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NORWEGEN 2002 - TAGEBUCH
Ein langer Angelurlaub
01.06. - 27.07.2002
Notiert von Stojan Deprato
Übersetzung: Carla Deprato
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1.Tag – 01.06.2002 - Samstag: San Maurizio (I) - Kappel (CH) - 440 km
Heute um
20.30 sind meine Frau Carla und ich (75) zum 3. Mal mit unserem Wohnmobil von
San Maurizio Canavese (Torino-Italien) nach
Norwegen aufgebrochen. Das erste Mal ging die Reise durch Deutschland, Dänemark,
Norwegen und zurück über Finnland und Schweden, dann wieder Dänemark,
Deutschland und die Schweiz. Beim 2. Mal waren wir nur in Südnorwegen
(nördlichster Punkt war Ålesund)
und es wurde kein Besuch in Finnland oder Schweden gemacht.
In diesem Jahr wollen wir hauptsächlich die Atlantikküste Norwegens kennen lernen, von Egersund bis zum nördlichsten Punkt der Lofoten. Wir wollen versuchen, möglichst an der Küste zu bleiben, ohne viel das Innenland zu besuchen. Nach unserem detaillierten Programm, soll die Reise vom 3. Juni bis zum 18. August 2002, d.h. 75 Tage, dauern. Wir starten 2 Tagen früher. Die Länge der Reise ist 8786 km, davon 5049 km in Norwegen, mit einem Durchschnitt in Norwegen von 76,5 km/Tag. Gesamte Spesen (Essen, Diesel, Fähre usw.) sind auf 2500 € veranschlagt. Alle Orte, Inseln, die Fjorde und anderes, die im Tagebuch mit roter Farbe geschrieben sind, können auf den beigefügten Karten gefunden werden.
Unser Wohnmobil ist noch immer dasselbe. Dethleffs Globetrotter Typ A532, Baujahr 1991, LxBxH: 562X223X283, Fiat Ducato mit einem Motor Fiat TD 95, 2482 cm³, 70 kW, 95 PS. Nur jetzt hat es schon 90.000 km auf dem Buckel.
Unser
heutiges Ziel ist Kappel in der Schwei,
wo unser Sohn Davor mit seiner Familie wohnt. Heute war ein schöner Tag und bei
unserer Abfahrt (20.30) haben wir gutes Wetter, angenehm zum Fahren.
Auf der Autobahn geht es in Richtung Milano und von hier nach Norden bis zur Schweizer Grenze. Dort stoßen wir auf einen Stau von ca. 2 km und vor der Grenze werden die Autoreihen in zwei Kolonnen getrennt. Wir müssen die Grenze auf einer Bundesstraße passieren, durch das Stadtzentrum von Chiasso, dann wieder auf die Autobahn, wo diese zwei Kolonnen wieder einen Stau von 1 km bewirken. Der Stau ist durch Autobahnarbeiten verursacht, die, wenn sie in der Schweiz beginnen, nie aufhören.
Wir kommen in Kappel natürlich mit großer Verspätung an, erst um 2.45 Uhr und, wie im Jahr 1995, parken wir vor Davors Haus, möglichst leise, um niemand aufzuwecken. Wir kriechen sofort in die Betten. Die Nacht ist ruhig und wir schlafen sofort ein.
2.Tag - 02.06.2002 - Sonntag: Kappel (CH) - 0/440 km
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Um 8.30 haben wir noch nicht ausgeschlafen, stehen aber auf, denn das Frühstück steht schon bereit. Herrliches Wetter, sonnig und warm. Vor dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang durch die Felder und den Wald. Zum Mittagessen hat Davor uns herrliches Grillfleisch vorbereitet (1, 2). Alle sind da, Davor mit seiner Frau Michelle, ihre Söhne Tobias und Fabian, Dora, die Mutter von Michelle, und wir zwei. Nach dem Essen schauen wir im Fernsehen Motorrennen (Biaggi verliert gegen Valentino). Davor muss am Nachmittag ins Büro fahren. Carla möchte auch mal seine Honda 1800 ausprobieren und fährt mit (3, 4). Den ganzen Tag über lachte die Sonne.
3. Tag - 03.06.2002 - Montag: Kappel (CH) - Lingelbach (D) - 490/930 km
Heute haben
wir länger geschlafen, um gut auszuruhen. Davor ist schon früh am Morgen für
seine Firma nach Luxemburg gereist, der Rest der Familie ist arbeiten oder in
die Schule gegangen und so fahren wir erst um 10.20 los. Es ist ein bisschen
wolkig, aber trocken.
Um 11.00 sind wir in Basel und passieren die
deutsche Grenze. Das Wetter ist noch immer gut. Mit der Autobahn geht es vorbei
an Freiburg,
Karlsruhe und Mainheim in
Richtung Frankfurt, dort drehen wir nach
rechts und bei Offenbach verlassen wir die
Autobahn.
Um 15.00 erreichen wir die kleine Stadt Steinberg, wo Carlas Tante Ursel und Onkel Werner wohnen. Wir kommen ganz genau richtig, zum Kaffeetrinken (1, 2). Hier ist das Wetter prächtig, sehr warm und viel Sonne. Wir bleiben bis 21,45, dann sagen wir „Auf Wiedersehen“ und mit der Autobahn geht die Reise wieder durch Frankfurt in Richtung Kassel. Um 23.45 bei Alsfeld verlassen wir die Autobahn und halten in einem kleinen Dorf Lingelbach, zwischen Alsfeld und Bad Hersfeld. Wir parken auf einem kleinen Platz, eng zwischen den Häusern, es scheint mehr ein Hof zu sein, aber wir schlafen in absoluter Ruhe.
4. Tag - 04.06.2002 - Dienstag: Lingelbach (D) - Pinneberg (D) - 480/1410 km
Um 7.00
sind wir schon wach und fahren um 7.30 weiter.
Nach wenigen Kilometern ha
lten wir auf einem
hübschen Platz zwischen Wald und
Wiesen an, um in Ruhe zu frühstücken
(1).
Nach dem Frühstück geht es wieder auf die Autobahn. Vorbei an
Kassel, Göttingen,
Hannover und
Hamburg. Um 15.00 Uhr ist die Temperatur in Hamburg 24°C! In
Pinneberg (Umgebung NW von Hamburg)
wohnen Carlas Verwandte, die Kusine Rotraut und ihr Mann Waldemar. Wieder kommen
wir um 16.00 Uhr zum Kaffeetrinken
(2)
und parken genau vor ihrem Haus. Waldemar lädt uns zum Abendessen ein, in ein
griechisches Restaurant. Es war sehr gut. Um Mitternacht geht’s ins Bett!
5. Tag - 05.06.2002 - Mittwoch: Pinneberg (D) - 0/1410 km
Heute habe
ich hier eine kleine Kompressortiefkühltruhe von 18 Liter gekauft. Das ist ein
Produkt der Firma WAECO, Typ CC-18, arbeitet mit 12 V und verbraucht nur 45
Watt. Dieser Verbrauch bedeutet für uns kein Problem, auch nicht, wenn wir
längere Zeit geparkt sind, weil wir 2 Batterien für Services von 110 Ah haben
(und eine Batterie von 110 Ah für den Motor). Die zwei Sonnenzellen laden die
Batterien auch mit 75 Watt, wenn die Sonne gut scheint. Ich hoffe die Kühltruhe
voll mit guten Fischfilets aus Norwegen nach Hause zu bringen. Sie kann uns im
Sommer auch am Meer gute Dienste leisten. Der im Wohnmobil eingebaute Absorptionskühlschrank kann höchstens um 20/25°C unter Außentemperatur abkühlen,
was bedeutet, wenn draußen eine Temperatur von +35°C ist,
herrscht im Kühlschrank eine Temperatur von 10-15°C.
Der Kompressorkühlschrank dagegen kühlt von +5° bis -18° (regulierbar)
unabhängig von der Außentemperatur (so ist es in seiner Dokumentation
geschrieben).
Am Nachmittag, nach einem guten Mittagessen und Mittagsruhe (1) machen wir einen Spaziergang durch die nahe gelegenen Schrebergärten und das Sportzentrum (Fußball und Athletik). Alles sehr sauber, ordentlich, überall grünes Gras, ruhig, wunderbar.
6. Tag - 06.06.2002 - Donnerstag: Pinneberg (D) - Glyngøre (DK) - 483/1893 km
Am
Morgen
haben wir keine große Eile, wir haben genug Zeit zur Verfügung, denn unsere
Fähre nach Norwegen aus Hanstholm (DK) haben
wir erst übermorgen. Vor der Abfahrt, gehen wir noch in einen Supermarkt um
Lebensmittel und Getränke für Norwegen einzukaufen. Hier ist alles sehr viel
billiger.
Um 12.30
geht es endlich los Richtung Dänemark,
mit der Autobahn über Neumünster, nach
Schleswig und
Flensburg. Nach ungefähr 30 km beginnt ein starker Wind zu pusten und
in der Nähe der dänischen Grenze ist er so stark, dass ich beim Fahren sehr,
sehr aufpassen muss. Obgleich ich nur mit 90 km/h fahre, stoßen die heftigen
Windböen das schwere Wohnmobil hin und her. Das Wetter ist sonst sehr schön,
ohne eine Wolke, es stört nur dieser starke Wind, der uns bis zum Abend
begleitet.
Um 15.00
Uhr bei Flensburg passieren wir die dänische Grenze (1582 km von zu Hause).
Weiter geht es Richtung Kolding und
Århus. In Dänemark haben wir 3-mal Rehe, 50 m
weit von der Autobahn, grasen gesehen. Sie haben keine Angst von dem Verkehr.
Bei Århus ändern wir ein wenig unseren Reiseplan, verlassen die Autobahn und
fahren auf die Bundesstrasse Richtung Viborg. Diese Strasse ist sehr gut, man
kann schnell fahren, mit nur 2-3 kurzen Durchfahrten
durch kleine Dörfer, sonst
fährt man immer durch die unbesiedelte Landschaft, teilweise gibt es auch
Autobahn.
Wir fahren durch Viborg und Skive und fahren über eine lange Brücke über die Meerenge Salling Sund. Wir suchen einen Parkplatz für die Nacht, aber ohne Glück! Wir drehen um, fahren zurück, wieder über die Brücke, biegen nach links ab und finden einen schönen Platz (1) in dem hübschen, kleinen Ort Glyngøre (2). Nachdem wir ein wenig zu Fuß herumgeschaut haben, fahren wir um 19.30 auf einen noch schöneren Parkplatz. Entfernt vom Zentrum liegt er neben dem Segelhafen. Wir parken 10 m vom Meer entfernt, über einem herrlichen Strand. Die Sicht auf den Fjord ist wunderschön und die Stille himmlisch. Der Wind hat ganz aufgehört und gegen 23.00 Uhr machen wir noch einen langen schönen Spaziergang am Strand. Es ist immer noch nicht dunkel.
Bis jetzt hatten wir immer schönes und warmes Wetter. In der italienischen Tageschau haben wir gesehen, dass es in Piemonte, Lombardia und Venedig gestern und heute schwere Gewitter und Überschwemmungen gegeben hat. Hier dagegen ist echter Sommer!
7.Tag - 07.06.2002 - Freitag: Glyngøre (DK) - Hanstholm (DK) - 65/1958 km
Am
Morgen
werden wir wach (1)
von dem starken Wind, der wie am Tag vorher pustet, aber keine Wolke ist am
Himmel (2,3).
So um 10.30 fahren wir nach Hanstholm,
wo wir im Fjord Line Office die Fahrkarten für Egersund (Hin- und Rückfahrt)
einkaufen. Unsere Rückfahrt ist für August vorgesehen. Der gesamte Preis 1895,00
DK (ein Wohnmobil + 2 Personen) ungefähr 250,00 € ist relativ billig.
Einschiffen morgen um 8.30, Abfahrt 9.30 Uhr.
Mit den Fahrkarten in der Tasche können wir den ganzen Tag in der Sonne verbringen. Im Süden von Hanstholm parken wir am Straßenrand neben den Dünen und bleiben den ganzen Tag am Strand.
Carla findet dort ein 2 m langes Stück von einem dicken, geflochtenen Hanfseil, Durchmesser 6 cm, wahrscheinlich der Rest von einem Schiff. Das Seil ist vom Meer ausgewaschen und von der Sonne gebleicht, aber voll mit Salz und feinem Sand. Carla möchte es mitnehmen und es ist nichts zu machen. Meine Proteste helfen nichts, ich muss es auf dem Dach vom Wohnmobil befestigen und der Länge nach, weil es zu dick ist zum Zusammenwickeln. Es reist 50 Tage lang durch Norwegen mit uns nach San Maurizio. Heute befindet es sich auf dem Kopfende meines Bettes und ist ein Teil des personellen Schlafzimmerlooks. Und mein Zimmer gefällt mir damit..
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Am Abend um 19.30 kehren wir nach Hanstholm zurück. Der Wind hat komplett aufgehört. Wir parken auf einem Parkplatz, auf einem kleinen Hügel, mit Aussicht über den Hafen und das Meer (4). Alles ruhig und sehr sauber. Neben uns steht ein Wohnmobil aus Norwegen, welches nach Hause fährt. Bis 23.00 machen wir noch einen Spaziergang bis zur Stadtmitte und gehen dann schlafen. Um 1.00 in der Nacht macht uns eine Gruppe verrückter Motorradfans wach. Sie fahren 20 Minuten lang auf dem Parkplatz herum und machen einen Höllenlärm. Aber, wir haben es überlebt!
8. Tag - 08.06.2002 - Samstag: Hanstholm (DK) - Egersund (N) - 0/1958 km
Wir stehen
um 7.45 auf. Das Wetter ist schön, ohne eine Wolke! Um 8.45 fahren wir runter
zum Hafen. Wir haben Zeit, denn die Fähre ist noch nicht mal am Horizont zu
sehen. Wir bekommen die Einschiffungskarten und reihen uns ein und warten. Die
Fähre M/S „Bergen“ (30.000 BRT, L 134,4 m, B 24,0 m, Tiefgang 5,70 m,
Geschwindigkeit 19 Knoten/Std.) kommt aus Egersund erst um 9.30 an (1)
und erst nachdem alle Fahrzeuge ausgeladen sind (2)
kommen wir an die Reihe um in den Bauch des Schiffes einzufahren. Um 10.45 geht
es endlich los nach Egersund.
Die Überfahrt ist diesmal sehr angenehm. Mit der Erfahrung der letzten Reisen, begeben wir uns sofort schnell in die Kaffee-Bar, wo man zwei Sessel mit Tischen besetzen kann, wenn man rechtzeitig kommt! Wir haben sogar einen Fensterplatz erwischt und nun können wir die Überfahrt genießen (3). Ich schreibe ein wenig auf meinem Laptop, schaue ein wenig die Fußballweltmeisterschaft (Kroatien - Italien 2:1), Carla hat ein Buch zum Lesen und die Zeit vergeht schnell (4). Das Wetter ist warm, besonders in einem windgeschützten Platz, aber der Wind ist nicht besonders stark. Es ist schön und sonnig während ganzen Überfahrt (5, 6).
Um 17.00 verlassen wir die M/S „Bergen“ in Egersund. Wir wollen gleich in einer Tankstelle eine norwegische Gasflasche einkaufen, aber wir finden nicht das norwegische Reduktionsventil dazu. Die 2 italienischen Gasflaschen, reichen uns nicht für 84 Tage aus und in Norwegen können wir sie nicht nachfüllen lassen. Daher habe ich beschlossen, nur eine Gasflasche mitzunehmen und hier in Norwegen eine zu kaufen, die ich an der Tankstelle umwechseln kann, wenn sie leer ist. So hat man uns über die norwegischen Internetseiten beraten, aber leider falsch. Die norwegischen Flaschen haben einen anderen Anschluss als unsere und wir brauchen darum auch ein anderes Reduktionsventil. Dieses finden wir in der Tankstelle nicht, immerhin geben sie uns eine Adresse. Heute ist es schon zu spät, wir müssen warten bis der Laden morgen um 10.30 Uhr öffnet. Geduld!
Wir fahren an den Stadtrand von Egersund zum Ausgang des Fjordes. Bei einer Fabrik am Ufer halten wir an. Sie ist schon geschlossen, niemand ist zu sehen und wir versuchen, ob wir nicht vom großen Anlegekai aus fischen können. Diesmal haben wir Glück! Wir fangen 4 Makrelen und 4 Köhler (Seelachse). Alles zusammen, fast 2 kg Fisch (7). Um 21.00 hören wir endlich auf, kehren zurück in die Stadt und parken neben dem Segelhafen im Zentrum der Stadt auf einem hübschen mit Bäumen und Blumen bewachsenen Parkplatz. Zum Abendessen brät Carla die vier Seelachse. Zum Finger lecken. Speziell mit einem Gläschen Wein dazu. Die Nacht ist warm, schön und ruhig.
9. Tag - 09.06.2002 - Sonntag: Egersund - Jørpeland - 104/2062
Wieder
erwartet uns ein herrlich sonniger Tag. Nach 10.30 sind wir in dem Laden für die
Gasflasche und kaufen alles ein, aber sehr teuer. Die Kaution für die Gasflasche
kostet 590 NOK=75 € (in Italien 5,00 € !!!), das Gas in der Flasche ca. 40 €,
das Reduktionsventil weiß ich nicht wie viel, aber alles zusammen hat gekostet
1500 NOK (180 € !!). Ich denke der Mann hat bemerkt, dass wir alles sehr
dringend brauchen und hat alles teuer berechnet. Ich hatte keine andere Wahl,
denn sonst wären wir ohne Gas geblieben. Das norwegische Reduktionsventil ist
anders als unseres. Der norwegische Ventilanschluss hat ein Bolzengewinde,
unser ein Muttergewinde, so musste er noch ein Verbindungsstück montieren und
ließ es sich gut bezahlen. Hätte ich dies gewusst, hätte ich 3 Gasflaschen, eine
auf dem Dach, mitgebracht, es wäre alles unvergleichbar billiger gewesen, aber
jetzt ist es so und geht nicht anders. Nächstes Mal komme ich mit drei Flaschen!
Jetzt aber ist es wichtig, dass alles funktioniert!
Um 11.40 fahren wir endlich aus Egersund ab mit der Bundesstraße 42 nach Ålgård und weiter mit der 508 nach Lauvvik. Die Strasse 508 ist ziemlich eng und gefährlich, besonders in den Kurven. Um 13.00 sind wir in Lauvvik, um die Fähre nach Oanes (61 NOK) zu nehmen. Wir warten ziemlich lange, es scheint, dass die Mannschaft Mittagspause macht, endlich nach 14.00 kommen sie. Das Wetter ist noch immer sehr schön, langsam sieht man ein paar Wolken aufziehen.
Mit der
Fähre kommen wir nach Oanes
und biegen links ab nach Idse. Nach 10 km
halten wir in der Nähe der Brücke, die zu Ins
el Idsal
führt und machen ein gutes Mittagessen
(1),
danach gehen wir fischen in der Meerenge. Nichts beißt an! Wir fahren weiter und
versuchen es noch einmal auf der Insel Idse,
wieder an einer kleinen Meerenge, aber auch dort beißt nichts! Wir packen das
Angelzeug ein und fahren weiter nach Jørpeland,
wo wir um 19.00 ankommen. Wie im Jahr 1999, parken wir wieder im Hafen, genau
auf dem Kai, 2 m vom Wasser entfernt mit einer herrlichen Aussicht auf den
Fjord. Wir probieren im Hafen fischen, 1999 haben wir hier in einer halber
Stunde viele Fische gefangen, aber auf demselben Platz ist diesmal nichts.
