einer
herrlichen Aussicht auf den von großen Wellen bewegten Ocean. Von heute morgen
an haben wir herrliches, sonniges Wetter.
Um 17.00, nach dem Kaffee trinken, besichtigen wir den Ort Turøy. Wir halten auf dem Autobusumkehrplatz und begeben uns auf einem langen Spaziergang. Zuerst geht es in den Hafen, wo wir auch gleich einen guten Schlafplatz entdecken und dann geht es weiter mit einem Weg über die Felsen bis zum südlichsten Punkt der Insel. Wir kehren zurück ins Dorf und nehmen ein anderes Sträßchen, um auf die Ostküste der Insel zu gelangen. Nach diesem langen Spaziergang von 1 ½ Stunde findet Carla den gefundenen Schlafplatz nicht so gut und wir fahren weiter.
Um 19.30 Uhr finden wir endlich einen schönen Platz in einem kleinen Dörfchen Solsvik auf einem Kai. Wir haben mal wieder eine herrliche Aussicht auf das Meer und später einen Sonnenuntergang dazu. Heute haben wir einen wunderschönen Tag gehabt!
Vorher begleiten wir aber noch vom Ufer aus ein Boot von ungefähr 10 m, welches gegen 21.00 Uhr auf offenes Meer hinausfährt. Die Mannschaft des Bootes besteht aus dem Kapitän von ca. 30 Jahren, einem 9-jahrigen Matrose (Sohn) und einer kleinen Tochter von ca. 5 Jahren!!! Sie wollen morgen gegen 11.00 Uhr zurückkommen. Nur 14 Stunden lang, in der Nacht, auf dem offenem Meer, mit einem Mannschaft von 2 kleinen Kindern!!
Um 22.00 Uhr gehe ich fischen und fange 3 kleine Fische, einen Lyr, einen Köhler und einen Dorsch. Alles zusammen um 2 kg.
Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht.
36. Tag – 16.07.99 – Freitag: Solsvik – Øystese - 177/5179 km
In der
Nacht hat es geregnet, aber als wir um 10.00 Uhr (!) aufstehen, ist es schon
wieder schön. Am frühen Morgen um 7.30 haben uns die ersten Autobusse geweckt.
Wir stehen neben der Busstation und haben ihre Fahrt vielleicht ein wenig
behindert, aber niemand hat protestiert oder uns was gesagt, das wir uns
woanders hinstellen sollen.
Um 12.00 Uhr geht es weiter gen Süden. Der Himmel verspricht nichts Gutes. Hier wechselt das Wetter oft ein paar Mal am Tag. Besonders die Umgebung von Bergen ist bekannt dafür, eine Regezone zu sein.
Mit Regen kommen wir in Skalvik an und besuchen die Inseln Syltøy, Lokøy und Algrøy. Aber einerseits wegen des Regens, aber noch mehr wegen der unzugänglichen Küste, verlassen wir die Inseln und fahren zurück aufs Festland, Richtung Hardangerfjorden.
Wir fahren von Skalvik nach
Møvik und dann nach
Fjell und mit der Autobahn nach
Bergen. Wir vermeiden die Stadt, indem
wir durch einem langen Tunnel fahren. Mit der Autobahn geht es über
Asane, wo wir rechts auf die E 16 nach
Osten abbiegen. Wir durchqueren Idre Arna
und ein wenig später nehmen wir die
7 in Richtung Haga und
Norheimsund. Fast die ganze Zeit
begleitet uns der Regen. Vor Norheimsund steigt die Straße ziemlich hoch in die
Berge an. Hier finden sich Skizentren. Das Wetter wird langsam besser und wir
kommen an einige wunderschöne Wasserfälle, die wir filmen (Fossen
Bratte und Steindlfossen).
Endlich erreichen wir Norheimsund. Dort versuche ich (10 min) mein Anglerglück
in dem kleinen Sporthafen, aber nichts zu machen.