Morgen wollen wir auf den Preikestolen und besorgt schauen wir auf die Wolken die sich zusammenballen. Vielleicht wird es wieder nichts? 1999 haben wir hier jeweils 2 Tage bei Hin- und Rückreise auf gutes Wetter gewartet, ohne Glück, es hat geregnet. Und was wird morgen?
10. Tag - 10.06.2002 - Montag: Jørpeland - Preikestolen - Jørpeland - 20/2082 km
In der
Nacht, am frühen Morgen, beginnt es plötzlich auf unser Dach zu trommeln. Ein
Regenguss! Adieu Ausflug! Aber während des Vormittags bessert sich das Wetter,
zwischen den Wolken bricht die Sonne durch und um 11.40 Uhr beschließen wir zum Preikestolenparkplatz
zu fahren
und von dort starten wir auf unseren Fußweg um 12.20.
Der Preikestolen (auf deutsch: Kanzel) ist ein riesiger Felsblock, der senkrecht, wie geschnitten, vom Lysefjorden 604 m hoch aufragt. Der Fußweg bis dorthin beträgt in der Länge 3800 m mit einem Höhenunterschied von 334 m. Nach der Wanderkarte (1, 2) dauert der Hinweg vom Parkplatz (3) bis zum Felsen 2 Std. Der Aufstieg ist teilweise sehr steil (5, 6, 7) und führt, gekennzeichnet durch rote Farbpunkte, über riesige Felsbrocken (8, 9) nach oben. Man muss auf jeden Schritt achten besonders, wo es feucht ist. Es gibt auch ebene Strecken, ein mit Holzbohlen belegter Steg führt über ein Hochmoor (4). Aber es geht nicht nur stetig hoch. Auf- und Abstiege wechseln sich ab und die absolute Aufstiegshöhe ist mehr als der angezeigte Höhenunterschied von 334 m. Zum Glück war der Pfad trocken, aber bis zum Preikestolen brauchen wir (nicht mehr die Jüngsten) 2½ Stunden. Wir machen oft Pause, auch um zu fotografieren (10, 11, 12), wir haben ja Zeit. Das Wetter ist angenehm, ziemlich warm, manchmal wehte der Wind, besonders oben auf dem Felsen.
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Die Aussicht vom Felsen ist überwältigend (13, 14), kein Foto kann sie wiedergeben, hier muss man einfach gewesen sein. Die Anstrengung des Aufstieges ist es wert, hier herauf zu klettern. Die Sicht über das Land, den Lysefjorden und die Berge, gibt einem das Gefühl von Freiheit. Nur wenn man nach unten schaut, hält man den Atem an, es ist etwas nur für schwindelfreie Leute. An den Rand des Felsens und des Abgrundes von 604 m, der wie mit einem Messer geschnitten zu sein scheint, wagen normale Sterbliche wie wir, sich nur auf dem Bauch kriechend (15). Fast bis an den Rand und dann der letzte Abstand nur mit aus der Schulter herausgezogenem Kopf, um auch nach unten schauen zu können. Auch in dieser Stellung hat man das Gefühl, dass etwas einen in den Abgrund ziehen will (16, 17), und falls jemand plötzlich in dieser Lage deinen Schuh berührt oder dein Bein nur ein wenig hochhebt, glaubt man, das Ende sei gekommen (18-Carla). Schon wenn man noch 2 m vom Abgrund entfernt ist, beginnt die Angst und die Unsicherheit, wenn man hinunter schaut. Heute weht außerdem ein starker Rückenwind und man glaubt, herabgeweht zu werden. Und wenn auf diesem Platz der Wind deine Mütze von Kopf wehen sollte, weißt du nicht, ob es besser ist, sie fliegen zu lassen oder versuchen, sie zu retten. Hier hat man Angst vor jeder plötzlichen Bewegung, auch davor, dass man auf gerader Fläche hinfallen könnte, was einem, ohne den Abgrund vor der Nase, nichts ausmachen würde. Zuletzt, als wir mit dem Rücken zum Abgrund gekehrt sitzen (19, 20) fühlen wir uns besser und genießen ohne Angst die herrliche, wunderschöne Aussicht. Unten funkelt der Lysefjorden türkisfarben in der Sonne, der Himmel ist tiefblau mit kleinen weißen Wolken (21). Unbeschreiblich schön, man muss es sehen (22-Carla)!
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Wir essen unsere Brötchen, trinken unsere Limonade und den Kaffee, dazu etwas Schokolade. Hier oben schmeckt alles prima. Um 15.45 beginnen wir den Rückweg. Es beginnt wieder, sich zu bewölken. Wir glauben, zurück bergab, geht es schneller, aber nach unten, über die großen Steine, muss man aufpassen, um nicht auszurutschen, und mit ein wenig Müdigkeit, dann ein Stopp hier, einer dort (23), brauchen wir für den Rückweg auch 2 Stunden. Um 17.45 sind wir wieder auf dem Parkplatz vom Preikestolen (24, 25) und eine halbe Stunde später auf unserem alten Parkplatz im Hafen von Jørpeland. Nach einer halben Stunde beginnt es zu regnen und das die ganze Nacht lang. Wir sind glücklich, trocken in unserem Häuschen auf Rädern zu sein, und dass es uns gelungen ist, auf den Preikestolen zu steigen und alles zu erleben. Wunderbar!
11. Tag - 11.06.2002 - Dienstag: Jørpeland - Skjoldstraumen - 177/2259 km
Wir stehen
um 10.30 auf. Es regnet! Im Hafen gibt es eine Trinkwasserleitung für die Boote,
dort können wir unseren Wasservorrat auffrischen. Dann gehen wir ins Zentrum in
den Supermarkt um Lebensmittel zu kaufen
und in der Buchhandlung finden wir
endlich einen sehr guten Autoatlas von Norwegen (Cappelens kart 14 - 2000/2002),
im Massstab 1:325.000 (ca.30 €), dann Postkarten und Briefmarken.
Um 12.40 fahren wir endlich Richtung Norden ab. Es regnet immer noch. Nach ca. 30 km halten wir am See Tysdalvatnet an und machen Mittagessen. Weiter geht es über Årdal und um 15.10 erreichen wir Hjelmelandsvågen, wo wir die Fähre nach Nesvik nehmen. Die Überfahrt dauert 10 Minuten, kostet 61 NOK, um 16.00 sind wir in Nesvik. Wir hatten vor, nach Jelsa zu fahren, wo wir es 1999 sehr schön gefunden haben, aber mit so viel Regen beschließen wir Richtung Norden weiterzufahren. Um 16.50 erreichen wir Sand, um die Fähre nach Ropeid zu nehmen. Sie fährt uns genau vor der Nase weg, wir sehen sie 50 m vom Ufer entfernt losfahren(1), zum Glück kommt die nächste schnell und nach 30 Minuten fahren wir nach Ropeid. Wieder 61 NOK für die Fahrt von 10 Minuten.
Unser Weg führt über Sandeid,
Kårhus bis nach
Knapphus, und dann über Solheim
bis zur Enge von Skjoldastraumen. Dort
hoffen wir viel Fisch zu finden. Wir kennen den Platz, vor 3 Jahren waren wir
hier. Um 19.45 kommen wir an. Es regnet nicht mehr und wir finden 3 Jungen am
Angeln. Aber
die teilen uns gleich mit
, dass die Fische heute nicht anbeißen.
Wir versuchen es, aber es ist wirklich nichts zu machen. Nicht der kleinste Ruck
an der Angel! Dafür finden wir einen wunderschönen Parkplatz neben dem
Segelhafen
(2),
entfernt von jedem Lärm, wieder direkt am Meer. Wunderschön!
(3).
Auf 10 m entfernt vom Wohnmobil, dicht am Meer, sitzt ein Seevogel (schwarz-weiß
mit langem, roten Schnabel) auf ein paar trockenen Zweigen. Als er wegfliegt,
geht Carla raus und findet drei hellgrüne, kleine Eier. Sie liegen in einer
kleinen Erdmulde. Ringsherum sind nur wenige Zweige, es ist kein richtiges Nest.
Später beobachten wir „unsere“ brütende Vogelmutter von unserem Fenster aus, so
stören wir sie nicht.
Nach dem Abendessen spielen wir bis Mitternacht Karten und dann ins Bett. In der Nacht machen uns 2-3 mal Regentrommeln wach.
12. Tag - 12.06.2002 - Mittwoch: Skjoldastraumen - Tittelsnes - 132/2391 km
Um 8.00 Uhr
werden wir wach. Richtung Norden ist blauer Himmel, Richtung Süden graue Wolken.
Der Tag verspricht nichts Besonderes. Wir fahren um 10.30 los,
das Wetter ist etwas besser geworden. Auf einer Nebenstrasse fahren wir Richtung
Westen nach Stakland, vorbei an einer
hübschen Kirche
(1),
dann nach Süden bis Hervik und
Slåttevik. Von Hervik bis Slåttevik ist die
Strasse sehr schlecht und mit vielen Löchern (das erste Mal in Norwegen), eng,
viele Kurven und gefährlich. Endlich kommen wir auf die E39 und beschließen in
Zukunft die kleinen Nebenstraßen zu vermeiden. Nach
Susort halten wir
(+) neben einer Brücke
(2)
und probieren zu angeln. Wieder nichts! Das Wetter ist zum Glück schön, ein
bisschen windig.
Um 13.15 geht es wieder weiter immer nach Süden und wir erreichen die südlichste Spitze der Insel Bokn, dort wo die Fähren nach Mortavika und Stavanger abfahren. Die Preise: Überfahrt für ein Wohnmobil + Fahrer 117 NOK, pro Passagier 24 NOK, danach muss man noch den Tunnel nach Stavanger 90 NOK bezahlen. Die Reise mit der Fähre von den Insel Karmøy bis Randaberg ist länger und kostet 136 + 38 NOK, aber man erreicht Stavanger ohne den Tunnel zu passieren. Da diese letzte Version schneller und billiger ist, als die Reise über Sand und Jørpeland (dort kosten nur die drei Fähren 183 NOK), werden wir sie auf dem Rückweg benutzen.
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In der Nähe des Hafens finden wir einen wunderschönen Parkplatz, auf einem Hügel mit der Sicht aufs Meer (3). Zum Mittagessen gibt es Risotto mit Steinpilzen. Super! Ich habe endlich mein Tagebuch geschrieben, womit ich in Verspätung war, Carla ist am Meer spazieren gegangen und bringt die Hände voll mit den Schalen von riesigen Krebsen. Um 16.15 beginnt es langsam zu regnen und um 17.00 Uhr, als wir weiter fahren möchten, kommen dicke, schwarze, drohende Regenwolken (4). Wir warten eine halbe Stunde, der Regen zieht nördlich vorbei und wir fahren um 17.30 nach Grinde, Våg und Førde bis Tittelsnes. Das Wetter wird immer besser und am Ende haben wir schöne Sonne. Unterwegs tanken wir (8,04 NOK/l). Bevor wir nach Tittelsnes kommen, wollen wir in Valevåg noch nach dem Fahrplan für die Fähren fragen. Aber es fahren überhaupt keine Fähren mehr, die Verbindung nach Leirvik geht durch einen neuen Unterwassertunnel.
In Tittelsnes kommen wir um 19.00 Uhr an und parken oben über dem kleinen Hafen. Natürlich gehen wir gleich angeln und diesmal klappt es sofort. Carla beginnt und fängt gleich 3 schöne Makrelen, dann ich 2, und so geht es weiter, bis wir nicht 14 schöne große Makrelen haben. Genug! Zwei junge Deutsche, die neben uns angeln, schenken uns noch 2 große Pollack (lyr), eine Art Dorsch. Sie wollen sie nicht, sie brauchen nur Makrelen, die sie als Köder für die großen Fische vom Boot aus benutzen wollen. Wir bringen 5 kg Fische (5) „nach Hause“, gleich ausgenommen und gewaschen und im Tiefkühler verstaut! Zum Abendessen gibt es gleich gebratene Makrelen. Danach haben wir die beiden jungen Leute auf ein Glas Wein eingeladen und um Mitternacht ging’s ins Bett.
13. Tag - 13.06.2002 - Donnerstag: Tittelsnes - 0/2391 km
Früh am
Morgen ärgern uns die Autobusse, die ihr Depot 10 m weit von uns entfernt haben
und die stündlich (von 5.45, ein Bus pro Stunde) abfahren. Jedes Mal parken sie
zuerst neben unserem Wohnmobil und lassen den Motor für 10 Minuten laufen und
als wir aufstehen, sind wir unausgeschlafen.
Der Morgen ist wolkenlos, sonnig und warm und vom Kai aus angeln wir 2 Makrelen und einen Seelachs. Dort steht ein hübsches Holzhaus mit Blumen vor der Tür. Hier wohnt eine ältere Dame und wir erzählen ihr von unserem unruhigen Parkplatz. Sie lädt uns ein, auf ihrem Privatkai vor ihrem Haus zu parken (1). Glücklich, ziehen wir sofort um und stehen wieder 2 m vom Wasser entfernt mit einer herrlichen Aussicht und wunderbarer Ruhe (2, 3, 4). Wir laden die nette Dame zum italienischen Mittagessen ein (Spaghetti, Käse und Wein) und sie stimmt fröhlich zu. Sie ist groß und schlank und sieht sehr gut aus, kaum zu glauben, dass sie schon 80 Jahre alt ist, außerdem ist sie sehr aufgeschlossen und freundlich. Wir sprechen englisch zusammen. Seit 5 Jahre ist sie Witwe und lebt allein. Vor ihrem Haus ist ein Wasseranschluss und so können wir auch unseren Tank füllen.
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Am Nachmittag fischen wir wieder: 2 große Pollack und 5 schöne Makrelen (5). Wir sind voll von Fischen! Die Makrelen brät Carla und legt sie in Essig mit Zwiebeln ein. So halten sie sich viele Tage und schmecken sogar besser, als nur gebraten. Vor dem Abendessen machen wir einen langen Spaziergang in die herrliche Umgebung und mit schöner Sonne. Danach haben wir den richtigen Hunger für ein ausgiebiges Fischessen. Wir schlafen in herrlicher Ruhe, ohne hier einem Autobus zu hören.
14. Tag - 14.06.2002 - Freitag: Tittelsnes - Straume - 164/2555 km
In der Nacht hat es ein wenig
geregnet, aber am Morgen ist es schön und sonnig. Um 9.30 fahren wir ab.
Richtung Valevåg
und dann durch den Unterwassertunnel, der zu Insel
Stord führt. Der Tunnel ist 7.860 m lang und erreicht 260 m Tiefe
unter dem Meeresspiegel. Der Ein- und Ausgang ist jeweils sehr steil und man
fühlt sich ein wenig unheimlich. Zum Glück ist wenig Verkehr. Einheitstarif für
Autos und Wohnmobil 80 NOK, Motorräder gratis. Nach dem Ausgang aus dem Tunnel
kommt man sofort auf eine sehr schöne Brücke und links geht die Strasse nach
Insel Bømlo, wieder über eine riesige und
schöne Brücke. Wir fahren direkt nach Leirvik,
wo wir Blinker zum Angeln einkaufen (von 25 g kostet 2,5 €).
Wir wollten auf die Insel Tysnesøy fahren, aber wir ändern unser Programm und fahren statt auf einer langen und kurvenreichen Straße (wie 1999), auf der E39 und anschließend mit der Fähre von Sandvikvåg nach Halhjem. So verkürzen wir um einen Tag die Reise nach Bergen.
Während der Reise halten wir, um eine Lachszucht zu fotografieren. Eine auf luftgefüllten Zylindern, schwimmende Plattform ist ca. 50 m weit von der Küste im tiefen Meer verankert. Darauf sind 4 große Schwimmbecken, deren Wände aus ziemlich dichten Netzen bestehen, eingebaut, so dass das Meereswasser hindurchfließen kann, aber die Fische nicht heraus können (1). Auf der Plattform befindet sich das Haus mit dem Personal, mit den Werkstätten und Futtersilos. Das Futter sieht wie kleine trockene Kugeln aus und enthält Mineralien, Vitamine und alles was die Fische brauchen. Von den Silos aus führen die Rohre zu den einzelnen Becken und das Futter wird, mit Computer programmierten Zeitabständen, durch die Rohre geschickt und an die Fische verteilt. Die Fische stürzen sich auf das Futter, das Wasser in den Becken scheint zu kochen und man sieht die Fische hoch aus dem Wasser springen.
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Die Fähre Sandvikvåg - Halhjem
(2,
3)
kostet 184 NOK und die Überfahrt ist ziemlich lang, aber auch schön
(4).
Nach Halhjem halten wir in der Stadt Osøyro.
Wir wollen einkaufen, aber in allen 3 Supermärkten akzeptieren sie unsere
Kredit-Karte Visa nicht? Also fahren wir auf der E39 weiter Richtung Bergen. Die
Stadt kennen wir schon und diesmal wollen wir dort nicht bleiben (1999 waren wir
3 Tage dort). Vor Bergen fahren wir in den Umgehungstunnel und nach
Bergen kommen wir raus, aber trotzdem müssen
wir
10 NOK Eintrittsgeld für Bergen bezahlen? Weiter auf der E39 überqueren wir
eine schöne, lange Brücke
(5)
und fahren bis Knarvik. Brückenmaut 45 NOK.
In Knarvik nehmen wir die 565 und gegen 15.10 erreichen wir den Hafen von
Manger. Auf dem Kai, mit herrlichem
Sommerwetter, dicht am Meer, bereiten wir das Mittagessen (Spaghetti, Makrelen,
Wein, super!). Nach 16.30
versuchen wir es wieder im Supermarkt, aber auch hier nehmen sie keine Visa
Karte, am Ende kaufen wir das Nötigste und bezahlen bar. Man sagt uns, mit den
wenigen Touristen zur Z. wären die Ausgaben mit den Kreditkarten zu hoch.
Später, mit mehr Touristen, werden sie auch mit Visa verkaufen. In Norwegen gibt
es überall Supermärkte, auch in jedem kleinen Ort, mit guter Auswahl. Frisches
Gemüse ist sehr teuer, dagegen hat Tiefkühlgemüse fast normale Preise, und ist
sehr gut. In Supermärkten kann man Wein und harte Getränke nicht kaufen. Nur
Bier, aber sehr teuer. Brot, Marmelade und Milchprodukte sind sehr gut und mit
den Preisen wie bei uns.
Um 18.00 kommen wir, 20 km nördlich, in dem kleinen Ort Straume an. Hier haben wir schon vor 3 Jahren viele Fische gefangen. Zum Parken gibt es einen herrlichen Platz am Meer, in einem kleinen Hafen, 1 km vom Ort entfernt. Dort ist niemand, nur absolute Ruhe. Es gibt kein Haus, nur ein paar Parkplätze. Wer hierher kommt, stellt sein Auto ab, um mit dem Boot hinaus zu fahren.
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Es ist noch immer herrliches Wetter und wir beginnen zu angeln (6). Pause nur für das Abendessen und dann wieder angeln! Die Beute: ca. 20 schöne Köhler und eine große Makrele, die wir alle ausnehmen und putzen müssen!
Wir genießen den wunderschönen Sonnenuntergang mit seinen Farben (um 23.00 Uhr). Dunkle graublaue Wolken am Horizont, angestrahlt von den letzten Sonnenstrahlen, rot, orange, rosa. Das müssen wir fotografieren (7, 8, 9). Wir angeln bis Mitternacht und um 1.30 geht’s endlich müde ins Bett.
15. Tag - 15.06.2002 - Samstag: Straume - Solleibotn - 67/2622 km
Wir stehen erst
um 10.00 auf,
nach einer langen „Anglernacht“. Leider regnet es heute und der Himmel ist total
bew
ölkt. Gestern hatten wir vor, einige Tage hier zu bleiben, aber um 14.00
beschließen wir (),
abzureisen. Da es nicht aufhören will zu regnen, verzichten wir auch auf unseren
geplanten Besuch der hübschen Insel
Krossøy,
wo wir vor 3 Jahren waren, und nehmen in
Leirvåg
die Fähre nach Sløvåg.
So sieht das Wetter aus (1)!
Die Fähre kostet 77 NOK (56 für Wohnmobil und Fahrer + 21 pro Passagier). Nur 8
km entfernt von Sløvåg
gibt es einen schönen Campingplatz
Hatlevik
(siehe 12.07.1999),
wo wir auch eigentlich zwei Tage bleiben wollten, aber es ist patschnass und
auch hier bleiben wir nicht, sondern fahren weiter mit der 57 Richtung Norden,
in Hoffnung dass wir einen Platz, in einem kleinen Dorf oder Hafen finden. Um
15.30 halten wir in Eidsfjorden,
wo wir auch vor drei Jahren geparkt haben, und wo Carla eine gute Fischsuppe mit
Gemüse zum Mittagessen bereitet. Es ist immer noch sehr wolkig, aber es regnet
nicht mehr.
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Um 16.00 fahren wir weiter direkt nach Norden und drehen bei Nordgulen nach links auf eine kleine und enge Straße ab und um 17.00 kommen wir in Solleibotn am Gulafjorden an, in der Nähe von Eivindvik, in Norwegen als historisch bekannt. Wir fahren durch Solleibotn und parken 2 km weiter auf einem kleinen Holzkai. Hier fahren 2 mal am Tag Boote nach Bergen. Das Wetter ist besser, aber es weht ein starker Wind, doch zum Angeln ist es gut. Wir fischen 3 Köhler, 2 Makrelen und einen großen Pollack. Am Abend (19.30) fahren wir zurück nach Solleibotn und parken dicht neben dem kleinen Sporthafen (2). Die Aussicht auf den Fjord ist wunderschön, das Fischabendessen köstlich (3, 4) und die Nachtruhe ausgezeichnet.
16. Tag - 16.06.2002 - Sonntag: Solleibotn - Hjartholm - 56/2678 km
Um 11.Uhr sind wir wieder zu
unserem kleinen, einsamen Holzkai gefahren
(1).
Das Wetter ist gut, manchmal schaut sogar die Sonne hervor. Um 13.30 erreicht
uns ein Anruf von Mario aus Mailand, unser Bekannter aus dem Internet. Seine
Frau und er wollen uns am Abend, den 21.06. in Olden treffen, um mit uns 17 Tage
lang bis Bodø
zusammen zu reisen. Gestern Abend sind sie aus Mailand mit Ihrem Wohnmobil
abgefahren und heute hat er schon aus Frankfurt angerufen. Heute wollen sie bis
Hannover und morgen bis Kopenhagen kommen. Sie bewegen sich wie ein
Düsenflugzeug!
Carla beginnt zu angeln und fängt sofort eine gigantische Makrele (2), 44 cm lang und fast 1 kg schwer. Sie wird gemessen, gewogen (3), geputzt und wandert sofort in die Tiefkühlbox. Fürs Mittagessen haben wir Fisch im Überfluss. Am Nachmittag machen wir zur Abwechselung einen Spaziergang, ohne Weg, durch die wilde, wunderbare Natur. Aber schon nach dem Abendessen zieht Carla wieder einen Riesenfisch heraus. Diesmal einen Pollack, mehr als ein halber Meter lang und reichlich schwer (4). Zum Beweis: siehe Foto! Der Pollack ergibt 2 große Filets für die Kühltruhe und der Rest ist für eine gute Fischsuppe. Das Wetter wird schlechter.
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Um 23.00 verlassen wir unseren Kai und fahren Richtung Rutledal, wo es die Fähre gibt, um den Sognefjorden zu überqueren. Es beginnt zu regnen und das ist in der Nacht unangenehm. Bei Rutledal drehen wir nach links in eine enge Strasse nach Brosvik, aber wir finden nur ein schlechtes, enges und schlammiges Sträßchen. Wir finden keinen Platz zum übernachten und kehren zurück nach Rutledal. Im Fährhafen von Rutledal ist keine Menschenseele und der Parkplatz erscheint uns nicht sicher genug und wir fahren noch 12 km nach Osten bis Hjartholm. Um 0.30 parken wir endlich neben dem Meer in einem kleinen Feriendorf. Vor dem Schlafengehen trinken wir noch einen guten istrianischen Grappa. Wir müssen doch Carlas Angelerfolge feiern! Dann schlafen wir in Ruhe.
17. Tag - 17.06.2002 - Montag: Hjartholm - Straumsnes - 70/2478 km
Wir
wachen auf mit Regen, frühstücken und fahren zurück
(1)
zum Hafen Rutledal,
wo wir über eine halbe Stunde auf die Fähre nach
Rysjedalsvika
(82 NOK) warten. Nach der Überfahrt geht es Richtung Norden
(2)
mit der 57 bis
Staurdal,
wo wir links auf die 607 fahren. Wir kommen nach
Hyllestad
und finden einen "Spar" Supermarkt, wo sie gleich unsere
Visa Karte akzeptieren.
Komisch, in diesem kleinen Dorf ohne Touristen, besonders mit diesem
Regenwetter, hier klappt es?! Manche akzeptieren die Kreditkarte ohne Probleme
und andere wollen sie nicht sehen!
Bei
Hellevik
fahren wir links zu einem kleinen Dorf
Kjøsnes,
wieder ist die Strasse eng, nicht asphaltiert, Regen, wir kehren um und fahren
weiter
bis Tysse
(3)
und hier biegen wieder nach links nach
Straumsnes.
Irgendwann geht die Strasse nicht weiter, sie endet auf einem Kai vor dem Meer.
Ein Haus steht neben dem Kai, niemand ist zu sehen, für uns ein wunderschöner
Parkplatz. Dieses Dorf, d.h. ein Haus am Kai und etwa 100 m vorher noch ein oder
zwei Häuser, heißt Straumsnes. Es ist sogar auf unserem Autoatlas verzeichnet!
Wir parken auf dem Kai, wieder 1,5 m vom Meer entfernt, kein Verkehr, absolute Ruhe, nur die Wellen schlagen an den Kai. Herrlich! Man könnte vom Fenster aus angeln! Das Wetter ist schon besser, nur noch ein paar Wolken und Wind. Hier angelt man wieder gut, gleich drei schöne Makrelen (ca. 1,5 kg). Aber wir müssen leider damit aufhören, denn alle Kühlschränke sind bereits voll mit Fisch. Also spielen wir Karten, mit guten Wein, bis Mitternacht und dann ab ins Bett
18. Tag - 18.06.2002 - Dienstag: Straumsnes - 0/2478 km
Am
Morgen
ist es noch wolkig, aber um 11.00 bricht die Sonne durch und zum Mittagessen
haben wir wieder eine herrliche sonnige Aussicht auf das Meer aus unserem
„Restaurantfenster“ (1).
Um 14.30 schaue ich im Fernsehen die Fußballweltmeisterschaft: Südkorea schlägt
Italien und schmeißt sie raus aus der Meisterschaft. Meiner Meinung nach hat
Italien es nicht besser verdient mit ihrem defensiven Spiel.
Carla ist inzwischen draußen gewesen und kommt mit Blumen zurück. Sie hat mit einem Bauern gesprochen, der uns einen Wanderweg auf den nahen Berg empfohlen hat. Er erzählte auch eine, für uns interessante, Tatsache über das Makrelenfangen. Zu Beginn des Winters kommen riesige Makrelenschwärme an die Küste, dann fangen sie viele Fische und kochen sie. Darauf werden sie in sauerer Sahne eingelegt und nach einigen Tagen kalt zu Bratkartoffeln gegessen. Sie essen Makrelen nicht warm!
Wir beschließen, die Wanderung (2) auf den Berg Arnsteinsheia, ca. 400 m hoch, zu machen. Es ist anstrengend, denn es geht steil bergauf, aber es ist sehr schön (3, 4). Herrliche Sonne! Wunderbar zum Fotografieren. Der Anblick des Atlantiks mit seinen vielen kleinen Inselchen im Eingang des Vilnesfjorden ist bezaubernd (5). Bis jetzt haben wir mit der Digitalkamera Casio QV 3500 schon ca. 150 Fotos in Norwegen gemacht (6).
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Zufrieden kehren wir zu unserem Kai zurück, um ein bisschen zu angeln. Wir fischen 5 schöne Makrelen, die wir aber einem jungen deutschen Paar schenken. Sie haben es bis jetzt ohne Glück versucht. Gegen Abend ziehen Wolken auf und es beginnt wieder zu regnen. Mario ruft aus Göteborg an. Sie haben auf Grund eines heftigen Gewitters angehalten, aber sie haben schon einen Tag Vorsprung nach ihrem Reiseplan, das bedeutet: vielleicht sehen wir uns schon am 20.6.
19. Tag - 19.06.2002 - Mittwoch: Straumsnes - Sandane - 159/2907 km
Der
starke
Regen weckt uns auf. Nach dem Frühstück bessert sich das Wetter und wir
beschließen abzureisen. Wir füllen die Wassertanks voll, auf dem Kai gibt es
einen Wasserhahn mit einem Gummischlauch und um 12.00 Uhr fahren wir los.
Wir halten in Dale, denn dort können wir im
"Spar" Supermarkt mit der Kreditkarte einkaufen. Ich kaufe auch einen kleinen
Kompass, 125 NOK, keine tolle Qualität, aber ich brauche ihn, um die Position
des TV Satelliten Astra zu finden, denn wenn es wolkig ist, weiß ich nicht, wo
Süden oder Osten ist.
Zum Mittagessen haben wir eingelegte Makrelen, die Carla vor drei Tagen bereitet hat. Zum Finger ablecken! Nach Dale fahren wir auf die 609, durch Bygstad und halten neben einem wunderschönen Wasserfall (1, 2), leider regnet es (3, 4). Weiter geht es an Førde vorbei, und mit der E39 Richtung Moskog, dann erreichen wir den schönen See Jølstravatnet, 20 km lang. Am Ende des Sees, nach Skei, kommen wir in dichten Regen und bei Byrkjelo fahren wir falsch weiter mit der E39, und nicht mit der 60 nach Olden, und enden durch diesem Irrtum in einer hübschen Stadt: Sandane am Gloppenfjorden. Das Wetter ist besser geworden (5).
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Wir haben keine Lust heute zurück zu fahren, denn wir sind traurig. Während der Fahrt erreichte uns eine schlimme Nachricht per Telefon von zu Hause. Cataldo (der Verlobte unserer Tochter Jasmine) und Margherita (die Freundin unseres Sohnes Peter), hatten einen Motorradunfall und liegen beide verletzt im Krankenhaus. Margherita mit einem komplizierten Beinbruch und Cataldo mit einer sehr bösen Fußverletzung. Der Arme, heute ist sein 30. Geburtstag! Müssen wir nach Hause zurückkehren? Jasmine versichert uns am Telefon, dass wir nicht helfen können und unsere Reise fortsetzen sollen.
Heute suchen wir keinen anderen Parkplatz mehr, sondern übernachten auf dem ruhigen Parkplatz der Supermarktes am See. Mario hat auch angerufen, sie beabsichtigen morgen Abend in Olden zu sein.
20. Tag - 20.062002 - Donnerstag: Sandane - Olden - 92/2999 km
Es ist trübe und um 10.30 fahren wir los nach Byrkjelo, wo wir diesmal richtig auf die 60 fahren. Es beginnt ein steiler Anstieg und auf der anderen Bergseite ist die Abfahrt noch steiler. Endlich geht es hinab nach Utvik und weiter am Fjordufer Richtung Olden. Bei Innvik versuchen wir an zwei verschiedenen Stellen zu angeln, aber es gibt nichts.
Wir kommen
in Olden an und parken auf einem neuen Kai, ich glaube, man hat ihn für die
Touristenschiffe neu gebaut, aber heute ist hier alles leer. Seit unserem
letzten Besuch in Olden hat sich hier viel verändert, Olden ist eine kleine
Stadt geworden.
Ich versuche vom Kai aus zu angeln. Mit mir versuchen es drei Herren aus Belgien, die mit 2 Wohnmobilen angekommen sind. Aber nicht der kleinste Ruck an der Angel! Wie die letzten Male, 1995 und auch 1999! Hier im Fjord sind wir ca. 150 km weit von der Atlantikküste entfernt und ich glaube, hier ist es reine Glücksache, einen Fisch vom Ufer aus zu fangen. Man müsste es in der Mitte des Fjordes vom Boot aus versuchen und die Angelschnur sehr tief ins Wasser lassen, wo die Fische wahrscheinlich sind?! Hier neben der Küste gibt es keinen Fisch!
So um 19.00 kommen Mario e Irene an. Wir beschließen, gleich in Richtung Gletscher Briksdalsbreen zu fahren, den wir morgen besuchen wollen. Aber dort einen Parkplatz zu finden, ist nicht so einfach, wie es vor ein paar Jahren war. Am Ende der Straße, welche zum Gletscher führt, gibt es jetzt einige Campingplätze und Parkplätze zu teuren Preisen. Als wir hier 1995 waren existierten sie noch nicht. Überall Parkuhren auch mit Nachttarif. Schade! Wir drehen um und fahren 2 km zurück, dort finden wir einen freien Platz vor einem alten, unbewohnten Haus. Carla macht für uns alle das Abendessen. Risotto, und dann reichlich Fisch! Gegen Mitternacht in die Betten. Die Nacht ist ruhig.
21.Tag - 21.06.2002 - Freitag: Olden - Hellesylt - 99/3098 km
Zum
Glück ist das Wetter heute heiter
(1)
und wir hoffen den Tag ohne Regen zu verbringen. Gegen 11.00
machen wir uns endlich auf zum Gletscher Briksdalsbreen.
Am Ende der Strasse finden wir einen Parkplatz für 40 NOK/Tag .
Die Natur ringsum ist hier wirklich wunderschön. Überall gibt es Wasserfälle (2, 12, 13) und reißende Bäche, Blumen und eine üppige Vegetation. Bis zum Gletscher kann man auf einem Wanderpfad (auf dem Bild rechts) oder einer Sandstraße kommen (10). Der Pfad führt bis zum Fuß des Gletschers, die Straße endet vorher mit einem kleinen Platz, wo die Pferdekutschen anhalten und die Tiere ein wenig ausruhen können. Die Pferdekutschen sind fast ausschließlich mit Japanern besetzt (11), die mit Bussen in großen Gruppen herbeigebracht werden. Dieser Service ist wahrscheinlich schon von ihrem Reisebüro im Preis eingerechnet. Das letzte Stück (1/3) müssen auch die Japaner noch ein wenig laufen, wenn sie den Gletscher von nah sehen wollen (5). Der ganze Anstieg dauert 60 - 90 Minuten, je nachdem, wie oft man Pause zum Ausruhen und zum Fotografieren macht (3, 4). Außerdem ein einfacher Spaziergang ist es auch nicht gerade.
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Der Gletscher ist riesig (6, 7, 8). Unter auf dem Foto sieht man etwas, wie Ameisen, das sind die Leute, die eine Gletschertour machen! Vor 7 Jahren waren wir hier und diesmal sieht alles anders aus. Der kleine See am Fuß des Gletschers, ist sehr viel kleiner und flacher als damals, die Steine ragen aus dem Wasser hervor und von dem ebenen hübschen Ufer, das wie ein schöner Strand aussah, ist auch nichts mehr übrig. Es haben sich Berge von Kies, Sand und Steinen gebildet und die Eisreste sehen schmutzig aus. Diesmal gibt es einige Gruppen (ca. 10 Leute jeweils), die mit Führern auf den Gletscher geklettert sind (9). Vom Gletscher weht eine kühle Brise herunter. Wir beschließen heute noch bis Hellesylt zu fahren, um morgen vielleicht eine Bootstour auf dem Geirangerfjorden zu machen.
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Wir nehmen wieder die 60. Über Stryn und Hornindal erreichen wir Hellesylt um 19.00. Während der Fahrt regnete es, aber hier ist es wieder schön. Wir finden einen großen, schönen und leeren Parkplatz (14) und machen einen Spaziergang bis zum Fährenhafen. Der Preis bis Geiranger und zurück würde 135 NOK/Person kosten (15). Als wir zurückkommen erwartet uns eine Dame mit einem BMW und teilt uns mit, dass wir vom Parkplatz weg müssen, denn es ist ein Privatparkplatz vor ihrem Restaurant, der nur für ihre Klienten bestimmt ist und am Morgen voll besetzt ist.
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Wir ziehen um auf den leeren Parkplatz vor dem Fußballstadium und machen gemütlich Abendessen und gehen schlafen. Gegen 2.00 in der Nacht werden wir abrupt wach von einem Höllenlärm. Um unsere Wohnmobile fährt ein Auto einige Runden mit Vollgas herum und fährt weg. Nach 20 Minuten geht es wieder los, ein anderes Auto macht wieder einige Runden und dann bleibt es 3 m von uns entfernt stehen und lässt den Motor aufheulen und hupt, fährt aber auch nach einiger Zeit weg. Nun hören wir Mario, der seinen Motor anstellt. Er kommt mit dem Wohnmobil zu uns, sie haben Angst und wollen weg! Wir sind zwar nicht einverstanden, aber aus Teamgeist machen wir mit, ziehen uns an und geparkt wird endlich neben der Benzinstation im Hafen. Hier hat man uns in Ruhe schlafen lassen.
22. Tag - 22.06.2002 - Samstag: Hellesylt - Åndalsnes - 107/3205 km
Vormittags
kaufen wir Lebensmittel im Supermarkt und um 12.00 fahren wir ab,
Richtung Stranda. Auf dem Parkplatz, von dem
uns die Dame mit dem BMW vertrieben hat, steht kein einziges Fahrzeug!! Unser
Ausflug auf dem Geirangerfjorden fällt wortwörtlich ins Wasser, sprich Regen!
Wir kommen in Stranda an und nehmen die Fähre nach Liabygda (61 NOK). Dort angekommen nehmen wir die 63 in Richtung Sylte, wo wir den Norddalsfjorden (1, 2) verlassen. Wir biegen nach links, Richtung Valldal und Trollstigen. Es beginnt stark zu regnen. An der Straße entlang sind überall Erdbeerfelder und hin- und wieder findet man Stände, wo die Bauern die Erdbeeren an die Touristen verkaufen. Die Straße von Valldal bis Trollstigen ist ca. 30 km lang, nicht steil. Uns begleitet ein reißender Bach mit vielen Stromschnellen. Ich glaube, es war bei Alstad, steigen wir aus, um eine davon genauer anzuschauen. Das Wasser fließt rauschend und donnernd durch eine hohe, enge Passage unter der Straßenbrücke hindurch. Schön und beeindruckend!