Wir
fahren mit schönem Wetter bis Øystese.
Dort halten wir auf einem schönen Parkplatz, der sich zwischen einem Hotel und
der Kirche mit Friedhof befindet. Von hier gehe ich über eine Wiese auf einen
kleinen schwimmenden Kai – ich glaube er gehört zum Hotel – und in kürzester
Zeit ziehe ich 14 Fische aus dem Wasser. Zwei Dorsche (einer hatte 51 cm), drei
Köhler und 6 Schellfische (hyse – norw.). Drei kleinere Fische gebe ich ins Meer
zurück. Die Beute: ungefähr 4 kg Fisch. Aus dem großen Dorsch machen wir Filets
und sie kommen gleich in unsere kleine Tiefkühlbox. Di Filets sind für Carlas
Mutter in Kempten. Von den Dorschresten und von kleineren Fischen macht Carla
eine gute Suppe.
Eine herrliche Ruhe lässt uns in der Nacht gut schlafen.
37. Tag – 17.07.99 – Samstag: Øystese – Ulvik - 100/5279 km
Gegen 9.00 Uhr wachen wir auf. Es
ist herrliches Wetter. Blauer Himmel und nur ein paar kleine Wölkchen. Nach dem
Frühstück gehen wir in den Supermarkt, der gleich gegenüber der Straße ist. Hier
kaufen wir alles, was fehlt und um 11.40 Uhr geht die Reise weiter. Etwas vor
Alvik halten wir auf einem Platz (+)
direkt am Meer. Es ist herrliche Sonne und
ich probiere angeln und fange auch einen schönen Köhler. Um 13.15 fahren wir
weiter, durch Kvanndal und nach dem
Ort Folkedal halten wir an für das
Mittagessen.
Die sonnige Fahrt geht weiter bis Granvin, dort biegen wir nach links, Richtung Voss, wir wollen den Wasserfall Skjervefossen besuchen. Nach einigen Steilserpentinen bergauf, filmen wir den Wasserfall. Er ist nicht etwas Besonders. Zurück geht es durch einen 8 km langen Tunnel in Richtung Vallavik. Das Wetter wird schlechter. Wolken kommen auf und wir haben die Absicht, morgen den berühmtem Wasserfall Vøringsfossen zu besuchen. Ob das wohl klappen wird?
Wir kommen gerade in Bruravik an, als die Fähre, die uns auf das andere Ufer des Fjordes bringen soll, uns vor der Nase wegfährt. Wir entleeren unser WC und beschließen erst morgen den Fjord zu überqueren. Wir fahren weiter nach Ulvik wo wir um 18.00 Uhr ankommen. Zwei km vor dem Ort versuchen wir zu angeln. Das Wasser ist zu seicht und so fange ich zwar einen Schellfisch, aber Carla und ich verlieren je einen Blinker.
Ulvik, das sich am nördlichsten Ende des Ulvikfjorden befindet, ist ein sehr hübsches kleines Dorf. Es ist etwas abgelegen, aber hat trotzdem ein wunderschönes modernes Hotel. Davor ist ein Wasserflugzeug „geparkt“, das scheinbar die Verbindung mit Oslo oder Bergen herstellt. Wir finden einen schönen Parkplatz neben der Kirche mit dem Friedhof und einer herrlicher Aussicht auf den Fjord.
Nach 10 Min fängt es an zu regnen. Carla bereitet ein gutes Abendessen vor. Wir fühlen uns so richtig wohl in unserem „Häuschen“. Gutes Essen mit gutem Rotwein und einer Panoramaaussicht. Der Regen trommelt leise auf das Dach und stört uns nicht, sondern macht die Atmosphäre erst richtig!