Wir erreichen die Trollstigen (859 m) und finden nach der Passüberquerung, nach 200 - 300 m, einen schönen Parkplatz (3, 4) mit einem herrlichen Aussichtspunkt und Andenken Verkauf (5). Der Regen hat aufgehört und wir steigen aus, um das Panorama des Tales (6, 7) und der Straße mit ihren Serpentinen zu bestaunen. Wenn wir zum Meer kommen wollen, müssen wir dorthinunter! Die Felsen ragen senkrecht neben der Straße auf (8). Die Straßensteigung auf dieser Seite ist viel stärker, als auf der Seite, auf der wir hochgekommen sind, daher gibt es ungezählte, enge Kurven (9). Die großen Reisebusse bewältigen die Kurven mit großen Schwierigkeiten, für Fahrzeuge, länger als 12,4 m ist der Durchgang verboten.
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Es ist ziemlich kalt, ringsum liegt an manchen Stellen Schnee, aber es macht Spaß, herumzuwandern und alles anzuschauen. Nach mehr als einer Stunde fahren wir die Serpentinenstraße hinunter. In Åndalsnes kommen wir um 19.00 an und parken im Hafen, hinter dem Bahnhof, dicht am Meer mit einer herrlichen Aussicht auf den Isfjorden (10). Dort stehen schon 7 - 8 Wohnmobile, als wir ankommen. Wir versuchen zu angeln, aber nichts rührt sich. Wir sind noch zu weit vom offenen Meer entfernt.
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Das Fernsehen über Satellit kann man noch immer gut bekommen mit meiner kleinen rechteckigen Kathrein Antenne von 50 cm. Laut Beschreibung sollte der Empfang weitesten bis Bergen sein, aber es geht immer noch, schon viel weiter nördlich! Das Wetter ist schön und die Nacht ruhig!
23. Tag - 23.06.2002 - Sonntag: Åndalsnes - Bud - 140/3345 km
Gegen 11.00
Uhr geht unsere Reise weiter
(1),
mit schönem Wetter. Wir fahren am Ufer des Isfjorden
mit der 64 entlang bis Åfarnes, wo wir um
11.30 die Fähre
(2)
nach Sølsnes nehmen
(3).
Preis 66 NOK. Vor Molde halten wir kurz vor
einer sehr schönen Brücke
(4)
und fahren danach durch einen Unterwassertunnel (75 NOK), wieder eine sehr
steile Ein- und Ausfahrt. In Molde waren wir 1995. Auch hier haben sie
inzwischen viel gebaut und die Stadt ist größer und moderner geworden, mit einem
großen Segelhafen und neuen Hotels.
Wir verweilen nicht und fahren weiter auf der 622 Richtung Hollingen bis nach Vågøy. Hier, neben einer kleinen Kirche halten wir an und ziehen die Satellit Antenne aus, um den Grand Prix auf dem Nürburgring zu verfolgen, aber wir haben keinen Empfang, denn 3 km von uns entfernt ist ein hoher Berg. Helset. Wir fahren schnell noch ein wenig weiter nach Süden und als wir aus dem Bergschatten heraus sind, können wir das Rennen mit 15 Min Verspätung sehr gut sehen. Ferrari gewinnt den 1. und den 2. Platz. Draußen herrliche Sonne und warm. Nach dem Rennen geht es bis Einesvågen weiter, dort nehmen wir die 664 und erreichen um 19.00 Bud. Es ist ein hübsches kleines Fischerdorf, entfernt vom Tourismus, außer einem Campingplatz.
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Wir parken auf einem großen, schönen Parkplatz hinter dem Supermarkt (5), mit Sicht auf den kleinen Hafen (6, 7) und die Boote. Wir Männer versuchen vom Kai aus zum angeln, aber es geht nichts, dies ist das erste Mal, dass an der Küste am offenen Meer kein Fisch anbeißt. Vielleicht liegt es an der zu flachen Küste, das Wasser ist nicht tief genug, wer weiß?
Die Frauen sind spazieren gegangen und auf den Bergfelsen, der ca. 60-80 m über dem Örtchen aufragt, gestiegen. Von dort gibt es eine herrliche Aussicht, außerdem ein Museum und einen Bunker vom 2. Weltkrieg.
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Gegen Abend wird es kühler und um 22.00 beginnt der Regen. Die Nacht ist ruhig.
24. Tag - 24.06.2002 - Montag: Bud - Kjønnøy - 58/3403 km
Wie
meistens fahren wir um 11.00 los, Richtung Kristiansand.
Das Wetter ist schön, ein wen
ig wolkig und an der
Küste ziemlich windig. Wir
fahren an der Küste entlang über Farstad
und Vevang
und
erreichen die pittoreske „Atlantik Straße“
(+). Diese tolle Straße wurde 1989
vollendet. Sie scheint über dem Meer zu schweben und verbindet mit Brücken
kleine Felseninselchen. Während der Bauzeit haben die Arbeiter 12 Orkane erlebt.
Gleich am Anfang, neben der ersten Brücke nach Vevang (1) versuchen wir zu fischen und angeln 4 Seelachse und einen braunen Fisch, nie bis jetzt gesehen. Es ist nicht etwas Besonderes und bei der 2. Brücke wollen wir es noch einmal versuchen, aber man kann sehr schlecht bis ans Meer kommen. Wir überqueren weitere zwei oder drei Brücken auf der Suche nach einem schönen Angelplatz, aber plötzlich sind wir auf dem Festland, das Meer ist nicht mehr zu sehen und die Anglerei vorbei. Wir hatten gemeint, dass die Atlantik Straße viel länger wäre und so haben wir sie überquert, ohne noch einmal anzuhalten. Schade!
Nach einigen Kilometern drehen wir links und halten unter einer Brücke, die nach Langøy führt. Hier gelingt es Mario, den ersten Fisch in diesem Urlaub zu fangen, einen schönen Dorsch, über 1 kg schwer, dann noch einen kleinen Seelachs dazu! Carla und ich nichts!
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Die Fahrt geht weiter (2) Richtung Kjønnøy (3). Dort suchen wir lange nach einem geeigneten Parkplatz und finden ihn endlich. Bei einer Fischfabrik ist ein schöner Parkplatz neben dem Meer (4). Carla und Irene wollen wieder einen Spaziergang machen und Mario und mich hat die Angelsucht gepackt! Ich fische 2 schöne Dorsche (einer 59 cm lang und über 2 kg), 2 Pollacke und 4 Köhler (5). Alles zusammen, ca. 4,5 kg. Die Frauen kommen mit Blumen zurück und staunen über die dicke Beute. Drei große Fische werden filettiert und in die Tiefkühltruhe gepackt, der Rest geht in den Kühlschrank. Morgen gibt es eine gute Fischsuppe von den drei großen Köpfen und Resten der großen Fische, nach der Filettierung (6).
Um 22.30 beginnt Carla das Abendessen zu machen. Später beginnt wieder der Regen und bleibt die ganze Nacht (7).
25. Tag - 25.06.2002 - Dienstag: Kjønnøy - Aukan - 62/3465 km
Nach einer
regenreichen Nacht fahren wir
um 11.00, ohne Regen, los bis Bremsnes. Dort
nehmen wir die Fä
hre nach Kristiansand
(71 NOK). Hier beginnt es erneut zu regnen
(1).
Wir parken auf dem Kai (12 NOK/Std.). Vor dem Mittagessen schauen wir im TV das
Fußballspiel: Deutschland - Süd Korea 1:0. Man kann immer noch gut fernsehen!
Fischsuppe zum Mittagessen von frischem Dorsch, köstlich! Kristiansand ist eine
schöne Kleinstadt
(2)
mit einem guten Hafen, aber
ohne großartige Besonderheiten
(3).
Es hat endlich aufgehört zu regnen und um 19.30 fahren wir weiter bis Seivika (20.20). Nach 25 Min warten, bringt uns die Fähre nach Tømmervåg (82 NOK). Weiter geht es mit der 680 und um 22.00 kommen wir über Leira in Aukan, wo wir in der Nähe das Fähreanlegekais parken. Zum Abendessen gibt es einen Berg Fisch ( Carla und ich haben 8 Seelachse gegessen!). Um das Abendessen zu verdauern, gehe ich auf dem Kai noch ein wenig angeln. Es regnet leicht und die Fische beißen gut. In 10 Min habe ich wieder 5 schöne Seelachse. Das Mittagessen für morgen!!
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Sehr stille Nacht.
26. Tag - 26.06.2002 - Mittwoch: Aukan - Kyrksæterøra - 70/3535 km
Die ganze
Nacht hat der Regen auf das Dach getrommelt. So um 9.30 stehen wir auf und
frühstücken gut. Um 11.30 mit leichtem Regen gehe ich auf den Kai um
festzustellen, ob der Fischfang von gestern Abend vielleicht nur
Zufall war. Es war kein Zufall! Auch heute geht es wieder wie verrückt. Carla
kommt auch und fischt 6 Seelachse. Resultat: um 12.30, nach einer kleinen
Stunde, 25 Fische
(1).
Zwei große Dorsche, zwei große Pollacks und der Rest Seelachse, ca. 8-9 kg Fisch
(2).
Mario hat auch Erfolg, 5 Seelachse und eine Makrele. Carla und ich machen uns
gleich an die Arbeit, die Fische auszunehmen und zu waschen.
Um 13.50 nehmen wir die Fähre nach Vinsternes (66 NOK). Nach der Überfahrt wird das Wetter besser, Wir halten auf einem kleinen Parkplatz zum Mittagessen und um die großen Dorsche und Pollacks zu filettieren. In der Fischfabrik sieht es auch nicht viel anders aus, als in unserem Wohnmobil. Alle Kühlbehälter sind voll!
Wie fahren weiter. In Aure wollen wir einkaufen, aber wieder nehmen sie keine Visa Karte. Es ist interessant: in kleinen Geschäften und Tankstellen nehmen sie die Karte, in großen Supermärkten nicht, außer bei "Spar". Wir fahren an der Südküste des Fjordes Torsetsundet mit der engen 680-bis. Bei Glomstad halten wir bei einer hübschen, einsamen Kirche (3, 4). Wie in ganz Norwegen, ist auch hier rings um die Kirche der Friedhof. Wir finden diese Friedhöfe sehr schön. Es gibt keinen Grabhügel nur Grabsteine (5), einige sehr alt und schön gemeißelt, mit Blumen davor, alles auf einer Rasenfläche. Das Gras wird mit dem Rasenmäher geschnitten. Zu jeder Kirche (und Friedhof) gibt es einen schönen Parkplatz, was schon oft unser Übernachtungsproblem gelöst hat. Nur Mario will von solchem Schlafplatz nichts wissen, vielleicht ist es ihm nicht angenehm beim Friedhof zu schlafen. Angst oder Aberglauben?
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Endlich gelangen wir nach Årvåg, was als heutiges Ziel vorgesehen war. Es ist wolkig aber trocken und wir fahren weiter bis zum kleinen Pass in Richtung Singsdal, wo wir eine Kaffeepause machen und die Aussicht auf die Fjorde Torsetsundet und Årvågsfjorden bewundern (6). Wir kommen wieder auf die 680 und erreichen um 19.30 Kyrksæterøra. Dort parken wir auf einem alten, schlecht erhaltenen Kai, kein schöner Platz, aber etwas Besseres gab es nicht. Auf einer Seite des Kais wird ein Gebäude gebaut, auf der anderen ist der Strand voll mit Algen. Es ist gerade Ebbe. Es beginnt zu regnen. Später in der Nacht (hier ist es allerdings auch in der Nacht immer taghell) beobachten wir eine Möwenmutter mit ihrem Küken. Sie lässt das Küken für einige Zeit allein, um Futter zu besorgen. Die Flut kommt inzwischen ziemlich rasch herbei und das Möwenkind, das noch nicht schwimmen kann, muss allein über viele Steine, voll mit Algen, klettern und das steile Ufer erklimmen. Aber es rettet sich vor dem herankommenden Wasser mit viel Intelligenz. Wir gehen, wie fast immer, um Mitternacht ins Bett. Es regnet ganze Nacht.
27. Tag – 27.06.2002 – Donnerstag: Kyrksæterøra – Sandviksberget – 295/3830 km
Morgens
regnet es noch immer, aber am Vormittag bessert es sich. Unser Aufenthaltsort
wird langsam zu lärmig. Im Nebenhaus wird gebaut, dann kommt noch ein Bagger und
wirft mit viel Kraft und Lärm die Steine. Ich gehe in den Supermarkt und kaufe 5
schöne Blinker für
50 NOK (im Sonderangebot). Carla kauft Lebensmittel.
Wir fahren weiter Richtung Orkanger. Wir wollen die großen Straßen 680 und E39 vermeiden und nehmen eine schmale, aber schöne Straße Richtung NE, bis Holla und danach die 714 bis Gjølme, nahe bei Orkanger. Hier nehmen wir die 710 Richtung Norden. Wir würden gern Stopp machen und angeln, aber das Land ist flach, sumpfig und das Wasser voll von Algen. Dafür ist die Straße und die Landschaft sehr schön, und es ist sonnig. Gegen 12.45 erreichen wir Valset, wo wir um 13.15 die Fähre nach Brekstad (56 NOK) nehmen. In der Wartezeit auf die Fähre fange ich in 5 Minuten vom Kai aus eine sehr große Makrele (0,75 kg) und einen kleinen Seelachs. Leider beginnt es zu regnen und ich muss ins Wohnmobil flüchten. Während der Fahrt essen wir Mittagessen: eingelegte Makrelen. Sehr gut!
Von Brekstad fahren wir mit der 710 nach Botngård und dann mit der 721 nach Oksvoll. Carla möchte unbedingt zum Kap Valsneset, was sich als großer Reinfall herausstellt. Flaches Wasser und Schlick, das kann man vergessen. Weiter, mit besserem Wetter und Sonne, geht es Richtung Fauskan. Wir versuchen dort von einer Brücke aus zu fischen, aber die Strömung ist so stark, dass der Blinker auf der Wasseroberfläche schwimmt, wie ein kleines Flügelboot. Trotzdem gelingt es Carla, einen kleinen Dorsch zu fangen. Wir geben das Fischen auf und fahren weiter, wieder nach Botngård. Dort drehen wir links auf die schöne 710 Richtung Åfjord. Auf dieser Straße treffen wir plötzlich auf eine große Elchkuh. Nach 25 km erreichen wir die Straße 715, und nach 22 km sind wir endlich in Åfjord.
Wir
versuchen hier ein Camping zu finden, wo es eine Waschmaschine gibt. Wir finden
eins für 100 NOK + 20 NOK für Strom, aber keine Waschmaschine. Also geben wir
die Idee auf. Es findet sich auch kein guter Parkplatz und wir fahren weiter mit
der 715
in Richtung Osen (60 km). Wir halten 2 bis 3
mal an, wo gute Übernachtungsmöglichkeiten sind, dicht am Meer, oder auf einem
Parkplatz neben der Straße, oder bei einer Brücke, aber Mario findet alle diese
Plätze zu isoliert und hat Angst dort zu schlafen. Er insistiert bis Osen zu
fahren, aber er will nicht neben einem Friedhof, oder einer Kirche, oder einer
Fabrik schlafen. Endlich erreichen wir Osen, ein Dorf im Innenland und nicht
direkt am Meer und wir vereinbaren mit Mario, dass sie dort schlafen und wir
fahren ans Meer zurück, um uns am nächsten Tag um 10.00 Uhr wieder zu treffen.
Wie kehren 10 km zurück und finden einen ruhigen isolierten Parkplatz am Meer bei Sandviksberget. Es sind noch andere Autos und ein Lastwagen geparkt, aber wir sehen keine Leute.
Carla bereitet uns ein Abendessen (1, 2), mit den Miesmuscheln, die wir unterwegs geschenkt bekommen haben. Neben einer Brücke war eine Muschelzucht und Carla unterhielt sich ein wenig mit einem der Arbeiter. Er schenkte uns ca. 1 kg schöne, schon geputzte Miesmuscheln. Außerdem bereitet sie für Morgen auch ein Tomatenfischgulasch (italienisch: Brodetto), weil nicht mehr alle Fische in den Kühlschrank passen. Wir haben zu viele Fische! Aber so gekocht halten sie sich.
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Um 23.30 machen wir einen Spaziergang bis zum nahen Holzkai. Es ist ziemlich windig, aber auch schöne rosa Wolken, erleuchtet von der niedrig stehenden Sonne (3). Um 24.00 kehren wir zum Wohnmobil zurück und sehen zum ersten Mal etwas Wunderbares, einen „Regenbogen in der Mitternachtssonne“ (4).
28. Tag – 28.06.2002 – Freitag: Sandviksberget – Holm – 245/4075 km
Um
9.50 starten wir
nach Osen, um 9.58 sind wir dort und um
10.08 erscheinen Mario und Irene. Sie haben in Dorfzentrum vor einer Bank
geschlafen? Und dabei gibt es überall so herrliche Schlafplätze in der Natur,
neben dem Meer, mit herrlicher Aussicht. Aber Angst bleibt Angst!
Heute ist es ziemlich wolkig, ungemütlich, wie im Dezember kurz vor einem Schneeeinbruch. Aber das Wetter bessert sich bald nach unserer Abfahrt mit der 715 und später mit der 17. Die Sonne kommt wieder hervor und bis Holm ist es wirklich schönes Wetter. Wir halten kurz in Namsos um Lebensmittel einzukaufen, mit den üblichen Problemen mit "Visa". Wir halten am Ufer des schönen Eidsvatnet Sees (1) und lassen uns das Mittagessen von Carla schmecken: schon bereiteten Brodetto von Seelachsen mit Polenta (Maisbrei). Köstlich!
Weiter geht die Reise, mit Sonne, entlang an herrlichen Seen und langen Fjorden Indre Folda (2, 3, 4) immer mit der 17. In Holm kommen wir um 18.30 an und parken im Fährenhafen, auf einem Parkplatz ein wenig erhöht über dem Meer. Wir beobachten das Ankommen und Abfahren der Fähren (5) und beschließen an diesem Platz zu übernachten und am nächstem Tag die Überfahrt zu machen.
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Wir versuchen zu fischen, aber nichts. Mario bemerkt, dass man weit und breit keine Möwe sieht und wahrscheinlich hat er recht. Wo keine Fische sind, sind auch keine Möwen, oder wo keine Möwen sind, gibt es kein Fisch.
Der Abend ist wunderschön, voll von Sonne. Um 23.30 ziehen am Horizont dicke Wolken auf, aber noch ist Sonne (6) und die Nacht ist fast so hell wie der Tag.
29. Tag – 29.06.2002 – Samstag: Holm – Brønnøysund - 83/4158 km
Am Morgen
reihen wir uns mit dem Wohnmobil ein für die Fähre um 10.40 nach
Vennesund,
aber wir haben vergessen, dass Samstag ist und heute fährt diese Fähre am Morgen
nicht. Erst um 11.40 geht es dann endlich los (77 NOK). Später halten wir in
Berg, um Diesel zu tanken und wir finden auf
einem Straßenst(and preiswerte Tomaten, für 30 NOK/kg. In
Brønnøysund im „Spar“ Supermarkt (die Visa
Karte ist akzeptiert) gibt es auch Tomaten, aber für 90 NOK/kg, mehr als 11 €/kg
!!!