38. Tag – 18.07.99 – Sonntag: Ulvik – Odda - 133/5412 km
Die ganze Nacht lang hat es geregnet und morgens, als wir um 10.00 Uhr aufstehen, ist es auch nicht besser. Um 12.30 Uhr regnet es immer noch und die Wolken hängen tief bis zum Meer hinab. Die Sicht ist gleich null und alles trieft vor Nässe.
Trotzdem
fahren wir mit starkem Regen ab und erreichen
Bruravik um 12.40 Uhr. Die Einreihlinien zum Einschiffen auf die
Fähre sind voll. Diejenigen, die aus Bergen ankommen, haben eine Fahrbahn auf
der schon Fahrzeuge auf ca. 200 m Länge warten. Heute ist Sonntag und vielleicht
gibt es viele Touristen, die von Oslo kommen und nach Hause wollen. In unserer
Reihe aus Ulvik wartet niemand und so
fahren wir glücklich an den 30 – 40 wartenden Fahrzeugen der Gegenfahrbahn
vorbei, bis zu unserem Einschiffplatz. Aber die Fähre ist schon in Abfahrt und
wir müssen etwas auf das nächste Schiff warten.
Wir steigen auf der südlichen Seite des Fjordes im Hafen Brimnes um 13.00 Uhr aus und fahren gleich links in Richtung des Wasserfalles Vøringsfossen. Das Wetter ist im Gegensatz zu Ulvik sehr schön. Wie sich das ändert! Es sind nur 10-12 km Distanz! Hier hat es scheinbar heute morgen gar nicht geregnet. Die Straße ist fast trocken!
Nach 10 km durchqueren wir
den Ort Eidfjord und es beginnt der
ca. 10 km lange Aufstieg zum Wasserfall. Die Straße
ist neu, mit vielen Tunneln. Einer
der Tunnel macht einen Kreis von fast 360°. Auf der alten Straße,
voller Kurven, die teilweise parallel zu unserer neuen verläuft, aber vielleicht
ohne Tunneln, sehen wir einen kleinen Zug auf Gummirädern mit Touristen. Es
scheint herrliche Sonne, als wir oben auf dem Parkplatz beim Cafè „Kafeterie“
ankommen.
Zu Fuß gehen wir auf den Pfaden, die zum Wasserfall führen, entlang. Aber man sieht ihn nicht von hier oben, weil der Pfad etwas höher liegt als der Wasserfall, der sich in einem Einschnitt befindet, welcher von hier nicht sichtbar ist und man hört nur ein lautes Rauschen. Das Wasser fällt von hier oben 122 m tief hinab und ein halben Meter von unserem Pfad ist ein Absturz von fast 150 m Tiefe. Wir haben verstanden, daß wir von hier aus nichts zu sehen bekommen und fahren mit unserem Wohnmobil die Straße hinab bis zu einer Ausbuchtung. Dort ziehen wir unsere Wanderschuhe an.
Auf einem engen Pfad (--
-- --) überqueren wir enorme Steinblöcke. Die müßen
beim Straßenbau
und Minensprengen heruntergefallen sein. Nach einer halben Stunde kommen wir am
Fuß
des Wasserfalls bei herrlichem Wetter an. Hier sehen wir endlich den ganzen
Wasserfall in seiner Schönheit und Größe.
Ganz dicht kann man nicht herangehen, denn der Wasserfall macht einen starken
Spritzregen, also ziehen wir uns auf eine annehmbare Entfernung zurück. Hier
können wir in Ruhe filmen und die ganze Pracht dieses riesigen
Wasserfalls, der hier wie aus dem Himmel fällt, bewundern. Wir packen unsere
mitgebrachten 4 Sandwichs aus und genießen unser Mittagessen in dieser
grandiosen Natur.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil treffen wir ein junges Ehepaar aus Berlin und wir laden sie zum Kaffeetrinken ein. Sie fahren mit uns bis zu ihrem Parkplatz, am Anfang des Aufstiegs, denn sie haben den ganzen Aufstieg bis zur „Kafeterie“, dann wieder den Abstieg bis zum Wasserfall und zurück zu Fuß gemacht. Die wahren Alpinisten!