Auf einer sehr engen Straße geht unsere Fahrt weiter Richtung Insel Torget. Die Insel ist mit Brønnøysund mit einer schönen großen Brücke verbunden. Auf der Insel Torget wollen wir zum Berg Torghatten (258 m). Er hat in der Mitte seiner Höhe ein von der Natur geschaffenes Loch. Man kann von einer Seite des Berges zur anderen hindurch schauen. Wahrscheinlich ist das Loch in der Eiszeit entstanden und hat die heutigen Dimensionen durch die lange Erosionseinwirkung des Meeres erhalten: Länge 130 m, Höhe bis zu 40 m und die Breite ca. 25 m (1, 2, 3). Die Sage zu diesem Berg: Ein Prinz wollte eine Königstochter rauben und sie flüchtete vor ihm. Als der Prinz versuchte sie mit einem Pfeil aufzuhalten, warf der Vater sein Hut vor den Pfeil um den Pfeil zu stoppen. Im selben Augenblick ging die Sonne auf, der Pfeil durchlöcherte den Hut und als der Hut zu Boden fiel, erstarrte alles zu Stein (6). Vom Parkplatz aus führt in 30 Min ein Wanderpfad bis zum Eingang des Loches (wenn man nicht unterwegs zu viele Blaubeeren nascht!). Auf einer für die Besucher angelegten Treppe gelangt man durch das Loch auf die andere Seite des Berges und hat von dort eine herrliche Aussicht auf den Atlantik mit seinen vielen kleinen Inselchen (4, 5). Von den Landseite her kann man das Loch im Berg nicht sehen, aber wenn man auf dem Atlantik mit einem Schiff vorbeifährt, sieht man es deutlich.
Wir kehren nach Brønnøysund zurück und parken in erster Linie im Hafen (7) dicht am Meer, sehr schön. Mittagessen um 17.00! Am Abend schauen wir 2 mal den riesigen Schiffen der Hurtigruten nach, die von Bergen zum Nordkapp fahren. Früher waren es nur Postschiffe, heute sind es für die Touristen auch schwimmende Luxushotels. Sie sind sehr groß, schön und modern. Um im kleinen Häfen, so wie diesem, anlegen zu können, müssen sie technisch spezial ausgerüstet sein. Sie können sich fast auf der Stelle um 180° drehen und können sich seitlich von Kai entfernen, d.h. senkrecht zum Kai (8, 9, 10), dabei sind sie keine kleinen Boote, sondern Riesen.
In der Nacht, das heißt, es ist taghell auch um 23.00 Uhr, amüsieren wir uns mit drei kleinen Wildenten, ein Weibchen und zwei Männchen. Man sieht, sie bevorzugen die Polygamie. Sie watscheln auf dem Parkplatz zwischen den Wohnmobilen herum, ohne Angst. Ich sitze auf der Treppe unserer Eingangstür und werfe ihnen ein Stücken Brot hin (11, 12), schnell kommen sie herbei und am Ende fressen sie uns das Brot aus der Hand (13). Dann verschwinden sie, aber nach ca. 1 Std. sehen wir sie wieder. Das Weibchen sitzt mit einem Männchen unter einem Bäumchen neben der Straße (14) und das andere Männchen setzt sich ein wenig weiter vom Paar, fast in die Mitte der Straße und macht den „Wächter“ (15). Die Autofahrer müssen drum herum fahren, aber die Norweger haben wirklich viel Verständnis für diese Situationen. Zuletzt gehe ich aber doch raus und scheuche das Tierchen von der Straße, um es nicht länger in Lebensgefahr zu sehen.
Heute haben wir den ganzen Tag mit schönem Wetter verbracht, mit viel Sonne und wenig Wind. Um 0.30 gehen wir endlich schlafen.
30. Tag – 30.06.2002 – Sonntag: Brønnøysund – Levang – 107/4265 km
Um
9.30 stehen wir auf. Die Möwen haben die ganze Nacht geschrieen, so dass man
nicht schlafen konnte. Um 10.
00 geht unsere Reise weiter Richtung Norden
und um 10.30 erreichen wir den Hafen von Horn.
Das Wetter ist „so, so“. Wir warten auf die Fähre und beobachten inzwischen 2
große Seeadler, die über uns ihre Kreise ziehen ohne die Flügel zu bewegen. Um
11.15 fahren wir auf die Fähre nach Anndalsvåg
(71 NOK). Danach fahren wir ohne stoppen
bis zum Hafen von Forvik (17 km). Diese
Küste, wie auch die vorige bis Brønnøysund, ist niedrig, das Meer flach und
schlammig, uninteressant zum Fischen. In Forvik fahren wir um 12.00 auf die
Fähre nach Tjøtta (128 NOK).
Nach der
Fahrt mit der Fähre halten wir nach ein paar Kilometern auf einem Parkplatz, um
das Fußballspiel Brasilien - Deutschland (2:0) zu sehen. Wir können es natürlich
nur im deutschen Fernsehen sehen, denn bei RAI (italienisches Fernsehen) sind
alle Sportprogramme für diejenigen, die nicht die zusätzliche Fernsehgebühr
dafür bezahlt haben, verschlüsselt. In Italien: Bezahle zu schauen! In
Deutschland: Schaue, ohne zu bezahlen! Satellit Fernsehen sieht man noch immer
sehr gut!
Wir setzen unsere Reise fort, vorbei an Sandnessjøen und halten bei der wunderschönen imponierenden Brücke Helgelandsbrua um Fotos zu machen, leider war keine Sonne und die ganze Schönheit der Brücke wird auf den Fotos nicht vermittelt (1). Hohe Mautgebühren: 82 NOK !! Auf der 17 geht es weiter, bei Leira drehen wir nach links und erreichen den Hafen von Levang. Wir parken fast auf dem Kai und gehen gleich angeln. Vier schöne Seelachse und ein Pollack sind die Beute. Ein gutes Brodetto für das Abendessen. Gegen 23.30 gehen wir schlafen, aber vor dem Zubettgehen geht Carla noch einmal angeln und bringt noch 2 Seelachse nach Hause.
31. Tag – 01.07.2002 – Montag: Levang – Holandsfjord – 145/4410 km
Um 10.40
haben wir uns eingereiht für die Fähre nach Nesna.
Ein Wunder: niemand kommt, um das Geld für die Fahrkarte zu kassieren. Diesmal
ist die Überfahrt gratis. Wir fahren weiter und zur „Abwechselung“ regnet es.
Beginnt ein langer, ermüdender und steiler Aufstieg mit vielen Kurven und bald
sind wir in den Wolken. Auf unserem Atlas sind 2 schöne Aussichtspunkte auf den
Sjonafjorden verzeichnet, aber hier sehen
wir nur Nebel. Schade! Als wir abwärts zum Meer hin fahren, wird das Wetter
besser, dann wieder starke Regen, aber bei unserer Ankunft in
Kilboghamn regnet es nicht mehr
(1).
Um 14.30 nehmen wir die Fähre nach Jektvik (2), 148 NOK. Leider verdecken auf dieser Überfahrt dicke Wolken die herrliche Landschaft und einen Erdeglobus auf dem Ufer, das Symbol des Polarzirkels (---P---), können wir erkennen (3).
Nach Jektvik halten wir, immer noch bei Regen, auf einem Parkplatz und gehen raus zum Angeln. Wir fangen 5 kleine Seelachse, die wir ins Meer zurückgeben, weil sie zu klein sind, aber am Ende fängt Carla einen schönen Dorsch, ½ kg schwer.
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Um 17.45 nehmen wir in Ågskaret die Fähre nach Forøy. Dies ist die letzte Fähre auf unserer Fahrt durch die atlantische Inselnstraße in Richtung Bodø (61 NOK). Neben Braset halten wir im Holandsfjorden an, um die schöne Aussicht auf den Svartisenbreen zu genießen, ich glaube es ist der größte in Norwegen. Der Gletscher erstreckt sich von über 1500 m Höhe bis auf ca. 20 m Höhe herab und ist nur noch 200 m weit vom Meer entfernt (4, 5). Wir finden noch einen kleinen Holzkai (6) und beginnen zu fischen. In einer Stunde haben wir ca. 15 Seelachse und als Krönung fange ich einen Riesendorsch von fast 2 kg und über 50 cm lang (7). Alles zusammen über 7 kg Fisch.
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Nach 2 km finden wir einen wunderschönen Parkplatz Holandsfjord, extra ausgerüstet für Wohnmobile, mit hübschen angepflanzten Blumenrabatten und einem Informationspunkt (8). Hier verbringen wir eine schöne ruhige Nacht. Das Wetter ist schön geworden.
32. Tag – 02.07.2002 – Dienstag: Holandsfjord – Saltstraumen – 153/4563 km
Es ist
herrliche Sonne als wir aufwachen und die Aussicht auf den Fjord ist wunderschön
(1,
2).
Der Parkpl
atz ist sehr gepflegt und ordentlich, ringsum Grün und Blumen
(3). Es gibt
für Touristen die Informationen mit vielen Prospekten, es gibt Süßwasser,
Waschbecken, Toiletten, alles sehr sauber und für Wohnmobile eine
Entsorgungsanlage für das chemische WC. Alles gratis!
In der Nähe ist ein Wanderweg durch den niedrigen Wald am Fjord entlang. Er ist beschildert und in 3 Sprachen findet man Informationen über die Flora und Fauna dieses Gebietes mit Zeichnungen und Fotos: z.B. wann die ersten Rentiere gekommen sind, die Elche und wie viele es gibt, Bericht über die Forstwirtschaft und den Holzreichtum usw. Alles sehr lehrreich und interessant. Es ist ein wunderschöner Spaziergang (4, 5) durch die Natur mit herrlichen Landschaftsbildern (6, 7). Außerdem gibt es Bänke zum Ausruhen (8, 9), angelegte Angelplätze (10). Um 12.50 fahren wir weiter (11). Sofort nach Glomfjord halten wir auf einem Platz mit herrlicher Aussicht und Sonne (12, 13). Carla bereitet ein gutes Mittagessen (14). Wir wollten in Glomfjord halten, aber wir sind durch einen Tunnel unter der Stadt hindurch gefahren und so haben wir sie nicht gesehen.
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Nach Ørnes, halten wir, bei Reipå, auf einem wunderschönen Strand(+), es ist tolles Wetter und Carla (15, 16) in leichtem Sommeranzug und ich oben nackt spazieren fröhlich am Strand entlang und genießen die Sonne, bis nicht ein kleiner Regen vom Meer her erscheint und uns ins Wohnmobil zurückscheucht. Eine norwegische Familie, mit kleinen Kindern badet im Meer bis zum Hals.
Der Fahrt geht weiter mit der 17, dann drehen wir auf die 838 um einen Parkplatz für die Nacht zu finden (17, 18). Wir kommen bis Inndyr, aber wir kehren um. Das Ufer ist flach und gefällt uns nicht. Wir beschließen bis Saltstraumen zu fahren und dort zu bleiben. Das Wetter ist schön.
In Saltstraumen kommen wir um 19.45 an und finden unter der riesigen Brücke einen prima Platz (P), für Wohnmobile vorgesehen. Und gratis dazu!
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Saltstraumen ist einer der einmaligen Flecken auf der Erde, eine Meeresenge zwischen dem großen Fjord Saltfjorden, der sich zum Atlantik hin öffnet zu einem anderen großen Fjord, dem Skjerstadtfjorden, der ca. 50 km lang ist. Ein Ausgang zum offenen Meer hin ist Saltstraumen, der andere, auch sehr eng, ist Godøystraumen. Durch Saltstraumen (19, 20), ca. 1,5 km lang und 150 - 400 m breit, fließen alle 6 Stunden, täglich 4 mal, zwei mal nach draußen und zwei mal nach innen, mit dem Wechsel von Ebbe und Flut, enorme Wassermassen. Alle 6 Stunden schieben 400 Millionen m³ Wasser hin oder zurück und drängen sich durch die Meeresenge. Die enorme Wassermenge verursacht eine Strömung (Straume) bis zu 20 Meilen/Std. und es bilden sich Strudel mit einem Durchmesser bis zum 10 m und einer Tiefe bis zum 5 m (20). Natürlich, mit diesem Wasser kommen auch ganze Schwärme von Fischen durch diese Enge, ein Platz von dem alle Angler träumen, ein Eldorado für Sportangler. Saltstraumen ist weltweit bekannt und einmal im Jahr, im August, findet hier eine Weltmeisterschaft im Seelachsfischen statt. Der größte hier gefangene Seelachs wog 22,7 kg, wurde präpariert und hier im Museum ausgestellt.
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Natürlich gehe ich nach unserer Ankunft gleich angeln und fange drei schöne Seelachse, ca. 1,5 kg. Ein junger Norweger, der nicht weit von mir entfernt fischte, hat mit einem relativ kurzen Angelstab und kleinem Blinker einen Dorsch von ca. 14 kg (21, 22) gefangen (als ich ihn mit unserer kleinen Waage gewogen habe, ist sie kaputt gegangen, ihr Limit war 13,5 kg). Alle bestaunten den riesigen Fisch mit dem enormen Kopf.
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Am Abend, als die Sonne schon tief steht (23), machen wir einen Spaziergang am kleinen See (24), der sich dicht bei der Meeresenge, 30 m weit und nur 5-6 m über dem Meeresspiegel, befindet. Die Möwen kommen hier baden. Wir gehen auch auf die große, hohe Brücke, die über die Meerenge führt. Von hier aus haben wir eine herrliche Aussicht über Saltstraumen in alle 4 Himmelsrichtungen und den von der Nachtsonne erleuchteten "bunten" Himmel (25).
33. Tag – 03.07.2002 – Mittwoch: Saltstraumen - 0/4563 km
Wir
bleiben
den ganzen Tag auf unserem Parkplatz (P)
(1).
Am Vormittag machen Carla und ich einen Sp
aziergang
(2) am Ufer der Meeresenge
entlang
und am
Nachmittag, mit Regen, gehe ich fischen unter der Brücke. Erfolg: 13 Seelachse,
zwei davon schön groß von ca. 1 kg, alle zusammen um 5 kg. Leider hatte ich
keinen guten Standplatz. Die Felsen sind rund und glitschig und man kann nicht
überall angeln,
den die Strömung ist zu stark
und die
guten Plätze unter der Brücke sind nicht viele.
Man darf bloß nicht ins Wasser fallen! Die Möglichkeiten sich zu retten sind
sehr gering!
Das Wetter ist heute wechselhaft. Sonne und Regen.
Heute machen wir ein großes Abendessen zusammen mit Mario und Irene. Sie fahren morgen allein weiter, zurück Richtung Italien, denn ihre Ferien enden am 15.07.
34. Tag – 04.07.2002 – Donnerstag: Saltstraumen – 0/4563 km
Um 9.00 fahren Mario und Irene ab. Ich gehe dann wieder fischen und fange 5 schöne Seelachse und 6-8 kleine werfe ich zurück ins Meer.
Nach dem Mittagessen beschließen wir ins Camping "K" umzuziehen. Es befindet sich ganz in der Nähe. Wir wollen Wäsche waschen und mal wieder ausgiebig duschen usw. Preis: Wohnmobil 100 NOK mit 2 Personen inklusiv im Preis, Strom 25 NOK, warmes Wasser + Dusche inklusiv im Preis, Waschmaschine mit sehr großer Kapazität 25 NOK für einmaligen Gebrauch, Trockenmaschine 25 NOK für einmaligen Gebrauch. Ich nehme Stromanschluss, so kann ich alle Batterien voll auffüllen.
Natürlich gehe ich auch angeln und bringe wieder 10 schöne Seelachse nach Hause.
Heute habe ich über 6,5 kg gefangen! Jetzt haben wir zuviel Fisch und schenken viel davon den Nachbarn. Von den großen Fischen machen wir Filets und sie gehen in die Tiefkühltruhe.
Um Mitternacht gehen Carla und ich auf die Brücke (2, 3) um die Mitternachtssonne zu sehen (4, 5, 6)!
35. Tag – 05.07.2002 – Freitag: Saltstraumen – Bodø – Å 42/4605 km
Am
Vormittag regnet es mal wieder, diesmal Nieselregen, aber als wir um 13.10
losfahren
Richtung Bodø, hört es
auf. In Bodø sind wir
um 13.50 und reihen uns in die Warteschlange für die Fähre zu den Lofoten um
17.00 Uhr ein. Wenn wir nur 15 Min später gekommen wären, hätten wir keinen
Platz mehr auf dieser
Fähre
bekommen, und hätten noch eine Stunde mehr auf die nächste warten müssen, bis
18.00. Das wäre nicht so schlimm, aber der Unterschied ist hier: die Fähre um
17.00 fährt nonstop 3 Stunden bis Moskenes,
mit Ankunft heute um 20.00, die um 18.00 Uhr macht Stopp auf den Inseln
Røst und Værøy
und erreicht Moskenes erst nach fast 8 Stunden, morgen um 01.45. Wir wussten das
nicht vorher und hatten Glück! Um 15.00 beginnt der Fahrkartenverkauf (Wohnmobil
+ 1 Passagier 569 NOK, Wohnmobile über 6 m zahlen das Doppelte!). Bei der
Abfahrt regnet es, aber nicht lange!
Die Fähre M/S „Bodø“ (1, 2, 3) mit der wir zu den Lofoten reisen (4, 5, 6) hat folgende technischen Daten: L 80 m, B 18 m, Geschwindigkeit 19 Meilen/Std., fast 4000 BRT und die Motoren ca. 8000 kW. In Moskenes (7) fahren wir um 20.15 aus dem Bauch dieses schönen Fährschiffes heraus und drehen gleich nach links, um nach 4 km im südlichsten Ort der Lofoten, mit dem sehr kurzen Namen: Å, anzukommen. Hier endet die Straße, die von Andenes im Norden bis hierher im Süden die Lofoten überquert (siehe 06.07 - Karte 2). Hier waren wir schon 1995, genau auf diesem Parkplatz am Ende der Straße und ganz alleine. Heute ist der Parkplatz voll mit Wohnmobilen, (mindestens 15 Stück) und Autobussen.
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Es gibt jetzt auch einen Weg teilweise asphaltiert, der nach Süden führt. Der war früher auch nicht da. Am Weg finden wir einige Zelter, die hier frei ihre kleine Zelten montiert haben, in einer unberührten Natur, aber trotzdem nur 500 m weit von Zivilisation entfernt.
Wir machen einen Spaziergang nach Süden zum Meer hin. Es regnet nicht und der Boden ist trocken, d.h., dass es auch vorher nicht geregnet hat. Das Dorf Å hat sich vergrößert, neue Häuser und Objekte für den Tourismus.
Die Nacht ist ruhig, ohne Motorengeräusch, nur die Möwen sind nicht gerade sehr leise.
36. Tag – 06.07.2002 – Samstag: Å - Reine – 10/4615 km
Wir
wachen
auf mit Regen. In der Nacht sind neue Wohnmobile eingetroffen und 2 Wohnwagen.
Am Vormittag
ko
mmen große Autobusse. Manche machen hier Pause auf ihrer Reise
zum Nordkapp. Einer ist mit Touristen aus die Tschechei gekommen. Alle gehen das
Fischerei Museum besichtigen, welches sich in Å
befindet.