In Eidfjord tanken wir Diesel und fahren um 19.15 Richtung Odda, noch immer mit sehr schönem Wetter. Wir kommen durch Brimnes und sehen, daß Ulvik noch immer in den Regenwolken liegt. Aber auch hier ist die Straße feucht. Wir hatten also Glück mit dem Wetter am Wasserfall!
Bei Kinsarvik regnet es und nach Lofthus halten wir auf einem Parkplatz und machen Abendessen, was auch zugleich Mittagessen ist. Ich versuche auch zu fischen und diesmal mit Erfolg. Ich fange zwei Köhler und zwei Schellfische und Carla legt alle übrig gebliebenen Fische ein. Um 21.30 fahren wir weiter.
Im Ort Odda kommen wir schon im Dunkeln an, wir halten auf einem schönen großen Parkplatz im Zentrum, ohne Zeitlimit und Bezahlung und ohne Wohnmobil verbot und Ähnliches! Dieses ist das erste Mal, daß wir in einer größeren Stadt in Norwegen auf ein solchen Parkplatz treffen. Eine Stunde lang machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt und dann geht ins Bett!
39. Tag – 19.07.99 – Sonntag: Odda – Jelsa - 143/5555 km
Als
wir morgens so gegen 10.00 Uhr aufstehen, regnet es. Langsam wird das Wetter
besser und um 12.30 fahren wir weiter in Richtung Süden. Gleich nach
Odda kommen wir an einen schönen großen
See mit zwei schönen Wasserfällen: Stråndsfossen
rechts und Tjerndalsfossen links. Wir
filmen beide. Nur 1 km weiter ist der Wasserfall
Vidfossen. Am Ende des Sees kommen wir zu den Stromschellen des
Flusses, der hier in den See mündet. Wieder filmen wir alles und finden viele
Wilderdbeeren am Ufer des Flusses, die wir natürlich einsammeln, sie schmecken
köstlich!
Um 14,00 Uhr kommen wir zu dem berühmten Wasserfall Latefossen. Der Wasserfall fällt auf die Straße. Er fließt mit viel Sprühnebelwolken unter der Straße hindurch. Hier ist die Straße sehr naß. Wenn man hinaufschaut zu dem enormen Wassersturz, sieht man, daß er sich in 2 Richtungen teilt und somit weiter unter 2 schöne Wasserfälle entstehen. Wir kommen zu einer größeren Straßenausbuchtung, die als Parkplatz dient. Hier steigen alle aus ihrem Bussen, Wohnmobilen und Autos und lassen ihre Fahrzeuge irgendwo und schlecht geparkt. Es ist ein ziemliches Chaos und auch der Verkehr auf der Straße wird blockiert. Wir wollen natürlich auch halten um alles zu filmen. Aber es ist ziemlich viel Betrieb und wir halten uns nur kurze Zeit auf.
Weiter geht es mit der Straße 13 und über einen Hügel geht es nach Horda. Die Straße hat viele Tunnel, einen von 5 km. Nach Horda drehen wir nach rechts und fahren am See Røldalsvatnet und dann an einem kleinen Fluß entlang. Die Landschaften sind wunderschön, die Natur ringsum einzigartig. Es gibt viele kleine Wasserfälle und Schluchten, aber über 1000 m Höhe finden wir keine Bäume mehr, dafür ziemlich viel Schnee.
Um 16.00 Uhr halten wir bei einem der vielen Wasserfälle und machen Mittagessen: Spaghetti alla Bolognese und Erbsen, super! Hinterher gibt es Kaffee und Kuchen. Um 17.00 Uhr geht die Reise weiter. Aber bald halten wir wieder neben einer malerischen Schlucht und machen einen langen Spaziergang auf der alten Straße entlang. Die neue läuft parallel, aber mit vielen Tunneln. Wieder filmen wir alles. Die Natur ist ein Spektakel. Wieder wunderschöne Landschaft, kristallklares Wasser, Schnellen, kleine Wasserfälle, Wasserwirbel, grünbewachsene Ufer. Bezaubernd!