Um 13.00 hört es endlich auf zu regnen, aber als wir um 14.30 nach Reine abfahren, regnet es schon wieder. In Reine (1) ist alles trocken, ohne Regen, aber viel Verkehr. Rettungsmannschaften, Hubschrauber, die Bundesstraße voller Autos, alle schlecht geparkt, Gruppen von Leuten neben den Autos, und alle schauen auf die Berge, teilweise mit Ferngläsern. Etwas ist passiert?! Wir erfahren, dass 6 junge Ungarn (3 Jungen und 3 Mädchen), welche mit einem modernen Kleinbus hier angekommen waren, sind in die nahe gelegenen, steilen Berge gestiegen, um Bergsport zu machen. Dort wollten sie eine steile Bergwand, ca. 300 m hoch, die zum Teil mit Schnee bedeckt war, überqueren. Dabei ist einer der Jungen in eine tiefe Spalte, zwischen Felsen und Schnee, gestürzt. Seine Kameraden haben ihn 2 Tage lang gesucht und am Ende haben sie den Rettungsdienst allarmiert, der ihn endlich, leider tot, gefunden hat. Der Hubschrauber fliegt hinauf um den Leichnam zu bergen. Wir haben im Hafen geparkt, zufällig in der Nähe der jungen Ungaren. Nach der Rückkehr des Hubschraubers, werden die jungen Leute in die Polizeistation gerufen, die sich hier in der Nähe des Kais befindet. Wohl zur Identifikation. Sie kehren in Tränen zurück und weinen am Ufer um ihren Freund. Wohl die traurigsten Ferien ihres Lebens! Wir kennen sie nicht, aber wir sind mit ihnen traurig.
Gegen 18.30 beginnt es wieder zu regnen. Nach dem Regen probieren wir am Ende des Hafens angeln und fangen nur 2 kleine Dorsche. Später machen wir noch einen Spaziergang auf dem neuen Kai im Bau.
37. Tag – 07.07.2002 – Sonntag: Reine – Flakstad – 337/648 km
Die ganze
Nacht hat es schrecklich gegossen. Am Morgen füllen wir unsere Wasservorräte im
Hafen von Reine auf.
Im kleinen Supermarkt kaufen wir Lebensmittel, Blinker, Diesel und stecken die
Post ein
(1).
Weiter geht unsere Fahrt durch Hamnøy und trotz Regen halten wir, um die Möwen zu fotografieren, die auf ihren Nestern brüten. Sie bauen sie an den fast vertikalen Felswänden (2, 3), auf kleinen Felsvorsprüngen und ich wundere mich, dass die Jungen, nicht aus dem Nest ins Meer fallen. Jedenfalls kreischen sie und machen ein Mordsspektakel.
Nach Hamnøy fahren wir zu unserem „alten“ Angelplatz (+), wo wir vor 7 Jahren 13 schöne Seelachse herausgefischt hatten. Damals war herrliche Sonne und heute stört uns der Nieselregen. Wir fangen diesmal nur drei kleine Fische, die wir ins Meer zurückgeben. Nach unseren vielen Angelerfolgen wollen wir uns nicht mehr mit so kleinen Fischen begnügen. Carla ist es gelungen, sich in einer großen Alge festzuhaken und beim Ziehen den Angelstab zu zerbrechen. Wir unterbrechen diese erfolglose Fischerei und fahren weiter bis zu einem Parkplatz bei Flakstad auf offener Straße in einer Bucht (4, 5).
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Carla (6) und ich machen herrliche Spaziergänge auf dem langen Strand (7, 8) mit feinem weißen Sand. Das Wetter ist viel besser geworden. Am Abend kommen noch andere Wohnmobile, um hier zu übernachten. In der Nacht herrscht eine himmlische Ruhe.
38. Tag – 08.07.2002 – Montag: Flakstad – Napp – 25/4673 km
Wir wachen
mit Sonne auf, aber schon um 10.00 beginnt es regnen. Um 10.20 fahren wir weiter
Richtung Norden.
Im Hafen des kleinen Fischerdorfes Napp, wo
man uns 1995 in einer kleinen Fischfabrik einen dicken Dorsch geschenkt hatte,
halten wir.
Wir parken etwas außerhalb des Ortes am Ende des Kais. Die Sonne ist wieder da und so gehe ich gleich angeln (1). Hier beißt einer nach dem anderen an und im Nu habe ich 13 schöne Seelachse und einen großen Dorsch von 56 cm, alles zusammen ca. 5,5 kg Fisch (2). Nach dem Mittagessen ruhe ich mich bei einem Mittagsschläfchen von der „schweren Arbeit“ aus. Carla ist inzwischen in die kleinen Hügel, die gleich neben unserem Wohnmobil beginnen, gestiegen und hat herrliche Blaubeeren mitgebracht (3).
Nach meinem Mittagsschlaf klettern wir zusammen auf den großen Hügel (#) (4), über bemooste Steine und niedriges Gestrüpp (ca. 200 m über dem Meeresspiegel). Auf dem Foto, unten, sieht man gut und klein in der Ferne unser Wohnmobil auf dem Kai geparkt, auf der linken Seite den Hafen (5). Jetzt haben wir schöne Sonne, und eine herrliche Aussicht über den Fjord (6) und auf die Inseln (7, 8). Wir machen vor Begeisterung viele Fotos (9, 10).
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Als wir zurück kommen, haben wir Nachbarn vor gefunden, zwei Wohnmobile mit Italienern und viele Kinder. Sie versuchen vom Kai aus zu angeln, aber ohne Erfolg. Sie versuchen es mit Ködern, wie wir 1995, aber natürlich bekommen sie nichts. Ich mache für sie einen kurzen „Kursus im Fischen“ und am Abend fahren sie voll mit Fischen ab.
Fürs Abendessen macht Carla uns 10 Eierpfannkuchen mit frischen Blaubeeren + Zucker. Für die Götter und um die Finger abzulecken. Um 23.00 gehe ich mal wieder fischen und fange noch 6 Seelachse, ca. 2 kg. Um 01.00 ins Bett. Die Nacht ist ruhig.
39. Tag – 09.07.2002 – Dienstag: Napp – Henningsvær –133/4806 km
Am
Vormittag geht Carla fischen, mit meiner Angel, denn ihre ist kaputt. Sie fängt
5 schöne
Seelachse (2,0 kg). Um 12.10 reisen wir aus
Napp ab
.
Nach 1,5 km fahren wir in einen Tunnel (65 NOK) unter die Meeresenge. Die Tunnel
verbindet jetzt die Inseln Flakstadøy und
Vestvågøy.
Nach dem Tunnel halten wir in Leknes, um im Supermarkt Lebensmittel und Blinker einzukaufen, außerdem müssen wir tanken. Nach Leknes geht es rechts ab bis Mortsund. Dies ist ein kleiner, malerischer Hafen, auf der Spitze eines Kaps gelegen (1, 2), zum offenen Meer hinaus, aber durch kleine vorgelegte Inseln gut geschützt (3, 4). Wieder parken wir 2 m vom Meer entfernt (5) und essen in himmlischer Ruhe Mittag (6, 7). Nach dem Mittagessen fahren wir auf kleinen Nebenstraßen weiter, überqueren einen kleinen Bergpass (8) und erreichen Sennesvik (9). Wir machen eine Runde durch das Dorf und fahren dann weiter nach Stamsund. Im Hafen finden wir die M/S „Finnmark“, ein anderes großes Linienschiff der Hurtigruten, welches auch hier in diesem kleinen Hafen angelegt hat, aber nur für 1 oder 2 Stunden. Wir verfolgen vom Kai aus seine Abfahrt in Richtung Nordkapp (10) und fahren dann weiter auf die 815.
Unterwegs kommen wir in eine Bucht, bei Horn, und sehen dort an der Küste einen toten, gestrandeten Wal von 10 – 12 m Länge. Das Tier hat am Bauch eine große Wunde, wahrscheinlich hat er sich im Kontakt mit dem Boden oder mit einem Felsen in dieser flachen Bucht schwer verletzt. Die Leute sagten, man musste ihn töten, denn er war nicht mehr zu retten. Jetzt liegt er hier (11) auf dem Ufer, umgeben von kleinen roten Bojen (12). Armer Wal!
Wir kommen wieder auf die E19 und halten unter der großen Brücke, die die Enge von Gimsøystraumen überbrückt. Wir wollen fischen gehen, aber es gibt keinen guten Platz zum Parken und um ans Meer hinab zu steigen. Wir fahren weiter, denn wir haben eigentlich reichlich Fische zum Aufessen, und nach ein par Kilometern drehen wir nach rechts auf die 816 und kommen gegen 21.00 in Henningsvær an. Hier haben wir 1995 damals zum ersten Mal den ersten Fisch gefangen, auf unserer Rundreise durch ganz Skandinavien.
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Wir machen mit dem Wohnmobil eine Rundfahrt durch die kleine Stadt, die wir fast nicht mehr erkennen. Es gibt viele neue Häuser, viele Touristen und Autos. Auf dem Parkplatz, wo wir damals ganz alleine waren, stehen 15 Wohnmobile. Wir fahren mit der Straße 1 km zurück und halten auf einem schönen, ruhigen Parkplatz dicht am Meer (+) zum Essen und auch Angeln. Aber von Fischen keine Spur. Alles was wir fischen ist Mitternachtssonne (13, 14) mit einem Foto um 0.30 Uhr. Um 1.30 kehren wir auf den Parkplatz im Ort zurück und ab ins Bett!
40. Tag – 10.07.2002 – Mittwoch: Henningsvær – Stokmarknes – 97/4903 km
Nach
9.00
wachen wir auf. Der Himmel ist wolkig mit hohen Wolken und am Horizont ist ein
wenig blauer Himmel zu se
hen und ein paar Sonnenstrahlen kommen hervor. In der
Nacht haben uns die Möwen mit ihrem Schreien gestört, aber wir haben es
überlebt! Die Möwen haben ihre Nester auf dem nahen Strand und manchmal in der
Nacht, nach einem relativ ruhigen Zeit, fängt eine Möwe an zu schreien, nur der
Herrgott weiß warum?! Die anderen antworten alle, nun es beginnt ein
fürchterliches Schreikonzert, das wie auf ein Kommando auf einmal wieder
aufhört. In diesem kurzem Intervall, wenn ruhig ist, muss man schnell fest
einschlafen und so überleben.
Um 12.20 verlassen wir Henningsvær und parken 1 km entfernt (+) außerhalb des Dorfes neben dem Meer. Carla geht angeln, aber ohne Erfolg. Sie bringt zwar keine Fische, aber dafür eine Menge köstlicher Blaubeeren zum Nachtisch. Ich schreibe mit dem Computer mein Tagebuch.
Wir fahren
um 16.00 Richtung Norden weiter, zuerst mit der 816
und dann mit der E10 in Richtung Svolvær. Wir halten in
Kabelvåg
(1)
und machen einen Spaziergang bis zum Hafen
(2).
Es ist eine hübsche kleine Stadt. Wir fahren weiter bis
Svolvær, wo wir glauben, einen besseren
Parkplatz zu finden, aber wir finden viel Industrie vor, viel Verkehr und Staus
und flüchten. Bis Fiskebol halten wir noch
zweimal auch zum Angeln und Carla fischt tatsächlich einen schönen Seelachs von
einem ½ kg.
Wir
erreichen den Hafen von Fiskebol, wo die Fähre nach Melbu ablegt, aber wir
drehen links, und mit einer relativ breiten Straße, nicht asphaltiert, aber mit
einigen Löchern. Wir halten endlich nach Sellåter,
im engen, tiefen und schönen Morfjorden. Wir
parken auf einem sehr isolierten Platz neben einem schönen Strand und wollen
hier die Nacht verbringen. Wir versuchen auch zu fischen, aber als die Flut in
dem engen Fjord einsetzt, wird die Strömung ziemlich stark und bringt viele
Algen mit sich. Wir beginnen unsere Blinker in den Algen zu verhaken und schnell
hören wir mit diesem Sport auf. Außerdem beginnt es zu regnen und wir wollen nun
doch die Fähre nach Melbu nehmen.
Wir fahren um 21.40 nach Fiskebol und um 22.40 nehmen wir die Fähre (96 NOK). Es ist schon spät, aber das ist hier kein Problem, weil es auch nachts taghell ist. Nach 20 Min sind wir in Melbu (der Regen hat aufgehört) und fahren weiter nach Stokmarknes. Um 23.30 halten wir auf unseren schon bekannten Parkplatz, wo wir schon in Jahr 1995 übernachtet hatten.
41. Tag – 11.07.2002 – Donnerstag: Stokmarknes – Stø – 113/5016 km
Heute
beginnt ein herrlich warmer und sonniger Tag. Schon um 8.00 schmeißt Carla mich
aus dem Bett. Mein Protest hilft mir gar nichts. Wir fahren ab,
Richtung Norden, überqueren Sortland und bei
der Brücke nach Strand
(1)
verlassen wir die E10 und fahren
mit der 821, immer weiter Richtung Norden. Wir kommen in
Myre an und nehmen eine falsche Straße und
enden in einem Villenviertel, mit Geschwindigkeitsbeschränkung 30 km/Std.
Endlich finden wir Ausgang und reisen nach Nyksund
(12 km). Die Straße ist sehr eng, auf den letzten 9 km nicht asphaltiert und
sehr abgenützt, nicht zu empfehlen. Endlich um 13.30 erreichen wir am Ende der
Straße Nyksund, ein kleines Dorf von 10 Häusern auf einer kleinen Halbinsel. Wir
sonnen uns, es ist sehr warm, und versuchen auch ein bisschen zu angeln, aber
kein Fisch ist zu sehen. Wir wollen hier eigentlich übernachten, aber als wir
nach einem Spaziergang unseren Parkplatz aus der Ferne genauer betrachten sehen
wir den Berg voller Geröll und Steine hinter unserem Platz
(2).
Wenn hier etwas runterrollt!!
Um 16.40 mit herrlicher Sonne, drehen wir um (3). Vor Myre fahren wir diesmal nach links und erreichen mit einer schönen, asphaltierten Straße das kleine Dorf Stø. Luftlinie zwischen Nyksund und Stø sind nur 6 km, wir haben aber 27 km gemacht, weil es keine direkte Verbindung zwischen diesen Orten gibt. In Stø ist ein schöner Hafen, und ein Camping, man kann von hier aus auch auf einem Fischerboot einen Ausflug auf den Atlantik buchen, um die Wale zu beobachten. Es gibt hier Touristen und auch jemand, der badet.
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Wir finden, wie meistens, einen Parkplatz neben dem Meer (4), auf einem Platz zwischen dem Dorf und dem Camping. Am Abend (23.30) gehen wir fischen auf dem Hafendeich (5) und ich fange 5 Seelachse und Carla einen kleinen Dorsch (alles 2 Kg). Es weht ein warmer angenehmer Wind. Dass der Wind warm ist, ist nicht selten, aber er kommt aus Norden?
Während des Fischens sehen wir auf einmal, 20 m weit von uns entfernt, einen Kopf aus dem Wasser hervorkommen. Es ist ein schöner Seehund. Er schaut mit seinen niedlichen runden Augen, was wir machen und verschwindet dann wieder. Wir sehen ihn nochmals auftauchen, etwas weiter entfernt, aber immer im Hafen.
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Wir kehren in unser „Häuschen“ zurück und hier erleben wir eine wunderschönes Schauspiel. Hier steht um 24.00 die Sonne ziemlich hoch über dem Horizont und geht von unserer linken Seite auf die rechte und kommt über eine schmale lang gestreckte Insel, uns gegenüber (6). Die Insel verdeckt die untere Hälfte der Sonne und der obere Teil „rollt“ sozusagen über die ganze Insel bis auf deren rechte Seite (7). Es sieht wunderbar aus, wie die orangefarbene Sonne langsam über die Insel zieht, um dann am rechten Ende in den Himmel emporzusteigen. Es ist schon 2.30 nachts (oder morgens), es ist warm, als wir noch immer vor unserem offenen Fenster (8) in unserem Wohnmobil sitzen und dieses herrliche Naturphänomen betrachten.
42. Tag – 12.07.2002 – Freitag: Stø – Andenes–185/5201 km
Wir
wachen
auf durch einen heftigen Wind, der mit seinen Böen an unsere Bora erinnert. Früh
am Morgen um 6.
00 war der Himmel klar und jetzt um 8.00 ist alles bewölkt mit
hohen Wolken, aber es ist nicht kalt.
Wir machen einen Spaziergang in den Ort bis 12.00 und sehen, dass die Möwen hier ihre Nester dicht bei den Wohnhäusern bauen. Auf der einen Seite der Straße sind Wohnhäuser auf der anderen ein Felsen und hier ist alles voll mit Möwennestern (1), Nestern mit Eiern, Möwenkindern (2), brütenden Eltern etc. Sie scheißen überall und machen einen Heidenlärm. Wie halten die Leute, die hier wohnen, das aus? Sie sind von dem Krach nur 10 m weit entfernt, dass ist mir nicht geheuer!
Nach 12.00 reisen wir ab. Wir kommen an dem Ort Klo vorbei (3) und erreichen dann Gisløy. Nicht schön, besonders mit diesem feuchten Wetter. Wir drehen zurück, passieren Myre und - als wollten wir Ärger suchen - fahren wir auf eine andere kleine Seitenstraße in Richtung Alsvåg. Natürlich, nach wenigen Kilometern hört der Asphalt auf, die Straße wird schlecht und es beginnt auch noch zu regnen. Mist! Nach Haugen kommen wir endlich auf die 821 und fahren weiter bis Sortland, überqueren die große Brücke nach Strand und beschließen die 82 zu nehmen. Wir wollen im Norden der Lofoten die letzte Insel, Andøy, besuchen. Auf Andøy befindet sich das nördlichste Kap der Lofoten und die Stadt Andenes. Nach ca. 20 km halten wir auf einem Parkplatz neben der Straße (+), wir essen Mittag und gehen schlafen. Ich kann nicht mehr fahren, denn ich bin todmüde, weil wir die letzte Nacht damit verbracht haben, die Mitternachtssonne zu verfolgen. Außerdem regnet es im Moment in Strömen. Wir schlafen bis 19.30 und fahren dann weiter. Es regnet immer noch. In Risøyhamn, nach der Brücke, die auf die Insel Andøy führt, halten wir und suchen einen Platz zum Schlafen, aber wir finden nichts geeignetes und beschließen, bis nach Andenes (Karte) durchzufahren. Die Fahrt geht immer auf der 82 an der Ostküste der Insel entlang.
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Es regnet und regnet, öde Landschaften, vielleicht auch, weil alles grau in grau ist durch den Regen. Plötzlich kommt es uns der Gedanke: Alles lassen und nach Hause zurückkehren. Cataldo muss am 16.07. operiert werden und nach 2-3 Wochen aus dem Krankenhaus kommen und wir denken, es ist das Beste, zurück zu reisen. Auch das Wetter trägt zu unserem Entschluss bei! Früher ist uns nie der Gedenke gekommen, weil auch Jasmin bis jetzt nicht unsere Hilfe wünschte. Aber nun ist der Entschluss in 2 Minuten gefasst.
Um 21.30 kommen wir endlich in Andenes an. Wir halten auf dem Parkplatz im Stadtzentrum, nahe bei dem großen Leuchtturm und verbringen eine ruhige Nacht, aber mit Regen.
43. Tag – 13.07.2002 – Samstag: Andenes – Fauske – 343/5544 km
Die
ganze
Nacht gießt es in Strömen und der Regen trommelt auf unser Dach. Am Morgen
kommen neue Wohnmobile und eine depperte Frau, mit einem Wohnmobil mit deutscher
Nummer, parkt einen halben Meter weit von unserem Wohnmobil entfernt, so dass
wir kaum noch die Tür öffnen können. Es gibt viel Platz auf dem Parkplatz, aber
sie muss sich ausgerechnet so hinstellen, dass wir nur die Wand von ihrem
Wohnmobil sehen können. Wir stehen auf, ich lasse gleich den Motor an, und wir
fahren auf den Kai, nahe ans Meer, um wie gewohnt, das Frühstück mit einem
schönen Ausblick zu genießen.
Das Wetter ist nicht schön, der Regen nieselt, und wir machen einen Spaziergang am Kai entlang (1) und um den Leuchtturm herum (2). Wir besuchen auch das Walfang Museum, dass sehr interessant ist. Vor dem Museum ist ein größer Kieferknochen eines Wals zu sehen (3). Kaum zu glauben aber er ist 2 m lang und 1m hoch!
Wir gehen zur Post und zum Market, dann kaufen wir noch Diesel und um 13.45 beginnt unsere Rückreise, auf der wir keine langen Aufenthalte mehr machen wollen. Nun wollen wir möglichst schnell nach Hause. Wir nehmen nicht mehr die Küstenstraßen sondern folgen der E6, auf der man im Inland Norwegens relativ schnell nach Süden kommt.
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Heute fahren wir auf der Ostseite der Insel die Küstenstraße entlang, über Stave Richtung Nordmela. Diese Straße ist viel angenehmer als die gestrigen (82). Sie ist gerade, wenige Kurven und hat einen guten Straßenbelag, man kann ziemlich schnell fahren und die Landschaften ringsum sind auch hübscher. Wir durchqueren Risøyhamn und kommen auf die 82. Wir fahren an der Brücke Strand - Sortland vorbei und fahren auf der E10 weiter. Um 16.00 erreichen wir Lødingen. Das Wetter ist gut, nur bei Forfjord hat es ein bisschen geregnet. Wir stellen uns in die Wartenreihe um die Fähre zu nehmen und Carla macht inzwischen das Mittagessen. Um 17.15 fahren wir los mit der Fähre (168 NOK) nach Bognes (4).
Die Straße von Bognes nach Süden ist sehr schön. Es gibt viele Tunnel. Die Natur ist sehr schön, die Landschaften bezaubernd. Der große Berg, der aus einem einzige Stein gemacht zu sein scheint (5) und wunderschöne Bergketten (6). Um uns auszuruhen, halten wir am Meer. Ich versuche zu fischen, aber es gibt nichts! Es ist auch nicht wichtig, denn morgen werden wir in Saltstraumen sein, und dort gibt es Fische im Überfluss.
Gegen 23.00 kommen wir in Fauske an, nachdem wir heute 343 km hinter uns gebracht haben! Wir finden einen guten Parkplatz, dicht am Meer, schön und ruhig!
44. Tag – 14.07.2002 – Sonntag: Fauske – Saltstraumen – 60/5604 km
Als wir
aufwachen, ist herrlicher Sonnenschein. Um 11.15 fahren wir los nach
Saltstraumen
(Karte).
Heute müssen wir noch viel fischen, denn uns erwartet in den nächsten Tagen eine
lange Reise durch das Inland, wo das Meer weit weg
ist.
Um 12.30 erreichen wir Saltstraumen. Wir parken wieder auf unserem alten Platz (P). Carla macht Mittagessen und danach geht sie Blaubeeren suchen und ich schaue mir das Motorrennen (Rossi) im TV an.
Am Nachmittag gehen wir dann fischen. Zehn Seelachse, alle zusammen 3,5 kg Fisch. Morgen möchte ich an eine Stelle am Ufer der Meeresenge gehen, ungefähr 200 m von der Brücke entfernt in Richtung Ozean, wo ein großer Felsen im Wasser ist. Auf diesen Felsen muss ich ca. 20 Min früher, bevor der Wechsel zwischen Ebbe und Flut einsetzt, sein. Dann habe ich ca. 1 Stunde Zeit zum Fischen.
In diesen ersten Stunden nach dem Gezeitenwechsel ist die Strömung noch nicht so sehr stark, während später die Geschwindigkeit zunimmt und der Blinker nur noch wie ein Flügelboot auf dem Wasser schwimmt. In Saltstraumen kann man einen touristischen Prospekt bekommen mit einer Tabelle, wo alle Uhrzeiten (genau auf die Minute) vom Stromwechsel, in eine oder andere Richtung, angegeben sind und das für jeden Tag von April bis Dezember, so dass jeder die ganz genaue Zeit für seinen Angelbeginn programmieren kann (dies kann man auch im Internet finden: www.bodoe.com. Die detaillierte Beschreibung der Meeresenge von Saltstraumen und des Gebietes um Bodø findet man auf derselben Web-Seite.
Das größte Problem ist jedoch, wohin mit dem ganzen Fisch. Wir haben die Tiefkühlbox WAECO, aber sie funktioniert nicht gut, und sie ist, meiner Meinung nach, schlecht konstruiert. Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Der Gefrierraum hat auf seinem Boden eine Vertiefung von etwa 4 Litern. Wenn die Kühlbox voll ist (18 Liter), beginnt der tiefgefrorene Fisch, der auf den Boden ist in der Vertiefung, abzutauen und weich zu werden. Natürlich kann man den Fisch in der Vertiefung nicht lange aufheben, weil er zu stinken beginnt. Oben sind die Fische gut gefroren und hart wie ein Stein, aber das nützt nicht viel. Wahrscheinlich hat WAECO um die Vertiefung herum keine Kühlspirale eingebaut und so kann der Fisch in der Vertiefung nicht gekühlt werden. Weil es in der Kühlbox keine Luftzirkulation gibt, beginnt aufzutauen, was schon eingefroren war. Aus den Fischen beginnt auch das Blut zu laufen. So kann ich nur eine Kapazität von 10 – 12 Liter von dieser Box auszunutzen, aber mir war sie für 18 Liter verkauft. Ich muss bei WAECO protestieren, denn ich habe viel bezahlt, aber ich musste mich in meinem ganzem Urlaub noch obendrein ärgern.
45. Tag – 15.07.2002 – Montag: Saltstraumen – Laksfossen – 355/5959 km
Um 6.30 stehe ich auf und um 7.00 bin ich schon in der Meeresenge, dicht beim Felsen. In diesem Moment bewegt sich das Wasser kaum, es ist hoch, aber in kurzer Zeit wird es beginnen in Richtung Ozean zurückzuströmen. Ich muss die Hosenbeine hochkrempeln und bis zum Knie durch das Wasser waten um auf „meine Insel“ zu kommen. Ich klettere auf den Felsen, der jetzt eine kleine Insel ist (ca. 6-8 m²). In einer Stunde fange ich 17 Seelachse und 2 kleine, die ich wieder ins Wasser zurückwerfe, damit sie noch wachsen können. Alle zusammen 6 kg Fisch. Eine gute Fischerei! Es war ein wenig schwierig auf dem glitschigen, schrägen Felsen zu stehen, das Gleichgewicht zu halten und die Fische aus dem Wasser zu ziehen, sie von der Angel zu nehmen und aufzupassen, dass sie nicht ins Wasser rutschen. Wenn vielleicht jemand mit mir gewesen wäre, um mir zu helfen, hatte ich 50% mehr fangen können (1). Auf dem Weg zum Wohnmobil, verschenke ich 10 Fische an die deutschen Wohnmobile und die restlichen 7 legen wir in Salz ein. In der Kühlbox ist kein Platz mehr. Als ich zum Wohnmobil zurückkehre, schläft Carla immer noch.
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Um 11.45 fahren wir weiter. Wir überqueren die große Saltstraumenbrücke und reisen in Richtung Süden. Nach der Brücke drehen wir nach links auf die 812 (Karte 1). Nach ca. 70 km von Saltstraumen erreichen wir bei Medby (Karte 2) die breite E6 und nach weiteren 80 km (Karte 3) halten wir auf dem Parkplatz des Polarkreises (2). Neben dem Parkplatz ist ein Denkmal, mit dem Text in kroatischer und norwegischer Sprache, zu Ehren jugoslawischer Kriegsgefangener aus dem 2. Weltkrieg (3).Carla möchte unbedingt ein Eis vom Polarkreis (4). Sie meint, es ist ein wenig kälter als unseres?
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Als wir 1955 (20.06.) hier am Polarkreis (66°33’) waren, war herrliche Sonne, aber alles ringsherum war mit Schnee bedeckt. In diesem Jahr sieht man hier keinen Schnee. Diesmal sind wir 25 Tage später hier, aber der Sommer hat in Norwegen in diesem Jahr früh begonnen. Auf den Lofoten haben wir 1995 noch die Stockfische auf den Gestellen zum Trocknen aufgehängt gefunden und in diesem Jahr waren alle leer! Die Leute dort haben uns erzählt, dass es in diesem Jahr früher warm geworden ist und die Stockfische schnell getrocknet waren und schon in die Lager befördert waren.
Um 15.30 halten wir in der Nähe von Hjartåsen (5) neben einem kleinen Fluss, wo wir vor 7 Jahren auf der Hinreise nach Norden, dass Mittagessen gemacht hatten. Jetzt geht die Reise Richtung Süden und Carla macht ein Mittagessen mit guten Seelachsen, die wir damals noch nicht gekannt hatten. Wir haben erst später begonnen, welche zu angeln, auf den Lofoten.
Wir fahren durch Mo i Rana und Mosjøen (Karte 4) und am Abend um 21.00 erreichen wir den wirklich wunderschönen Wasserfall Laksfossen. Der Wasserfall ist nicht sehr hoch, aber sehr breit mit einer großen Wassermenge. Hier sehen wir die echten Lachse, wie sie im Wasserfall hinauf springen, man sieht viele und nach ihnen hat der Wasserfall seinen Namen bekommen (Fall = fossen). Dicht neben dem Wasserfall befindet sich ein Restaurant, große Parkplätze, natürlich mit Wohnmobilen und Reisebussen. Wir fahren 100 m weiter wo niemand ist, aber dafür schöne Ruhe und eine herrliche Aussicht direkt auf den Laksfossen. Heute haben wir 355 km gemacht, zum Glück hatten wir wunderschönes Wetter und es war sehr angenehm zu fahren. Die Nacht ist ruhig und das Geräusch des Wasserfalls stört uns hier nicht.
46. Tag – 16.07.2002 – Dienstag: Laksfossen – Stjørdalshalsen – 373/6332 km
Am Morgen ist der Himmel ein wenig bewölkt (1). Ich gehe fotografieren: den Wasserfall (2), die Blumen, die Boote unter dem Wasserfall (3) und plötzlich beginnt die Kamera nicht mehr zu funktionieren und blockiert. Ich wechsle die Batterie, sie macht noch ein Foto und dann gar nichts mehr. Ich versuche alles, etwas gelingt mir, aber viele schöne Fotos sind verloren gegangen. Schade!
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Um 11.00 fahren wir weiter Richtung Süden (Karte 1), immer mit der E6. Die Straße ist bis Majavatn (ca. 60 km) sehr kurvenreich und gefährlich zum Fahren. Wir halten (Karte 2) im Dorf Trones und parken auf einer Wiese, vor dem Eingang in den „Familienpark“. Viele Autos mit Besuchern und Kindern kommen an. Wir machen in Ruhe unser Mittagessen. Der Tag ist sonnig und sehr schön. Weiter geht es dann bis Grong, wo wir Lebensmittel einkaufen und dann setzen wir die Reise fort in Richtung des wunderschönen Sees Snåsavatnet und weiter an seiner Westküste.
Nach Steinkjer, drehen wir auf die 761 (Karte 3) und fahren weiter in Richtung des kleinen Dorfes Inderøy. Nach ein paar km, auf offener Straße, ohne Kreuzung und ohne Häuser, treffen wir plötzlich, ohne Hinweisschild auf eine Kuppe, diejenigen um den Verkehr zu verlangsamen. Zum Glück sind wir nicht schnell gefahren, aber als wir die Schwelle mit ca. 40 km/Std. passieren, fliegen wir regelrecht in die Luft, mit uns alle Tassen, Teller und Töpfe. Ein Personenwagen fährt ohne Probleme über die Schwelle, aber ein Wohnmobil.....? Zum Glück ist alles heil geblieben!
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Wir kommen nach Inderøy. Wir sind hier gefahren, denn auf dem Atlas haben wir gelesen Straumen, was Meeresenge und Strömungen bedeutet und wir hofften, hier gut angeln zu können. Aber dieses Mal finden wir nur eine kleine Brücke über einer Enge von ein paar Metern und das Wasser ist nur ein halben Meter tief, vielleicht gut für die Enten. Die ganze Bucht ist flach und zum Fischen nicht geeignet.
Die Fahrt geht weiter auf der E6 und gegen 21.00 kommen wir in Stjørdalshalsen (Karte 5) an. Es scheint eine Stadt mit einer starken Industrie zu sein, aber wir finden auf einem Kai ein Platz (+), im Norden der Stadt. Der Kai umschließt einen kleinen Hafen, der außer einem Segelboot, leer ist. Man sieht niemanden. Heute war immer schönes Wetter, aber hier sind jetzt Wolken und Wind. Nahebei, hinter der Bucht, ist ein kleiner Flughafen und während des Abendessens beobachten wir die Flugzeuge landen und starten. Die Nacht ist ruhig.
47. Tag – 17.07.2002 – Mittwoch: Stjørdalshalsen – Bygdin – 386/6718 km
Mit Regen
werden wir wach. Nach dem Frühstück geht es weiter gen Süden.
Ich rufe die Firma Geuther in Bre
men (D) an, um für uns am 23.07. um 16.15 Uhr
einen Platz auf der Fähre Egersund – Hanstholm zu reservieren.
Wir erreichen ziemlich schnell Trondheim, eine schöne Stadt, die wir 1995 besichtig haben, aber ziemlich teuer. So scheint es uns bei Eintritt. Die Maut um durch Stadt zu fahren, kostet 15 NOK. Die Kasse ist automatisch, man zahlt direkt vom Auto aus. Ich gebe 20 NOK in die Kasse, aber bekomme nichts zurück. Also: Eintritt in Trondheim 20 NOK. Ein seltsames System für Norwegen.
Wir reisen immer auf der E6 weiter, vorbei auf wunderschönen Landschaften, die sich ähneln und mit der Zeit wird uns etwas langweilig, denn uns fehlen das Meer und die Fjorde. Wir fahren durch Støren und Berkåk, erreichen Oppdal, kaufen Diesel und die Fahrt geht weiter. Es regnet die ganze Zeit. Wir fahren durch den Dovrefjell Nasjonalpark, der uns wie eine Mondlandschaft erscheint. Vorbei geht es an Hjerkinn, Dombås, Otta bis wir bei Sjoa rechts auf die 257 drehen, in Richtung Randsverk. Hier ändert sich die Landschaft. Wir sehen sehr schöne Cañons und auf dem Fluss viele Leute mit Kajaks. Der Regen scheint sie nicht zu stören. Wir halten in der Nähe von Heidal, wo wir eine hübsche kleine Kirche bemerken, mit einem schönen Friedhof ringsherum (1) und das möchten wir fotografieren. Oh Wunder, heute funktioniert die Fotokamera.
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Bei Randsverk drehen wir nach links in Richtung Fagernes. Die Landschaft wechselt wieder. Diesmal scheint es eine Wüste zu sein. Man sieht Wälder mit niedrigen, kleinen Bäumen und der Waldboden ist mit dichten, weißen Flechten bedeckt. Schnee scheint es zu sein oder kleine weiße Blumen (2). Die Straße steigt immer an und wir kommen auf eine Hochebene (1380 m über dem Meeresspiegel). Es scheint, dass hier im Winter hoher Schnee liegt, denn überall neben der Straße sieht man sehr hohe Schneestäbe (3). Wir fahren hinab zum See Bygdin. Schade, dass es die ganze Zeit regnet, die Sicht auf den See bei Sonne müsste wunderschön sein (4). Wir beschließen, hier zu übernachten, vielleicht kommt morgen die Sonne hervor. Wir parken neben dem See, auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant. Nach einer Stunde hört es auf zu regnen, die Sonne zeigt sich schon ein wenig und es gelingt mir, einige Fotos (5) zu machen. Dann geht der Regen wieder los!
Wir telefonieren mit Jasmin. Cataldo ist operiert worden. Die Operation hat 14 Stunden gedauert (vorgesehen waren 6).
48. Tag – 18.07.2002 – Donnerstag: Bygdin – Odda – 329/7047 km
Das Wetter
ist heute schön. Sonne mit kleinen weißen Wolken und blauer Himmel. Um 9.45
kommt ein Kleines Boot an
(1),
welches eine Gruppe von Touristen bringt, später fährt es mit einer anderen
Gruppe weiter. Der See Bygdin
ist mehr als 20 km lang und befindet sich ca. 1050 m über Meeresspiegel.
Wir kehren 1 km weit auf die Straße, mit der wie gestern angekommen sind, zurück und fotografieren den See mit Sonnenschein, wie wir es uns gestern Vorgestellt haben (2). Wir sind hauptsächlich deswegen diese Nacht hier geblieben! Dann geht unsere Reise weiter. Wir halten bei einem Andenken Kiosk. In der Nähe weidet ein zahmes Rentier. Das wollen wir auch fotografieren (3). Carla versucht es zu füttern mit Keksen, Brot, Salz, Zucker. Es schnuppert neugierig aber möchte nichts von all dem fressen (4), es scheint, dass es die Flechten und das verkrüppelte Gras vorzieht (5).
Wir fahren weiter und die Straße geht schnell bergab, wunderschöne Landschaften und Aussichten wechseln sich ab. Seit Bygdin finden wir den Tourismus auch ziemlich entwickelt, was Hotels und Camping anbelangt. Wir kommen durch Fagernes und weiter geht es Richtung Gol. Immer auf der 51. Auf einem Pass finden wir auch Schnee und gehen ein bisschen „Schlittenfahren“, d.h. wir rutschen die Anhöhe auf Plastikbeuteln herunter, und vergnügen uns, wie die Kinder. Leider hat meine CASIO QV 3500 wieder etwas falsch gemacht und die gemachte Fotos sind verloren gegangen.
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Als wir den höchsten Pass überqueren, finden wir auf einem kleinen Hügel, gegenüber einem Restaurant, einen Platz (+), wo wir unser Maskottchen, mit dem Namen Mushroomaäri, begraben können. Es ist ein kleiner Troll, den wir 1995 in Finnland gekauft haben, gemacht aus einem Baumpilz (Porling) mit Haaren aus Rentierpelz. Er sieht lustig aus und hat uns bis jetzt auf allen Reisen begleitet und vorne mit uns, aus dem Frontfenster geschaut. Aber mit der Zeit hat er begonnen, sich aufzulösen und überall Haare zu lassen, nun haben wir beschlossen, ihn auf diesem Berg mit allen Ehren zu begraben, in einer kleinen Höhle, die wir aus Steinen gebaut haben.
In Gol fahren wir endlich auf die breite E7 und drehen in Richtung Westen gen Bergen. Nach 70 km halten wir am Seeufer des Sees Ustevatn, nahe beim Ort Haugastøl und machen endlich Mittagessen in unserem „Panoramarestaurant“ (6). Danach geht es weiter und nach ca. 50 km halten wir an dem wunderschönen Vøringsfossen Wasserfall, den wir auch schon 1999 besucht haben. Der Wasserfall ist sehr hoch, über 100 m. Vor drei Jahren sind wir auf einem „Ziegenpfad“, zum Flussbett hinunter gestiegen, bis zum Fuß des Wasserfalls und haben alles gefilmt. Heute ist herrliches Wetter und wir wollen fotografieren, aber die CASIO will das nicht und enttäuscht fahren wir weiter. Schade!
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Die Fahrt geht mit vielen Steilkurven und Tunneln hinab nach Eidfjorden und weiter mit der 13 nach Sørfjorden. Wir kennen diese Gegend und wissen, wo wir gut übernachten können. Wir kommen in der hübschen, kleinen Stadt Odda um 22.00 Uhr an. Hier merkt man schon, wann es Nacht wird. Wir sind schon weit entfernt vom Polarkreis. Wir parken auf dem Kai, dicht am Wasser, machen Abendessen und es gelingt wieder, einige Fotos bei Nacht zu machen (7, 8). Und dann schlafen!