Wir setzen unsere Reise fort
und kommen wir zum großen
See Suldalsvatnet. Wir halten bei
Hamrabø, um den kleinen Wasserfall unter
der Straßenbrücke
zu filmen. Fahren neben Sand und
weiter gegen Süden geht es am Ende (????) des
Lovrafjorden rechts ab von der 13 auf die 517. Die Straße
führt uns ans Ende einer kleinen Halbinsel, wo sich das wunderschöne Örtchen
Jelsa befindet. Wir halten wieder auf dem
Parkplatz der Kirche mit Friedhof.
Carla macht sich auf einen Spaziergang in den Ort, und ich? Natürlich auf den Kai zum Angeln! Um 21.00 Uhr ziehe ich zwei schöne große Makrelen aus dem Wasser. An Kai ist ein schönes Boot angebunden. Man sieht man, daß es ein ehemaliges Fischerboot war, mit einem großen freien Deck und nun es voll mit Jugendlichen und Kindern. Alle angeln und machen einen Heidenlärm. Ein wenig später kommt eine norwegische Familie mit ihren Kindern an, sie ziehen ihre Kleider aus und springen allen ihrem Vater nach, ins Meer (????)!!! Brrrr....!! und das abends um 21.00 Uhr.
Carla macht die 2 Makrelen für das Abendessen. Sie sind so groß und wir können nicht alles aufessen. Wir machen also zur Verdauung noch einen Spaziergang ins Dorf und auf die Kais. Um 24.00 Uhr geht’s dann ins Bett.
Heute war das Wetter herrlich (nach Latefossen). Wir beschließen auch morgen hier zu bleiben!
40. Tag – 20.07.99 – Dienstag: Jelsa – Jørpeland – 112/5667 km
Wieder ist es wolkig, als wir aufwachen. Auch in der Nacht haben wir einige Regentropfen gehört. Um 10.30 Uhr stehen wir auf. Kaum sind wir fertig mit dem Frühstück, setzt um 11.30 ein Platzregen ein und es hat bis 13.00 Uhr stark gegossen.
Carla geht zur Bank um Lit zu wechseln. Wir sind nämlich ohne NOK geblieben, obgleich wir fast immer mit Kreditkarte bezahlt haben. Aber manchmal wird die ausländische Karte nicht akzeptiert und man muß mit NOK bezahlen. Leider haben die mitgebrachten NOK aus Italien nicht bis zum Ende unserer Reise gereicht. Die Bank in Jelsa ist nur an 2 Tagen in der Woche geöffnet und ausgerechnet heute geschlossen. In einem Laden waren sie bereit Geld zu tauschen, aber nur US Dollar oder DM, unsere Lit wollten sie nicht! Traurig!!
Das
Wetter wird nicht besser, es fängt wieder an zu regnen und wir beschließen
Richtung Jørpeland
zu fahren. Dort hoffen wir auf gutes Wetter um den
Preikestolen
zu besteigen.
Um 15.00 Uhr fahren wir ab, um schon nach einer halber Stunde wieder im Örtchen Hålandsosen zu halten. Dort versuche ich zu angeln aber ohne Erfolg. Wir machen auf dem Kai unser Mittagessen und füllen alle Wassertanks auf.
Es fängt wieder an zu regnen und wir fahren um 16.00 Uhr weiter über Nesvik wo wir um 17.00 Uhr die Fähre nach Hjelmeland nehmen und fahren sofort weiter nach Jørpeland. Unterwegs gibt es noch 2 Wolkenbruche.
Um 20.20 erreichen wir Jørpeland und parken wieder auf unserem „alten“ Parkplatz, neben einem Sporthafen. Carla fängt eine sehr schöne Makrele, ich nichts!