49. Tag - 19.07.2002 - Freitag: Odda - Tittelsnes -159/7206 km
Um
6.00
weckt uns ein großer Krach. Gestern haben wir neben dem Eingang eines Magazins
oder vor einem Hof e
iner Fabrik geparkt und am Morgen: Lastwagen, Gabelstapler,
auf dem Kai Autobusse und alle machen ein Mordskrach. Unsere einzige Möglichkeit
ist, schnell zu flüchten. Wir fahren auf den, uns aus dem Jahr 1999 bekannten,
Parkplatz, wo wir bis 9.40 in Ruhe schlafen können. Es ist wolkig, aber es
regnet es nicht. Um 11.00 kommt die Sonne hervor und um 12.00 reisen wir mit der
13 ab, Richtung Süden.
Wir halten neben dem Wasserfall Låtefossen (1) um Fotos zu machen. Hier sind gleich zwei Wasserfälle nebeneinander (2) die unter der Brücke in einen zusammenfließen und als reißender Bach (3, 4, 5, 7) Richtung Odda fließen. Hier waren wir schon vor drei Jahren, aber es lohnt sich, diese Schönheiten noch einmal zu bewundern.
Weiter geht es und nach Skare drehen wir nach rechts auf die E134, bergab geht es mit einer schönen Straße zum Åkrafjorden, wo wir auf einem Kai anhalten, um zu angeln. Es kommen noch 2 Wohnmobile aus Italien. Sie sind gerade in Norwegen angekommen und fahren nach Norden, wir nach Süden.
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Auf der Weiterfahrt müssen wir vor dem Wasserfall Langfoss (8) Mautgebühren bezahlen (40 NOK). Ich mache einige Fotos, aber wieder beginnt meine CASIO zu streiken und macht die Bilder mit umgekehrten Farben (in Negativ).
Wir fahren durch Etne und Ølen und am Ende des Fjordes, in Lundeneset, sehen wir eine Werft zum Bau von großen Plattformen zur Erdölgewinnung aus dem Meer (9). Zwei Plattformen scheinen in Überholung zu sein, denn sie haben ihre Stützsäulen voll mit Verkrustungen und Muscheln. Mit der E134 kommen wir in Våg an, dort drehen wir nach rechts auf die E39 und diesmal geht es Richtung Nord nach Tittelsnes.
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Heute hat uns den ganzen Tag schönes Wetter begleitet.
Wir parken wieder auf dem Kai bei der alten Dame. Carla geht gleich ernten und bringt eine Schachtel voll mit Blaubeeren und ich gehe natürlich fischen und fange 7 schöne Makrelen: Hier schlafen wir wieder in herrlicher Ruhe.
50. Tag - 20.07.2002 - Samstag: Tittelsnes - Førde - 18/7224 km
Heute ist ein herrlicher Tag. Wir schlafen bis 9.30 und noch vom Bett aus (1), schaue ich aus dem Fenster und sehe, dass die Fische, vor dem Kai, aus dem Wasser springen. Ich stehe natürlich gleich auf und gehe angeln. In 30 Minuten habe ich 6 Makrelen, zwei wiegen mehr als ein halbes Kilo. Carla ist wieder spazieren gegangen an der Küste entlang, um Fotos zu machen und sie bringt auch wieder eine schöne Menge Blaubeeren mit. Nach dem Mittagessen gehen wir gemeinsam spazieren. Überall am Weg finden wir dicke Himbeeren und wir bringen davon drei Schachteln voll und außerdem unsere gefüllten Bäuche mit nach Hause.
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Als wir vom Spaziergang zurück kehren, finden wir den kleinen Hafen voll mit Booten. Auf dem nahe gelegenen Hügel wollen junge Leute eine Musikparty oder so etwas ähnliches veranstalten und die Leute erscheinen mit, großen und kleinen Motorbooten und Autos. Der Kai ist voll vom Ufer bis zur Straße und wir sind mit unserem Wohnmobil mitten drin (2). Es wird ziemlich laut, überall hört man Musik, alle trinken Bier und manch einer ist schon ein wenig beschwipst. Wir beschließen abzureisen, denn wer weiß, wie es erst in der Nacht wird?!
Noch schnell drei Makrelen angeln und dann geht es los nach Førde. Dort finden wir einen kleinen Parkplatz, ein wenig eng, aber 3 m weit vom Meer entfernt und außer uns ist niemand dort (3). Ich gehe fischen und fange u.a. auch einen Pollack. Morgen muss Carla eingelegte Makrelen (Marinade) machen, denn es ist fast 4 kg und in den Tiefkühlbox ist kein Platz mehr, aber die eingelegten Fische halten sich lange auch im Kühlschrank.
Auch heute hatten wir schönes Wetter. Die Nacht ist ruhig.
51. Tag - 21.07.2002 - Sonntag: Førde - Tananger - 105/7329 km
Der Morgen ist schön. Der Nebel hat sich auf den Golf Førdespollen gesenkt, aber es dauert nicht lange. Wir stehen vor 8.00 auf, weil Carla die Makrelen für die Marinade braten will. Ich gehe in der Zwischenzeit mein Glück mit Angeln versuchen und in einer Stunde ziehe ich einen Pollack von cca 1 kg heraus, dann einen schönen Seelachs und 3 Makrelen. Alles zusammen: 3 kg Fisch. Um 10.30 fahren wir ab, Richtung Süden. Nach ein paar Kilometern drehen wir nach rechts auf die 47 nach Haugesund. Das ist eine schöne kleine Stadt mit einem guten Hafen und einem hübschen Ufer, um spazieren zu gehen. Heute ist Sonntag und man sieht niemand, alles ist leer?!
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Wir fahren weiter. Immer mit schönem Wetter auf der 47 bis Kopervik, wo wir die 511 nehmen, die uns an die Ostküste der Insel Karmøy bringt, bis zum südlichsten Punkt, die Stadt Skudeneshavn. Bevor wir in die Stadt fahren, halten wir am Leuchtturm Falnes (1, 2), parken bei einer Wiese und machen Mittagessen. Es gibt den 1 kg Pollack von gestern. Er ist köstlich und es bleibt nichts übrig. Im Fernsehen schauen wir den Grand Prix von Frankreich.
Das Wetter wird schlechter, ein kalter Wind beginnt zu pusten und wir beschließen zum Hafen nach Skudeneshavn zu fahren und die Fähre um 18.20 zu nehmen. Wir haben noch genug Zeit und als wir in der Warteschlange zum Einschiffen stehen, bereitet Carla die Marinade, was sie am Morgen nicht mehr geschafft hat. Die Überfahrt kostet 107 NOK, hier scheint ein Fehler vorzuliegen, denn nach meinen Informationen müsste sie 180 NOK kosten. Aber wir akzeptieren den Rabatt gern und protestieren nicht.
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Die Fahrt mit der Fähre geht los und auf halber Strecke halten wir im Hafen der kleinen Insel Kvitsøy, wo sich wahrscheinlich eine Marinebasis befindet, denn alles ist voll mit enormen Antennen. Die ganze Überfahrt dauert 1.20 Stunden. In Mekjarvik wird ausgeschifft und wir durchqueren den Außenrandbezirk von Stavanger (wo wir schon 1999 waren). Hier müsste man auch die Mautgebühren, wie beim Eintritt in die Stadt, bezahlen. Aber da heute Sonntag ist, ist es gratis. Wir erreichen Tananger, ein kleines Ort, sehr schön. Ich glaube, es ist ein Ferienort, denn er ist voll mit kleinen hübschen Villen und schönen Häusern mit Garten. Es gibt keine Parkplätze, aber wir finden einen kleinen Platz dicht am Meer, im Zentrum der Stadt, und noch mit einer schönen Aussicht auf die Bucht. Am Abend, während des Abendessens, beobachten wir die Seeschwalben, wie sie sich ins Meer stürzen um unter Wasser zu fischen. Auch die Sonne kommt hervor, es bilden sich schöne Regebogen und alles erscheint plötzlich in bunten Farben (3). Dieses ist leider das letzte Foto von unserer Reise in Norwegen, den die CASIO hat ab jetzt nur noch gestreikt. Ich hoffe, dass man sie mir in Torino repariert.
52. Tag - 22.07.2002 - Montag: Tananger - Egersund - 108/7437 km
Der Morgen ist wolkig und windig. Gegen 10.30 fahren wir ab in Richtung Egersund, immer auf den Küstenstraßen, neben dem Meer. Auf dem Ozean sind große Wellen und es ist ziemlich frisch. Wir kommen um 12.00 in Egersund an, kaufen Lebensmittel, und gehen in den Laden um die Gasflasche zurück zu geben. Wir erhalten die Kaution von 580 NOK zurück. Wir parken auf unserem schon bekannten Platz, direkt beim Segelhafen.
Später gehen wir fischen, wieder bei der Fabrik, wo wir am ersten Tag geangelt haben, aber diesmal haben wir mit dem starken Wind und großer Strömung wenig Hoffnung. Carla gelingt es trotzdem zwei Seelachse zu fangen.
Zum Abendessen, bereitet Carla gute Eierpfannkuchen mit Erdbeeren und Nutella. Zum Finger ablecken.
53.Tag - 23.07.2002- Dienstag: Egersund (N) - Glyngøre (DK) - 76/7513 km
Um 12.00
gehen wir im Hafen gleich zur Fjord Line um das Check-in zu machen. Zum Glück
kommen wir so früh, denn es scheint, dass die Reservation, die wir von Trondheim
aus gemacht haben, nicht registriert worden ist, und es ist nur ein Glück, dass
wir heute noch einen Platz auf dem Schiff bekommen. Wir reihen uns gleich ein,
um nicht zu riskieren, dass noch jemand kommt und uns den Platz vor der Nase
wegschnappt, man kann nie wissen! Nun haben wir viel Wartezeit (die Fähre kommt
erst um 16.00) und können angeln gehen! Carla fängt einen Mini-Dorsch und tut
ihn gleich in Meer zurück, wo er noch wachsen kann. Ich fange einen Seelachs und
einen schönen Dorsch und dann fühle ich etwas Schweres am Hacken. Ich beginne es
langsam herauszuziehen und an der Oberfläche erscheint ein großer Dorsch von ca.
über 2 kg. Ich muss ihn auf den Kai ziehen, der über 2 m hoch ist, ich habe bei
mir keinen Stab mit dem Netz und Carla ist im Wohnmobil. Alle Leute umringen
mich und schauen zu, wie ich beginne, den Dorsch langsam aus dem Wasser zu
ziehen. Ich
habe keine andere Wahl und der Dorsch zappelt nicht, er scheint wie
tot. Sein Kopf ist schon über 30 cm weit aus dem Wasser und etwas reißt
plötzlich, er fällt ins Wasser und verschwindet. Wahrscheinlich war er nicht gut
verhackt, er war zu schwer und vielleicht ist ein Stück Lippe gerissen, er ist
für mich verloren. Zum Weinen!
Mit diesem Misserfolg endet unsere Anglerei in Norwegen. Alles zusammen war es jedoch ein wunderbaren Erfolg, denn in diesen 45 Tagen in Norwegen haben Carla und ich ca. 271 Fische mit einem Totalgewicht von 87 kg gefangen. Doch nicht schlecht für zwei Amateure!
Um 16.45 werden wir auf der M/S „Bergen“ eingeschifft, das Meer ist ein wenig unruhig, es ist ziemlich viel Wind und an der norwegischen Küste auch ein bisschen Regen. Um 23.30 erreichen wir Hanstholm und fahren von dort gleich bis Glyngøre . Dort kommen wir um 1.30 an und parken wieder, wie vor anderthalb Monaten (06.06.) auf der Hinfahrt, neben unserem Strand.
Die Nacht verbringen wir in herrlicher Ruhe.
54. Tag - 24.07.2002 - Mittwoch: Glyngøre (DK) - Pinneberg (D) - 442/7955 km
Früh
morgens schüttelt ein starker Wind unser Häuschen und schon um 8.00 frühstücken
wir und vor 9.00 gehen wir los, Richtung Hamburg.
Mit der 26 fahren wir nach Viborg und fahren
nicht wie auf der Hinfahrt nach Århus,
sondern drehen nach links auf die 13 in Richtung Vejle.
Die Strasse bis Vejle ist sehr gut und man kann schnell und mit wenig Verkehr
fahren. Bei Vejle fahren wir auf die Autobahn E45 und 50 km vor der deutschen
Grenze verlassen wir die Autobahn, fahren hinunter in die Stadt
Aabenraa und finden dicht am Meer einen schönen
für Wohnmobile reservierten Parkplatz. Das Wetter ist schön, aber wir ziehen es
vor, ein wenig zu schlafen, denn wir haben zu wenig Nachtruhe gehabt.
Um 18.00 kommen wir in Pinneberg bei Rotraut und Waldemar an. Waldemar lädt uns wieder ins griechische Restaurant ein und hinterher werden die mitgebrachten Fotos aus Norwegen angesehen (es sind über 600).
55. Tag - 25.07.2002 - Donnerstag: Pinneberg (D) - Hammelburg (D) - 626/8581 km
Um 11.30 verabschieden wir uns von den Pinnebergern und mit der Autobahn geht es in Richtung Hannover und Hildesheim bis zum Nationalpark Harz. Wir fahren dort 3 Stunden quer durch den Harz, aber nach all den Naturschönheiten in Norwegen hat uns der Harz nicht besonders begeistert. Wir haben viel Zeit verloren um unseren Weg wieder zu finden und endlich finden wir die Autobahn nach Kassel und Fulda, Richtung Würzburg. 40 km entfernt vor Würzburg fahren wir herunter von der Autobahn, es ist schön tiefe Nacht. Wir finden einen Parkplatz in der kleinen Stadt Hammelburg. Den ganzen Tag lang hatten wir gutes Wetter. Die Nacht ist ruhig.
56. Tag - 26.07.2002 - Freitag: Hammelburg (D) - Kempten (D) - 335/8916 km
Um 8.00
stehen wir auf. Auf den Parkplatz beginnt der Verkehr. Der Platz befindet sich
in Stadtzentrum und viele Autos fahren auf den Parkplatz und andere fahren ab.
Aber niemand beschwert sich über unser geparktes Wohnmobil. Es regnet fein. Wir
fahren raus und nun sehen wir auf der anderen Seite der Straße einen ebenso
schönen Parkplatz, aber reserviert für Wohnmobile. Das haben wir in der Nacht
nicht bemerkt.
Wir fahren wieder auf die Autobahn, nach Süden, Richtung Würzburg, Ulm und Memmingen und kommen um 13,30 in Kempten an, bei Carlas Eltern.
Wir halten wieder auf dem schönen Parkplatz vor ihrem Haus. Alles ist ruhig, wie immer.
57. Tag - 27.07.2002 - Samstag: Kempten (D) - San Maurizio (I) - 528/9444 km
Vor dem Mittagessen fahren wir ab, über Lindau, Chur, San Bernardino, Chiasso und Milano und sind am Abend wieder zu Hause in San Maurizio.
Zusammenfassung
Mit unserer Reise sind wir zufrieden, sie war begeisternd. Ich denke, dass Norwegen mit seinen unzähligen Naturwundern das bezaubernste Land von allen in Europa ist (Portugal, England und Irland habe ich nicht besucht). Es hat eine wunderbare Natur und wenn man in Norwegen reist, fühlt man sich wie im Schoß der Mutter Erde. Hat sehr gute Straßen, außerdem sind die Norweger sehr höflich, gastfreundlich und aufgeschlossen. Für uns war es ein herrlicher Angelurlaub und aus einem Reisetagebuch ist diesmal ein Fischereitagebuch geworden. Uns ist es recht so!!!
Wir hatten Sonne, Regen und kalte Tage, aber wir haben nie unseren Gasoffen angemacht, weil wir nicht das Bedürfnis hatten. Nur einmal sind wir im Camping gewesen, in Saltstraumen.
In 57 Tagen, fast zwei Monaten, haben wir insgesamt 9700 km (Tabelle) mit unserem Wohnmobil gemacht. Durchschnittlicher Dieselverbrauch ist 10,57 Lit/100 km. Gesamte Spesen sind 2140 €, davon: Diesel 810 € (1001 Lit), Transportspesen - Autobahn, 20 Fähre, Parking, Maut für Tunnels, Brücke, Stadteintritte und einmal Camping - 670 €, Essen und kleine Spesen 660 €. Geplant waren 2500 €, aber es war auch ein etwas längerer Aufenthalt vorgesehen.
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In 10 Tagen fahren wir wieder ans Meer, diesmal um zu baden und Sonne zu tanken, in der warmen Adria (1). Wir bleiben in unserem, schon 20 Jahre bekannten, Camping „FKK Kažela“ (2, 3) in Medulin, in Istrien und genießen auch die wunderschönen Sonnenauf- (4) und -untergänge (5).
Und Norwegen? Ist schon wieder programmiert für 2004, auch wenn wir auf den Lofoten noch gedacht haben, dass dieses unser letzter Besuch in Norwegen gewesen ist.
Und am Ende: die Reise war super, aber mit zwei schwarzen Punkten:
1. Die Fotokamera CASIO, die mich im Stich gelassen hat, zum Glück erst in den letzten Tagen der Reise. Ein Defekt der Elektronik wurde in Torino repariert, aber nach nur 6 Monaten hat sie mich wieder verraten in Granada in der Alhambra, wo ich leider, die herrlichen Ansichten und Schönheiten, nur in meinem Gedächtnis festhalten konnte.
2. Die Tiefkühlbox
WAECO
CCF-18
ist nicht geeignet zum Tiefkühlen. Sie hat
einen schlechten Wirkungsgrad
und konstruktiv fehlerhaft ist. Als Tiefkühlbox kann ich sie niemandem
empfehlen. Ich habe bei der Firma WAECO reklamiert und, anstatt mir zu helfen,
haben sie so geantwortet:
- Der Verdampfer geht nicht bis auf den Boden, sondern nur ca. bis zur Hälfte der Box (wie ich schon angenommen hatte, siehe 44.Tag) und daher ist die Box für den Bereich, in dem ich sie nutzen möchte, nicht geeignet! - Ich habe sie zum Tiefkühlen gebraucht! Und im WAECO Katalog ist geschrieben: für Normal- und Tiefkühlung von +5°C bis -18°C, Kapazität 18 Liter! Und nicht 8 oder 10 Liter. Im Katalog ist nirgendwo geschrieben, wofür die Box geeignet ist und wofür nicht!! Auch wird nicht darauf hingewiesen, dass das Tiefkühlen nur in der oberen Hälfte der Box erfolgen kann und die Kapazität sich um die Hälfte vermindert!
- Außerdem wurde mir geraten, dass ich das Problem vielleicht lösen könnte, indem ich Luftschichten zwischen dem Kühlgut lasse, damit die Kälte die nach unten fällt, auch bis unten ankommt. - Aber, nur vielleicht! Und ich denke, dass das nicht so einfach ist (vielleicht muss ich den Rat eines Architekten einholen) und was würde in diesem Fall mit der angebotenen Kapazität der Box sein?
- Und am Ende sagt die Firma WAECO: Wir hoffen Ihnen mit der Information geholfen zu haben! Danke!
Die Box der Firma WAECO ist ein sehr großer schwarzer Punkt, die größte Enttäuschung, ganz zu schweigen vom Verhalten der Firma, was den Kundendienst anbelangt. Leider!