Wieder scheucht uns ein Regen in unser Wohnmobil zurück. Er prasselt die ganze Nacht auf unser Dach. Na, ob wir morgen wohl auf den Preikestolen kommen?!
41. Tag – 21.07.99 – Mittwoch: Jørpeland – 3/5670 km
Erst um 10.45 stehen wir auf, das Frühstück beenden wir erst um 12.00!! Es regnet. Zweimal rufe ich die Fjordline in Egersund an, um einen Platz auf der Fähre für Donnerstag nach Dänemark zu reservieren (die ganze Zeit - und noch immer - sind wir davon überzeugt, daß heute Dienstag ist), es antwortete aber immer nur ein Automat und unterbricht die Linie. Nachdem rufe ich den Repräsentanten der FjordLine in Deutschland an, der uns mitgeteilt, daß für Donnerstag alles ausgebucht ist, aber er reserviert uns einen Platz für Sonntag. OK!
Wir gehen in die Stadt, um Geld zu wechseln. In der Bank ist leider der Kurs für Lit sehr niedrig. Hier ist Lit schwächer als DM, obgleich es nach dem heutigen Eurokurs umgekehrt ist . Ich entschließe mich US Dollar zu wechseln, die sind hier sehr hoch angegeben. Die Provision für den Umtausch ist nicht überall gleich. In einer Bank verlangen sie 50 NOK, in einer anderen habe ich nur 20 NOK bezahlt und noch für uns einem besseren Kurs! Schwer zu verstehen!
Der Regen fällt den ganzen Tag und am Abend entschließen wir, am nächsten Tag nach Egersund zu fahren, wenn das Wetter nicht besser wird!
42. Tag – 22.07.99 – Donnerstag: Jørpeland – Egersund – 124/5794 km
Wir wachen mit einem Himmel fast ohne Wolken auf und sind glücklich,
daß
wir den Preikestolen
besuchen können. Aber um 9.00 Uhr ist es schon bewölkt und um 11.00 Uhr regnet
es. Carla geht ins Touristenbüro und bekommt dort die schöne Information: dieses
Wetter wird noch 7 Tage dauern, bis zum Mondwechsel (?) und noch einige ähnliche
Blödheiten.
So entschließen
uns, wir nach Egersund
zu fahren, um für morgen (Donnerstag) einen Platz auf der Fähre nach Dänemark
bekommen - wir sind noch immer überzeugt, daß
heute Mittwoch ist.
Um 14.00 Uhr kommen wir in Oanes an. Wir nehmen die Fähre nach Lauvvik, wo wir einen heftigen Wind aus Nordwest bekommen. Wir fahren weiter durch Oltedal, Ålgard und Vikeså und kommen um 15.45 in Egersund an, immer noch mit starkem Wind, und fahren direkt zum Hafen, zum Fjordline Büro. Dort warten schon viele Leute und das ist uns nicht ganz klar, denn wir wissen, daß am Mittwoch keine Fähre geht. Als wir endlich am Schalter an der Reihe sind, erfahren wir, daß heute schon Donnerstag ist, kein Platz natürlich mehr frei ist und auch für Samstag alles ausgebucht ist.
Das Schiff aus Dänemark ist wegen des starken Gegenwindes in
Verspätung. Wir fahren aus dem Fährhafen zum Kap
Layning,
das in der Nähe ist. Wir halten
bei einen Straßenausbuchtung,
machen Mittagessen und beobachten dabei die Einfahrt der Fähre in der Fährhafen
von Egersund. Der Wind ist wirklich stark und das große
Schiff schaukelt auf den Wellen von einer Seite auf die andere. Das Wetter ist
inzwischen schön sonnig geworden. Wir machen also einen Spaziergang bis zum Kap
(+)
und bestaunen die großen
weißen
Ozeanwellen.
Wir gehen zum Wohnmobil zurück und fahren zum Strand Skadberg, wo wir vor einem Monat toll gefischt haben (in 1/2 Stunde 16 Köhler). Aber heute ist nichts zu machen. Der Wind ist so stark, daß ich keinen Blinker auswerfen kann und wir geben auf. Wir kehren nach Egersund zurück und parken nahe am Stadtzentrum, wie in Odda, auf einem großen, schönen Parkplatz, in der Nähe von einen Sporthafen.
Draußen ist es ziemlich kalt und windig und so bleiben wir im Wohnmobil. Am Abend kommen neue Wolken.
Die Nacht ist ruhig und auch der Parkplatz.
43. Tag – 23.07.99 – Freitag: Egersund – 31/5825 km
Wir erwachen mit schönem Wetter, voller Sonne, aber in kurzer Zeit verwandelt sich alles in Wolken. Um 10.00 Uhr gehen wir zur Fjordline, um zu sehen, ob es einen Platz auf der Fähre vor Sonntag gibt. Wir haben Glück! Es gelingt uns die Vorbestellung von Sonntag auf Samstag (morgen) um 16.00 Uhr zu verschieben. Sehr gut!
Wir kehren zurück und gehen zu einem Konzert in die Kirche. In der Mitte der
Kirche ist ein großes
Schiff aufgebaut. Sehr eindrucksvoll! Das Konzert machen drei junge Künstler:
eine Sängerin, ein Klavierspieler und ein Saxofonist (in der Kirche??). Sie
spielen sieben verschiedene Stücke. Die Kirche ist vollbesetzt. Es sind alte
norwegische Kirchenlieder in modernem Stil und zuletzt gibt es noch einige
amerikanische Spirituals (Duke Ellington, Holliday und andere). Keine Messe, nur
das Konzert, und volle Kirche!! Sehr schön! Eintritt frei! So etwas wäre in
Italien unmöglich!!!
Um 11.00 Uhr beginnt es zu regnen und wir machen in Ruhe das Mittagessen und danach gehen wir fischen. Auf den selben Platz (+) haben wir vor anderthalb Monaten wenig genommen. Dieses Mal gar nichts! Die ganze Zeit nieselt es. Wir kehren zurück, um 16.00 waren wir auf dem Parkplatz und den Rest des Tage haben wir die Zeit mit Kartenspielen getötet!
Es ist frisch geworden!
44. Tag – 24.07.99 – Samstag: Egersund (N) – Hanstholm (DK) – 20/5845 km
Es hat
wieder
die ganze Nacht geregnet. Wir stehen um 9.30 auf und gegen 11.00 Uhr gehen wir
einkaufen. Um 12.30 Uhr sind wir im Fährehafen und warten aufs Einschiffen. Wir
wollen in der ersten Reihe vor der Kasse sein, denn ich habe Angst, daß
unsere geänderte Vorbestellung Probleme machen könnte. Man weiß
nie! Aber alles geht prima. Wir beenden alle Formalitäten, bekommen alle Papiere
für Einschiffen und dann stellen wir uns in die Reihe. Die Fähre M/S „Bergen“
hat 1½ Std. Verspätung und inzwischen beginnt es auch zu regnen. Aber zum Glück
nur kurz. Beim Versuch vom Steg aus zu angeln, nehme ich einen kleinen Köhler
und drei Dorsche. Einer hatte mehr als 1 kg.
Um 17.25 geht es endlich los. Das Wetter ist ziemlich schön. Wir beobachten die Ausfahrmanöver aus dem Fjord von Egersund und später gelingt es uns, einen Salon mit Schlafsesseln zu finden (aber die sind ziemlich unbequem, weil der Raum zwischen zwei Reihen sehr eng ist). Wir überleben es trotzdem bis Hanstholm, wo wir gegen 24.00 Uhr ankommen. Das Meer war auf der Überfahrt ziemlich mit Wellen bewegt, aber auf einer großen Fähre, wie der M/S „Bergen“, merkt man nicht viel. Es schaukelte ein wenig, von einer Seite zur anderen und es ging rauf und runter, aber nur wenig.
Ohne Probleme steigen wir in Hanstholm aus und finden nach kurzem Suchen einen Parkplatz, im Hafen hinter einem Hotel. Die andere Hälfte der Nacht verbringen wir in Ruhe.
45. Tag – 25.07.99 – Sonntag: Hanstholm (DK) – Pinneberg (D) – 539/6384 km
Wir
stehen gegen 8.30 Uhr auf. Es ist wolkig, aber es regnet nicht. Um 10.30 setzen
wir unsere Reise fort mit dem Ziel Pinneberg in Deutschland. Wir verlassen
Hanstholm auf der
Straße
26/29 und durchfahren Rehr,
Østertield,
Hannes
und Fjerritsley,
wo wir nach Süden in Richtung Autobahn fahren. Vor Østertield, sieht Carla auf
einer Wiese eine Menge Champignons. Ich halte gleich und sie sammelt alle ein
für das Abendessen. Vor dem Ort
Hobro
fahren wir auf die Autobahn.
Um 15.30 überqueren wir die deutsche Grenze, nach 368 km von Hanstholm. Während der Reise haben wir immer gutes Wetter. In Pinneberg kommen wir um 17.40 Uhr an. Nach kurzem Suchen finden wir die richtige Straße um zum Haus Rotraut und Waldemar zu kommen. Wir halten wieder vor ihrem Haus und trinken erstmal Kaffee. Das Abendessen ist ausgezeichnet. Es gibt auch Risotto mit Carlas Pilzen aus Dänemark! Bis 23.30 Uhr wird erzählt.
Die Nacht ist sehr ruhig.
46.
Tag
– 26.07.99 – Montag: Pinneberg
(D) – Kempten
(D) – 862/7246 km
Es war sehr warm und man konnte nachts ohne Zudecken schlafen. Um 8.30 Uhr wachen wir auf und um 9.00 Uhr stehen wir endlich auf. Es ist herrliche Sonne und ein Himmel ohne Wolken. Wir frühstücken mit Rotraut und Waldemar und um 10.30 Uhr fahren wir ab. Wir nehmen die Autobahn nach Süden. In den ersten 28 km Autobahn verlieren wir 45 Minuten (!), wegen Arbeiten auf der Autobahn und vor dem Elbtunnel ist Stau. Es wird ein 4. paralleler Tunnel unter der Elbe gebaut. Jeder Tunnel hat 2 Spuren!
Auf der Reise über Hannover, Kassel, Würzburg, Ulm und Memmingen nach Kempten begleitet uns sonniges, warmes Wetter. Die Reise verläuft ohne Probleme und um 21.00 Uhr kommen wir in Kempten an. Wie immer schlafen wir in herrlicher Ruhe auf dem Parkplatz vor dem Haus von Carlas Eltern
47. Tag – 27.07.99 – Dienstag: Kempten (D) – 0/7246 km
Schön und sonnig.
48. Tag – 28.07.99 – Mittwoch: Kempten (D) – 0/7246 km
Wolkig. Spaziergang durch Kempten. Abends Regen.
49. Tag – 29.07.99 – Donnerstag: Kempten (D) – San Maurizio Canavese (I) – 550/7796 km
Schöner sonniger Tag. Gegen 15.15 fahren wir ab. Wir fahren neben Lindau (D), Chur, San Bernardino (18.30) und Lugano (CH) und um 20.00 sind wir in Italien.
Um 21.45 sind wir zu Hause in San Maurizio. Gleich wird unser liebes Wohnmobil unter sein Dach gestellt, um sich endlich, nach wunderschönen Vagabundieren durch unser liebes Norwegen, lange ausruhen zu können.
Gute Nacht!